Folgendes Problem:
Ich habe mein BWL-Studium (Uni Passau) gerade mit 1,5 abgeschlossen und suche jetzt nach einem Traineeprogramm oder einem anderen Einstiegsjob in den Bereichen Controlling oder Bilanzierung.
Praktikas bei KPMG und der HVB, kein Auslandssemester, keine Lehre.
Aber (fast) alle Großen verwenden ACs zur Endauswahl.
Sollte man sich da überhaupt bewerben, wenn die Chancen gegen 0 tendieren?
Ich bin nicht besonders selbstbewusst, eher introvertiert, meine Vorträge sind gelinde gesagt katastrophal und ich kann unter Stress nicht essen (Mittagspause).
(Würde das im AC gehen, dass man sagt man will nichts?)

Ich fürchte, dass mich negative Erfahrungen im AC nicht gerade selbstbewusster machen.
Lieber gleich bei kleineren Firmen bewerben die noch auf Vorstellungsgespräche setzen? Die zwei die ich hatte sind gut gelaufen, deshalb hab ich davor weniger Angst.

Warum eigentlich auch in diesen Bereichen auf AC setzen?
Klar, kommunikative Fähigkeiten sind auch hier wichtig, aber vielleicht nicht soo endscheidend.
Bei Personal, Vertrieb etc. kann ich es ja noch nachvollziehen.

Bei den Praktikas bin ich auch mit allen gut ausgekommen, es ist also nicht so, dass ich nur stumm im Eckchen sitze.
Aber für so Stresssitutionen wie ACs bin ich viel zu schüchtern.

Was tun?

Das schaffst du schon.
Augen zu und durch. "ALL-In" gehen.

Du hast ja nichts zu verlieren, dich kennt eh keiner da.
Also ist dein "Downside Potential" nicht vorhanden, nur Upside. :)

Hatte auch Bammel davon, habe jetzt aber meinen Traumjob. Hab vorher noch Baldrian und Johanneskraut eingenommen. Solltest du aber vorher testen wie es dir bekommt.

Und dann voller Selbstbewusstsein da aufmaschieren.
Essen weglassen oder nur Salat essen. Begründung: "Ich esse nur abends warm". Fertig.
Vorträge üben, üben üben...

Auf keinen Fall kneifen, alle anderen sind genauso nervös wie du. Und wenn dir einer zu forsch daherkommt, dann "Pinkel dem ruhig ans Bein".

also wenn das wirklich dein ernst ist, musst du unbedingt an dir arbeiten. Glaubst du denn, dass das Arbeitsleben ein Zuckerschlecken ist? Da bist du in der Regel ständig unter Stresssituationen und musst irgendwie damit fertig werden. Wenn du selbst scvhon von dir sagst, dass deine Vorträge katastrophal sind und du nicht gerade selbstbewusst bist, hättest du schon längst was dagegen machen sollen. Seminare, Rollenspiele etc. Es gibt so viele Möglichkeiten. Und Personaler merken in der Regel, wenn ein Kandidat nicht selbstbewusst ist. Das könnte schon ein erstes K.O.-Kriterium sein.

Also tu was!!!

Hast du nicht die Möglichkeit an der Uni Passau, am dortigen Studentenwerk, an der VHS oder sonstigen Einrichtungen Coachings für solche Fälle zu besuchen?

Du kannst einem AC vielleicht aus dem Weg gehen, indem du dich bei einem kleinen Unternehmen bewirbst, aber du musst doch an deinen Schwächen arbeiten. Du bist doch nicht der Einzige, dem es so geht. Mir geht es auch manchmal ähnlich, aber ich arbeite daran.
Erfolgreiche Menschen zeichnen sich nicht dadurch aus, dass sie keine Schwächen haben, sondern, dass sie an diesen arbeiten.

Wenn du einem AC aus dem Weg gehst, wirst du auf Dauer auch nciht glücklich. Probleme sind da um angegangen zu werden. Das Leben ist nur mit immer neuen Herausforderungen interessant!

Nutze die Möglichkeit solche ACs im Coaching realitätsgetreu nachzustellen und analysieren zu lassen. Bewirb dich bei Unternehmen, die dich nicht interessieren, einfach nur um Bewerbungspraxis und -routine zu sammeln. Danach sieht das alles nur noch halb so schlimm aus.
Verkauf dich doch nicht unter deinem Wert!!!

bist du ein weichei oder ein mann ?
reis dich zusammen und ziehs durch..

Bei so viel Bammel muss man sich fragen, warum Du studiert hast.

Warum deshalb nicht studieren?
Ich würde sagen ich bin ziemlich gut in dem was ich mache, nur kann ich es schlecht verkaufen bzw. präsentieren.
Das ist doch das Kernproblem der ACs. Es fördert die übermäßig selbstbewussten Schwaffler, die sich eben gut verkaufen können und alle eine Spitzenposition anstreben.
Und dann wundern sich die Unternehmen (siehe Artikel auf dieser Seite), dass sie nur noch Häuptlinge und keine Indianer mehr haben. Könnte auch am Auswahlverfahren liegen.
Muss ich unbedingt Führungsverantwortung anstreben, weil dies 99% meiner Kommilitonen tun?
Ich wäre trotz 1,5 Diplom mit einer interessanten Tätigkeit, bei 40h und 40k+ Einstiegsgehalt mehr als zufrieden.
Soll sich von mir aus jemand anderes mit den Ergebnissen vor dem Vorstand brüsten. An Statussymbolen und einer Musterkarriere liegt mir nichts, auch wenn das die meisten BWLer nie verstehen werden.

Bundesagentur bietet AC Trainings an, die sind recht gut, da externe Trainer eingesetzt werden. Besuch so ein Training einfach mehrmals, das hilft schon sehr viel. Beim Studentenwerk kann man auch Coachings in die Richtung machen. Essen würde ich schon was, da das dann doch auffällt.

Lounge Gast schrieb:

Folgendes Problem:
Ich habe mein BWL-Studium (Uni Passau) gerade mit 1,5
abgeschlossen und suche jetzt nach einem Traineeprogramm oder
einem anderen Einstiegsjob in den Bereichen Controlling oder
Bilanzierung.
Praktikas bei KPMG und der HVB, kein Auslandssemester, keine
Lehre.
Aber (fast) alle Großen verwenden ACs zur Endauswahl.
Sollte man sich da überhaupt bewerben, wenn die Chancen gegen
0 tendieren?
Ich bin nicht besonders selbstbewusst, eher introvertiert,
meine Vorträge sind gelinde gesagt katastrophal und ich kann
unter Stress nicht essen (Mittagspause).
(Würde das im AC gehen, dass man sagt man will nichts?)

Ich fürchte, dass mich negative Erfahrungen im AC nicht
gerade selbstbewusster machen.
Lieber gleich bei kleineren Firmen bewerben die noch auf
Vorstellungsgespräche setzen? Die zwei die ich hatte sind gut
gelaufen, deshalb hab ich davor weniger Angst.

Warum eigentlich auch in diesen Bereichen auf AC setzen?
Klar, kommunikative Fähigkeiten sind auch hier wichtig, aber
vielleicht nicht soo endscheidend.
Bei Personal, Vertrieb etc. kann ich es ja noch nachvollziehen.

Bei den Praktikas bin ich auch mit allen gut ausgekommen, es
ist also nicht so, dass ich nur stumm im Eckchen sitze.
Aber für so Stresssitutionen wie ACs bin ich viel zu
schüchtern.

Was tun?

Einfach ausprobieren! Kein Mensch ist von Geburt an selbstbewusst. Der eine wird es als Kind, der andere in der Schule, ein dritter im ersten Praktikum und ein vierter niemals. Trotzdem kommen alle irgendwie durchs Leben.

"Ich kann es schlecht verkaufen oder präsentieren" - nur bei wenigen Menschen ist das wirklich so. Viele schieben das nur vor. Wenn Du Deiner Oma erklären kannst, woran Du gerade arbeitest und was die Ergebnisse sind, dann kannst Du es doch auch einem Fremden erklären. Der Unterschied ist nur, dass Du beim Fremden nicht weisst, wie er reagieren wird. Und genau daran kann man arbeiten. Übe einfach mit einem Freund und gib ihm die Aufgabe, möglichst viel von der Präsentation in Frage zu stellen.

@ Vorposter: ich finde Deine Einstellung bewunderswert, erfrischend und in jeder Hinsicht vernünftig. 40h sollte das Maximum sein, 40k+ ist auch in Ordnung. Bei 60h hast Du zwar mehr Gehalt, aber nicht notwendigerweise einen höheren Stundenlohn und schon gar keine höhere Lebensqualität - im Gegenteil. Dem Karrierewahn nicht zu erliegen ist heute die hohe Kunst - und, wie ich finde, paradoxerweise sogar der Schlüssel zu Karriere: man kann auch mit einer ruhigen, relaxten Einstellungen durchaus Führungspositionen mit hohen menschlichen Qualitäten einnehmen. Mein Cousin (39) ist Abteilungsleiter bei Infineon in Dresden geworden - mit guten 10k Bruttolohn im Monat. Der arbeitet keine 40h in der Woche und wenn der dienstags 16h eine Wanderung mit seinem Sohn in das Elbsandsteingebirge geplant hat, dann zieht der das gnadenlos durch. Ich hatte ihn mal gefragt, ob er Angst davor habe, irgendwann den Job mal zu verlieren (siehe das volatile Geschäft der Hardwarefirmen - aktuell: AMD). Er meinte, dies könne natürlich passieren, und es kann durchaus auch den treffen, der nicht permanent "over-performed". Aber wenn man mit dieser Angst permanent lebt, dann kann man das Leben auch ganz getrost vergessen. Also: geh locker an die Sache ran, setzte Dir Deine eigenen Ziele und laß Dich nicht vom mainstream beeinflussen.

lead341: So werd ich es auch machen. Der Mainstream (BWLer)war mir schon immer suspekt. Lieber das Leben genießen so gut man kann.
Auch vielen Dank für die anderen Tipps.
Ich hoffe mal, dass ich eine Zusage durch ein Vorstellungsgespräch bekomme, dann kann man ruhiger an die ACs herangehen und sie als Übung für später sehen.
ACs gibt es ja meistens auch nur für die Trainee-Programme.

hm, gut, ich kann deine Seite der Schilderung sicher gut verstehen, aber aus anderer Sicht möchte ich folgendes anführen:

Leute, die Karriere anstreben sind natürlich bereit dafür ihre Leistungsgrenze immer weiter zu pushen. Das wollen die UNternehmen... Sie wollen mit ihren Angestellten nach vorn kommen, sich entwickeln. Jemand der sagt: "40k, ich bin glücklich, da is ende" ist da doch eher ein zeichen von Stillstand, stagnation.

Ausserdem, was ist falsch daran sich zu verkaufen. Sich verkaufen bedeutet eben nicht wie immer angenommen, dass man als erster aufstehen muss, hier schreien muss und stundenlange Monologe hält.

Es ist sicherlich nicht falsch, wenn man sich gut verkaufen kann. Die Unternehmen müssen aber auch auf eine gute Mischung achten. Ich bezweifle, dass man voran kommen kann wenn man nur Mitarbeiter hat die sich um ein paar Spitzenjobs streiten. Das wird doch ein Hauen und Stechen.
W
as ich anstrebe ist ein Spezialistenjob mit (irgendwann mal)umfangreichen Fachwissen und Erfahrung. Ich bin auch gerne bereit Verantwortung zu übernehmen, sehe es aber nicht als Must-Have und Personalführung ist einfach nichts für mich.
Ich denke aber jedes Unternehmen braucht solche Leute, da sich die Führungskräfte auch um viele organisatorische Dinge kümmern müssen. Dann sind gute Leute gefragt die den Laden am laufen halten. Ob die sich oder ihre Arbeit dann auch gut verkaufen können ist nebensächlich.