GfK-Konsumklimastudie für Februar 2007
Die Abschwächung des Konsumklimas hat sich deutlich verlangsamt. Auslöser hierfür ist der konjunkturelle Rückenwind, der zurzeit die wirtschaftlichen Erwartungen beflügelt.
Nürnberg, 28.02.2007 (gfk) - Die Abschwächung des Konsumklimas hat sich deutlich verlangsamt. Auslöser hierfür ist der konjunkturelle Rückenwind, der zurzeit die wirtschaftlichen Erwartungen beflügelt. In dessen Sog setzen auch die Einkommensaussichten der Konsumenten ihren Aufwärtstrend fort. Folglich prognostiziert das Konsumklima nach revidiert 4,9 Punkten im Februar einen Wert von 4,4 Punkten für März dieses Jahres. Die anhaltende rückläufige Anschaffungsneigung lässt das Konsumklima allerdings insgesamt nochmals sinken.
Die Schwächephase des Konsumklimas, die für den Beginn dieses Jahres erwartet wurde, ist derzeit einzig auf die rückläufige Entwicklung der Anschaffungsneigung zurückzuführen. Dieser Umstand bietet allerdings auch die Chance, dass das gegenwärtige Tief bereits im zweiten Quartal überwunden werden kann. Da der große Preisschock aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung bislang ausgeblieben ist, könnte auch die Verunsicherung der Konsumenten über die weitere Entwicklung der Lebenshaltungskosten zunehmend nachlassen. Dies hätte zur Folge, dass die Anschaffungsneigung bald wieder Anschluss an die allgemein günstige Konjunktur- und Einkommenserwartung finden würde. Somit wäre auch eine rasche Stabilisierung des Konsumklimas gegeben.
Indikatoren im Überblick:
Februar 2007 | Januar 2007 | Februar 2006 | |
Konjunkturerwartung | 53,3 | 37,5 | 22,3 |
Einkommenserwartung | 2,9 | -5,1 | 3,2 |
Konsum- und Anschaffungsneigung |
-16 | -5,1 | 11,9 |
Konsumklima | 4,9 | 8,5 | 4,7 |
Die Zuversicht der bundesdeutschen Verbraucher in einen starken und nachhaltigen Wirtschaftsaufschwung hat sich im Februar weiter gefestigt. Die Konjunkturerwartung ist gegenüber dem Vormonat deutlich um 15,8 Punkte angestiegen. Mit einem aktuellen Wert von 53,3 Punkten liegt der Indikator so hoch wie seit August 2000 (58,9 Punkte) nicht mehr.
Diese euphorische Konjunkturstimmung dürfte im Wesentlichen auf die überaus positiven Meldungen vom Arbeitsmarkt zurückzuführen sein: Das wirtschaftliche Hoch zeigt zunehmend seine Wirkung bei der Beschäftigung. So lag im Januar dieses Jahres die Zahl der Arbeitslosen um knapp 800.000 Personen niedriger als ein Jahr zuvor. Zudem haben die Arbeitnehmer, die einer regelmäßigen Beschäftigung nachgehen, spürbar zugenommen. So lag nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die Zahl der Erwerbstätigen im vierten Quartal 2006 um etwa 450.000 Personen über dem entsprechenden Vorjahresniveau.
Auch die Finanzanalysten teilen den Optimismus der Konsumenten. Die ZEW-Konjunkturerwartung hat im Februar ebenfalls ihre Erholung fortgesetzt. Neben dem Export haben verstärkt die Binnennachfrage in Form von Investitionen, aber auch der Konsum, nennenswerte Beiträge zum Wirtschaftswachstum geleistet. Zudem zeigt sich die steigende Zuversicht in einen länger anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung auch darin, dass gegenwärtig die Prognosen für das Wachstum in diesem Jahr auf breiter Front in Richtung 2-Prozent-Marke nach oben revidiert werden.
- Seite 1: GfK-Konsumklimastudie für Januar 2007
- Seite 2: Einkommenserwartung: Hoffnung auf steigendes Einkommen
- Seite 3: Anschaffungsneigung: nochmals gesunken
- Seite 4: Zur Studie