Ich bin selbst Berater und fast täglich beim Kunden.
Dabei hab ich braune, blaue und anthrazit-farbene Anzüge, schwarze, weiße, blaue, dunklegrüne Hemden, mal karriert, mal unifarben, mal gestreift, mal haben Knopfleist, Innenseite des Kragens oder der Ärmel andere Farben.
Manchmal sind gleichfarbige Knöpfe (z.B. weiß auf weiß) mal kontrastfarbene Knöpfe.
Gerade jetzt hab ich ein hell-blau-weiß gestreiftes Hemd mit schwarzen Knöpfen, die mit roten Fäden angenäht sind. Innenkragen und Ärmel sind dunkelblau. Krawatte habe ich keine an, mein Anzug ist dunkelgrau mit Nadelstreifen. Ich sitze beim Kunden vor Ort´und wie ich aussehe, kümmert absolut niemanden.
Würde mein Chef mich auf meine Kleidung ansprechen, ich würde ihn auf seine Nase ansprechen... aber mein Chef würde das auch nicht tun. Dabei bin ich schon in Jeans beim Kunden gewesen, hat den Kunden auch nicht gestört.
Die Lage ist ganz einfach: Wenn jemand fachlich und sozial überzeugt, dann sind die Klamotten nicht so wichtig. Mein Jeans-Kunde wollte mich unbedingt wieder, bisher hat mir jeder Kunde sehr gutes Feedback geben - spätestens mit dem Folgeauftrag.
Das Wichtigste ist gepflegt aufzutreten, höflich zu sein, die ganzen Soft Skills eigentlich und gut in dem, was man anbietet. Dann kann man auch mit kurzen Hosen und im Donald-Duck T-Shirt aufschlagen - obwohl das nur ein einmaliger "Ich helf mal kurz eine Stunde in meinem Urlaub"-Ausrutscher war, den ich auch normal nicht machen würde ;)
Die Manager-Runde mit Vorstandsbeteiligung hat es übrigens ganz locker aufgenommen: "Ahhh...ein Technik-Experte."
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