GfK-Konsumklimastudie März 2006: weiterhin stabil und positiv
Die Stimmung der Verbraucher bleibt im März stabil. Während die Deutschen die konjunkturelle Entwicklung wieder etwas weniger optimistisch beurteilen und sich auch im Hinblick ihrer Erwartungen an ihre finanzielle Situation bedeckt halten, steigt ihre Neigung, größere Anschaffungen zu tätigen, wieder an.
Einkommenserwartung: gemischte Gefühle
Auch
mit den Einkommenserwartungen der Verbraucher ging es im März ganz leicht
bergab. Mit einem Wert von 1,0 Punkten blieb der Indikator jedoch
weiterhin positiv und lag knapp 7 Punkte über dem entsprechenden
Vorjahreswert. Die Eintrübung der Erwartungen an die persönliche
finanzielle Situation ist ausschließlich der Stimmungsverschlechterung der
Verbraucher in den neuen Bundesländern zuzuschreiben. Die Verbraucher
nehmen offenbar wahr, dass der Spielraum für Einkommenssteigerungen
derzeit eher begrenzt ist. Zwar rechnen Experten aus Politik und
Wirtschaft damit, dass sich in diesem Jahr die Situation auf dem
Arbeitsmarkt etwas entspannen wird. Jedoch erwartet niemand, dass es zu
einer grundlegenden Änderung kommt. Die nicht mehr im Erwerbsleben
stehenden Rentner müssen nicht nur eine erneute Nullrunde, sondern
zusätzliche finanzielle Belastungen hinnehmen. Das hat deren Stimmung kaum
verbessern können.
Im Gegensatz zu den Konjunktur- und
Einkommenserwartungen hat die Anschaffungsneigung der deutschen
Verbraucher im März an Schwung gewonnen. Der Indikator stieg um 7,6 Punkte
auf einen Wert von 19,5. Die Verluste des Vormonats verschwinden damit
nahezu vollständig. Der Wert liegt 32 Punkte über dem des Vorjahrs. Es
sind wenn auch in entgegengesetzter Richtung wieder ausschließlich die
Bewohner der neuen Bundesländer, die sehr viel häufiger als im Vormonat
ihre Absicht erklären, in den nächsten Monaten größere Anschaffungen zu
tätigen. Dagegen äußern sich die Bewohner in den alten Bundesländern in
etwa gleich wie im Vormonat. Neben der insgesamt immer noch optimistischen
Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland scheint die
bevorstehende Mehrwertsteuererhöhung die Neigung der Verbraucher zu
stärken, demnächst möglicherweise um einige Zeit aufgeschobene und
notwendig gewordene Anschaffungen zu tätigen. Offenbar planen dies
momentan insbesondere die Bürger der neuen Bundesländer, um sich gegen die
sich Anfang nächsten Jahres verteuernden Güter zur Wehr setzen. Verstärkt
wird die Bereitschaft vermutlich durch die Vorfreude auf die
Fußball-Weltmeisterschaft, die vor allem beim Absatz von Gütern der
Unterhaltungselektronik für zusätzliche Impulse sorgen dürfte.
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