GfK-Konsumklima Juni 2011 - Gute Rahmenbedingungen stärken Konsumklima
Nach einer kleinen Abschwächung in den letzten Monaten legt die Stimmung der Verbraucher wie von der GfK vermutet im Juni dieses Jahres wieder zu. Die Einkommenserwartung macht einen großen Sprung nach oben, während die Konjunkturerwartung und die Anschaffungsneigung leicht ansteigen.
Konjunkturerwartung: moderate Zuwächse
Nachdem die Konjunkturerwartung in den vergangenen Monaten viermal in Folge zurückgegangen ist, legt sie im Juni dieses Jahres wieder zu. Das Plus beträgt 4,2 Punkte. Mit 50,3 Zählern liegt der Indikator damit knapp 45 Punkte über seinem entsprechenden Vorjahreswert.
Damit reagieren die Bundesbürger positiv auf die zuletzt veröffentlichten Zahlen zur Konjunkturentwicklung in Deutschland. Der Start in das Jahr 2011 war überaus dynamisch. Nach den Meldungen des Statistischen Bundesamts wuchs das reale Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal im Vergleich zum Vorquartal mit 1,5 Prozent sehr stark. Im Vergleich zum Vorjahresquartal steht sogar ein Plus von kalenderbereinigt 4,9 Prozent zu Buche. Auch auf Grundlage dieser guten Ausgangsposition haben sowohl eine Reihe von Wirtschaftsforschungsinstituten wie auch die Deutsche Bundesbank ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr deutlich nach oben revidiert. Inzwischen gehen die Experten von einem Zuwachs des realen BIP 2011 von mehr als 3 Prozent aus. Das bedeutet, dass sich die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr ähnlich dynamisch entwickeln wird wie im vergangenen Jahr. Damals legte sie 3,6 Prozent zu. Korrespondierend zu diesen guten Wachstumsaussichten wird auch die Zahl der registrierten Arbeitslosen weiter sinken und die 3-Millionen-Marke deutlich unterschreiten.
Die guten gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen überlagern mögliche Risiken, die aus einer Verschärfung der gegenwärtigen Schuldenkrise sowie einem weiteren drohenden Anstieg der Energiepreise entstehen könnten. Dies zeigt sich auch beim ifo-Geschäftsklimaindex, der im Juni ebenfalls zum ersten Mal seit Februar wieder gestiegen ist.
Einkommenserwartung: deutlicher Anstieg
Den größten Sprung nach oben macht in diesem Monat die Einkommenserwartung. Nach einem Plus von 18,7 Zählern weist der Indikator aktuell 44,6 Punkte auf. Folglich werden die Verluste kompensiert, die die Einkommenserwartung im Verlaufe dieses Jahres bis Mai zu verzeichnen hatte.
Optimistischere Konjunkturaussichten, vor allem die anhaltend positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, sorgen dafür, dass mehr Konsumenten eine Verbesserung ihrer finanziellen Lage erwarten. Zum einen können die gesamten Löhne und Gehälter durch die steigende Anzahl von Erwerbstätigen zunehmen. Zum anderen stärkt eine sinkende Arbeitslosigkeit die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer im Hinblick auf höhere Zuwächse bei den Arbeitseinkommen. Bereits im ersten Quartal sind die Reallöhne laut Statistischem Bundesamt um durchschnittlich 2 Prozent gestiegen.
Gestützt wird diese überaus positive Entwicklung durch die Tatsache, dass sich der Preisdruck auf die Konsumenten zuletzt nicht mehr verstärkt hat. Dazu passt, dass die Preiserwartungen der Verbraucher im Juni kaum noch zugenommen haben und laut Statistischem Bundesamt die Inflation im Mai leicht auf 2,3 Prozent gesunken ist, nachdem sie im April noch 2,4 Prozent betragen hatte.
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