Ich bin auch ROA, allerdings habe ich die 2 Jahre Wehrdienst gleich nach der Schule und noch vor dem Studium absolviert.
In umgekehrter Reihenfolge hast du meiner Meinung nach zwei Probleme:
1) Wie bereits durch jemanden geschrieben, hast du dann ein recht großes Loch nach dem Studium vor dem Beginn des eigentlichen Arbeitslebens. Die Möglichkeit, dass es mit der Karriere bei der Bundeswehr nichts wird, solltest du immer einkalkulieren (die Bundeswehr wird eher kleiner als größer und deckt einen Großteil ihres Offizierbedarfs über die SaZ12-Offizieranwärter mit Studium bei der BW).
2) In der ROA-Ausbildung wärst du durch das vorher absolvierte Studium deutlich älter als deine Mitstreiter (und auch als einige Ausbilder) - denn die meisten werden auch direkt nach der Schule zur Bundeswehr gehen und sind dann bei planmäßigem Karriereverlauf bereits mit 21 oder 22 Offizier.
Kompensierend zu 1) muss man wohl sagen, dass Wissen in der Logistik als Wissenschaft wahrscheinlich nicht so schnell veraltet, dass einen 2 oder 3 Jahre Lernpause zurückwerfen (bei einem Informatikstudium wäre das sicher ein größeres Problem) - aber ob die Bundeswehr-Logistik einem nun relevantes Praxiswissen vermittelt, welches du im Zweifel bei einem privatwirtschaftlichen Arbeitgeber als Pluspunkt im Lebenslauf darstellen kannst, musst du selbst entscheiden.
Wenn du aber nun wirklich an einer Karriere bei der Bundeswehr interessiert bist, und du die Chancen dort einzusteigen als realistisch betrachtest, dann wäre die ROA-Ausbildung und anschließende Karriere als SaZ-Offizier und später Berufssoldat wohl die beste Wahl.
Moonsault schrieb:
Hallo liebe Forennutzer,
ich studiere zur Zeit im achten Semester eines
internationalen Diplomstudiengangs mit Schwerpunkt Logistik.
Weil es ein Double Degree-Studiengang ist, haben wir bereits
nach sechs Semestern einen Bachelor (honours) der englischen
Partneruniversität erhalten.
Meine Diplomarbeit (ebenfalls dann im Bereich der Logistik)
beabsichtige ich, im Dezember fertigzustellen.
Nun zu meiner eigentlichen Frage: Ich habe vor, nach dem
Studium als Zeitsoldat für 2-3 Jahre zur Bundeswehr zu gehen,
um dort an der (Reserve-)Offizierausbildung teilzunehmen. Am
Ende dieser Ausbildung ist man entweder Fähnrich der Reserve
oder Leutnant d. R. , je nach Dauer.
Ob ihr in den Streitkräften und dem Dienst bei der Bundeswehr
sinnvolle Institutionen seht, ist gar nicht so wichtig.
Aber denkt ihr, es ist wirklich problematisch, nach dem
Studium erst etwas anderes zu machen, bevor man sich dem
direkten Beruf widmet?
Ich muss dazu sagen, dass ich anstrebe, als Teilstreitkraft
zu den Versorgern/zum Nachschub zu kommen, also zu der
Logistiktruppe des Heeres.
Mich würde eure Meinung dazu wirklich interessieren - aber
bitte keine Diskussionen, ob ihr die Bundeswehr sinnvoll
findet oder wie viel hohe Gehaltszahlungen man in den 3
Jahren verpasst.
Mit besten Grüßen,
M.
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