Nettoeinkommen privater Haushalte um 8 Prozent gestiegen
Die durchschnittlichen Haushaltseinkommen im Osten erreichen im erste Halbjahr 2003 mit 2.230 Euro 77 Prozent des Westniveaus.
Nettoeinkommen privater Haushalte um 8 Prozent gestiegen
Wiesbaden, 15.12.2004 (destatis) - Das Nettoeinkommen der privaten Haushalte in Deutschland hat sich seit der ersten Jahreshälfte 1998 um durchschnittlich 8% auf 2 770 Euro im ersten Halbjahr 2003 erhöht. In den neuen Ländern und Berlin-Ost stieg das Haushaltsnettoeinkommen in den letzten fünf Jahren um 10% und erreichte mit 2 230 Euro 77% des Westniveaus (in Westdeutschland: + 8% auf 2 900 Euro). Fünf Jahre zuvor waren es 75% gewesen. Zwischen 1993 und 1998 war die Angleichung der Nettoeinkommen in Ostdeutschland von 68% auf 75% des Westniveaus noch deutlich stärker ausgefallen.
Dies sind Ergebnisse der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2003 (EVS 2003) des Statistischen Bundesamtes zur finanziellen Situation und dem Konsumverhalten der privaten Haushalte im ersten Halbjahr 2003. Die Auswertungen zeigen insbesondere, dass Geschlecht, Alter und die Struktur der Haushalte erheblichen Einfluss auf die Höhe der Haushaltseinkommen und die sich daraus ergebenden Konsummöglichkeiten und -gewohnheiten haben. So hatten Haushalte mit einer Frau als Hauptverdienerin in der ersten Hälfte 2003 ein monatliches Nettoeinkommen von 2 030 Euro oder 63% des Nettoeinkommens der Haushalte mit männlichem Haupteinkommensbezieher (3 220 Euro).
»Junge« Haushalte mit Haupteinkommensbeziehern unter 25 Jahren verfügten mit 1 360 Euro im Monat über 40% des Nettoeinkommens der 45- bis unter 55-Jährigen, die mit 3 380 Euro im Altersvergleich die höchsten Einkommen erzielten. Die »jungen« Haushalte verwandten rund 90% ihres ausgabefähigen Einkommens für Konsum und steckten 4% in die »Spardose«. Haushalte im Alter zwischen 25 und unter 55 Jahren gaben zwischen 71% und 77% ihres Einkommens für Konsumzwecke aus und legten zwischen 11% und 15% auf die hohe Kante.
Im Konsumverhalten zeigen sich altersspezifische Unterschiede: In den Haushalten der 80-Jährigen und Älteren wurde fast jeder zweite »Konsum-Euro« für Wohnen und Gesundheitspflege ausgegeben. Bei den unter 25-Jährigen war es jeder dritte Euro. Dafür verwendeten die Jungen 22% ihrer Konsumausgaben für Verkehr und Nachrichtenübermittlung, während es bei den Alten nur 8% waren.