Umstellung auf IAS steht Mehrheit der Unternehmen noch bevor
Untersuchung von PwC und Universität Eichstätt zur Kapitalmarktorientierung deutscher Firmen legt den Umstellungsbedarf auf IAS / IFRS offen. Insbesondere eine Vielzahl von kleineren Unternehmen ist hiervon betroffen.
Die meisten kleineren Unternehmen bilanzieren noch nach HGB
Wie die Untersuchung weiter ergab, praktizieren vor allem kleinere Unternehmen noch nicht die Rechnungslegung nach den IAS / IFRS. So liegt der Anteil der HGB-Bilanzierer bei den Unternehmen aus Industrie, Handel und sonstigen Dienstleistungen mit einem Jahresumsatz von bis zu einer Milliarde Euro bei 44 Prozent. Noch klarer dominiert die Rechnungslegung nach deutschem Recht bei den Unternehmen mit einem Umsatz von weniger als zehn Millionen Euro (56 Prozent).
Andererseits befindet sich auch unter den 144 kleinen Firmen mit einem Jahresumsatz zwischen 10 und 50 Millionen Euro eine relative Mehrheit von 45 Prozent, die bereits IAS / IFRS nutzt. »Dies ist vor allem darauf zurückzuführen«, so Jochen Pape, »dass sich in dieser Größenklasse viele Unternehmen der früheren Börsensegmente SMAX und Neuer Markt befinden, die bereits zur internationalen Rechnungslegung verpflichtet waren. Bereinigt man die Statistik um diese Firmen liegt der Anteil von Unternehmen, die nach HGB bilanzieren, sogar bei mehr als zwei Drittel.« -
Im Bereich der kleinen und mittelgroßen Finanzdienstleister mit einer Bilanzsumme von weniger als 100 Milliarden Euro ist die Internationalisierung der Konzernrechnungslegung sogar noch weniger vorangeschritten. Rund 75 Prozent dieser Finanzinstitute bilanzieren nach HGB und haben damit einen vergleichsweise höheren Umstellungsbedarf als Unternehmen aus anderen Branchen, was auch damit zusammenhängt, dass ein höherer Anteil reiner Anleiheemittenten erst in 2007 auf IAS / IFRS umstellen muss.
Korrespondierend zu den obigen Feststellungen belegt die Studie, dass der Hang zur internationalen Rechnungslegung mit der Unternehmensgröße wächst so bilanzieren 43 Prozent der 113 Firmen aus Industrie, Handel und sonstigen Dienstleistungen mit einem Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro nach IAS / IFRS und 20 Prozent nach US-GAAP, das heißt, zusammen gesehen haben sich bereits 63 Prozent für die internationale Rechnungslegung und der damit verbundenen höheren Akzeptanz an den Kapitalmärkten entschieden.