GfK-Konsumklima Mai 2010 - Schuldenkrise schwächt Konsumerwartung
Die Krise um die Staatsschulden in der Euro-Zone sowie die Diskussionen um die Stabilität des Euro haben die Verbraucher verunsichert und dem Konsumklima aktuell einen kleinen Dämpfer versetzt. Sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartung müssen deutliche Einbußen hinnehmen.
Konjunkturerwartung: Eurokrise trübt Aussichten
Die positive Entwicklung der Konjunkturaussichten der deutschen
Verbraucher, die noch im April für ein deutliches Plus gesorgt hat, setzt sich
im Mai nicht fort. Der Indikator büßt mit einem Minus von 18,6 Punkten die
Gewinne aus dem Vormonat wieder ein. Aktuell weist er 3,9 Zähler auf.
Die Bundesbürger befürchten, dass die Rettungspakete für Griechenland
und den schwächelnden Euro die deutsche Wirtschaft in ihrer Erholung
beeinträchtigen könnten. Die aktuellen Ereignisse überlagern damit die positiven
Impulse, die durch die erfreuliche Exportentwicklung sowie den stablien
Arbeitsmarkt gegeben sind. Ein schwächerer Euro-Kurs verstärkt gegenwärtig sogar
noch die positive Dynamik bei den deutschen Ausfuhren. Dies ist auch mit ein
Grund dafür, dass sich die Beschäftigung derzeit überaus robust zeigt. Die
deutschen Unternehmen lassen sich bisher nicht allzu sehr von den Diskussionen
um die hohen Staatsschulden verunsichern. Dies belegt die stabile Entwicklung
des ifo-Geschäftsklimaindex.
Einkommenserwartung: deutlicher
Rückgang
Hatte die Einkommenserwartung im vergangenen Monat noch den höchsten Wert
seit 2001 zu verzeichnen, so muss sie im Mai wieder Einbußen hinnehmen. Mit
einem Minus von 11,5 Punkten verliert der Indikator rund die Hälfte seiner
Zuwächse aus dem Vormonat. Er weist nun 23,7 Zähler auf und liegt damit immer
noch rund 33 Punkte über dem entsprechenden Vorjahreswert.
Zum Zeitpunkt der Befragung waren Griechenland beziehungsweise der
Rettungsschirm zur Stabilisierung des Euro unter den Konsumenten Top-Themen.
Viele Verbraucher gehen offenbar davon aus, dass diese Maßnahmen die ohnehin
hohe Verschuldung noch weiter in die Höhe treiben wird. Um die im Grundgesetz
verankerte Schuldenbremse erfüllen zu können, müsste der Staat in der Folge noch
größere Einsparungen vornehmen beziehungsweise Steuern erhöhen. Dadurch sehen
die Bürger ihre Einkommensaussichten getrübt.
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