GfK-Konsumklima März 2012 - Aufwärtstrend des Konsumklimas gestoppt
Die im Großen und Ganzen stabile Entwicklung der Verbraucherstimmung setzt sich auch im Frühjahr dieses Jahres fort. Die Konjunkturerwartung legt wieder etwas zu, die Anschaffungsneigung kann ihr sehr gutes Niveau nahezu halten.
Einkommenserwartung: deutliche Einbußen
Die größten Einbußen muss im März die Einkommenserwartung hinnehmen. Der Indikator verliert 7 Zähler und weist aktuell 34,3 Punkte auf. Damit hat er seine Gewinne aus dem Vormonat in Höhe von 7,2 Punkten nahezu vollständig verloren. Trotz des Rückgangs verzeichnet die Einkommenserwartung nach wie vor ein vergleichsweise hohes Niveau.
Die Rekordstände von Benzin- und Dieselpreisen beeinträchtigt den Einkommensindikator im März besonders. Die Konsumenten, und hier in erster Linie die Berufspendler, sehen ihre Kaufkraft durch die hohen Preise gefährdet. Ein immer größerer Anteil ihres verfügbaren Einkommens muss derzeit für Energie und Sprit aufgewendet werden. Als Folge dieser Preissprünge ist im Februar auch die Inflationsrate wieder auf 2,3 Prozent gestiegen. Ob es sich dabei um einen anhaltenden Trend handelt, bleibt abzuwarten. Nach den bislang vorliegenden Prognosen soll die Inflationsrate in diesem Jahr im Durchschnitt aber wieder unter die 2-Prozent-Marke rutschen.
Hinzu kommt, dass sich bei den derzeitigen Tarifverhandlungen noch keine Tendenz abzeichnet, mit welchen Lohn- und Gehaltserhöhungen die Arbeitnehmer in diesem Jahr rechnen können. Diese Unsicherheit trägt sicherlich nicht dazu bei, den Einkommensoptimismus zu fördern.
Anschaffungsneigung: nahezu unverändert
Keine großen Veränderungen zeigen sich bei der Anschaffungsneigung im März 2012. Der Indikator verliert minimal 0,6 Punkte und verzeichnet nun 38,6 Zähler. Er kann damit sein ohnehin sehr hohes Niveau halten und liegt derzeit auch über seinem entsprechenden Wert des Vorjahrs.
Es ist sicherlich als positives Zeichen zu werten, dass die Konsumneigung trotz steigender Inflation und rückläufiger Einkommensaussichten ihr überaus gutes Niveau verteidigt. Vor allem der stabile Arbeitsmarkt in Deutschland ist als wesentliche Stütze der Kauflust zu nennen.
Zudem tendieren die Verbraucher wegen des fehlenden Vertrauens in die Finanzmärkte sowie historisch niedriger Zinsen nach wie vor eher dazu, ihre finanziellen Mittel in werthaltige Anschaffungen zu investieren als sie auf die hohe Kante zu legen.