Liebes WiWi-Treff-Forum,
Da ich nächstes Jahr wahrscheinlich mein Abi in der Tasche habe, bin ich kurz davor mich an der Rotterdam School of Management für den b.sc Economics and Business Economics und für den International Business Administration Bachelor (IBA) bewerben.

Besonders gefällt mir dort die internationale Community mit der man studiert und die Rankings (ich weiß, ziemlich oberflächlich) sehen von der RSM auch nicht schlecht aus. Außerdem wird es hier im Forum oft als "Sprungbrett" für einen Top-Master z.B in London genannt.

Allerdings bin ich mir noch nicht sicher wie es mit dem Netzwerk nach Deutschland aussieht. Da ich nicht umbedingt weiß ob ich mich später dauerhaft in LDN sesshaft werden will und auch in DE politisch aktiv bin, wäre ich da vielleicht mit einer guten Uni in DE besser dran und gehe lieber für den Master ins Ausland?

Wenn jemand sonstige Erfahrungen vom IBA oder dem Economics and Business Economics Bachelor hat dann würde ich mich auch über paar "Insider-Infos" freuen.

Danke im Vorraus!

Servus!
Als ehemaliger IBA Student kann ich dir hoffentlich mit etwaigen Fragen die du zum Programm haben könntest helfen.
Grundsätzlich: Ich war mit dem IBA Programm sehr zufrieden, unter anderem liegt das an den Gründen die du bereits genannt hast; Top Ruf, internationale Community, praxisnaher Stoff und abwechslungsreiche Kurse.
Meine Kritikpunkte wären:

1. Keine Chance ein Praktikum während des Studiums zu machen (Max. 8 Wochen Sommerferien, mit vielen Pflichtveranstaltungen und DEadlines bereits zu Beginn des Jahres --> überziehen ist nicht). Zwar kann man sich in Jahr 3 für ein Praktikum entscheiden, allerdings muss man dafür das Auslandssemester an einer der zahlreichen Top-Partnerunis sausen lassen (für mich keine Option). Der Lehrplan und die Struktur des Programms werden sich aber ab nächstem Jahr MASSIV ändern, dh neue Tracks, neue Module, also quasi einmal komplett überarbeitet.
   Ob das diesen Punkt ausgleicht wird man sehen müssen.
2. Keine Chance sich zu spezialisieren. IBA ist ein unfassbar breit angelegtes Studium, also ein echtes Grundstudium wo von allem ein bisschen was gelehrt wird. Dadurch dass man Trimester hat und dadurch pro Jahr 12-13 Kurse durchballert, fehlt teilweise ein bisschen die Tiefe. Nichtsdestotrotz ist die Lehre auf einem sehr sehr hohen Niveau und mit der neuen Programmstruktur hat man im letzten Jahr die Gelegenheit sich zu spezialisieren (Finance, Quant, Strategie, Marketing etc. etc.)

Hoffe das hilft dir etwas, falls es sonst noch was geben sollte, feel free to ask!

RSMler schrieb am 02.01.2019:

Servus!
Als ehemaliger IBA Student kann ich dir hoffentlich mit etwaigen Fragen die du zum Programm haben könntest helfen.
Grundsätzlich: Ich war mit dem IBA Programm sehr zufrieden, unter anderem liegt das an den Gründen die du bereits genannt hast; Top Ruf, internationale Community, praxisnaher Stoff und abwechslungsreiche Kurse.
Meine Kritikpunkte wären:

1. Keine Chance ein Praktikum während des Studiums zu machen (Max. 8 Wochen Sommerferien, mit vielen Pflichtveranstaltungen und DEadlines bereits zu Beginn des Jahres --> überziehen ist nicht). Zwar kann man sich in Jahr 3 für ein Praktikum entscheiden, allerdings muss man dafür das Auslandssemester an einer der zahlreichen Top-Partnerunis sausen lassen (für mich keine Option). Der Lehrplan und die Struktur des Programms werden sich aber ab nächstem Jahr MASSIV ändern, dh neue Tracks, neue Module, also quasi einmal komplett überarbeitet.
   Ob das diesen Punkt ausgleicht wird man sehen müssen.
2. Keine Chance sich zu spezialisieren. IBA ist ein unfassbar breit angelegtes Studium, also ein echtes Grundstudium wo von allem ein bisschen was gelehrt wird. Dadurch dass man Trimester hat und dadurch pro Jahr 12-13 Kurse durchballert, fehlt teilweise ein bisschen die Tiefe. Nichtsdestotrotz ist die Lehre auf einem sehr sehr hohen Niveau und mit der neuen Programmstruktur hat man im letzten Jahr die Gelegenheit sich zu spezialisieren (Finance, Quant, Strategie, Marketing etc. etc.)

Hoffe das hilft dir etwas, falls es sonst noch was geben sollte, feel free to ask!

Danke für die ausführliche Antwort!
Paar Fragen hätte ich noch:

Weißt du zufällig wie das Curriculum nächstes Jahr dann aussehen wird, bzw. ob man das irgendwo einsehen kann? (Finde dort nichts auf der Website)

Stimmt es außerdem, dass man zu den anderen guten Unis in DE (Mannheim, München etc.) einen starken Nachteil durch ein schwächeres Netzwerk zu Unternehmen nach DE hat und dass klar der Schwerpunkt auf GB und NL liegt?

Waren für dich die fehlenden Praktika ein starker Nachteil?

Wie sieht es mit der Schwierigkeit/Benotung aus? Eher schwieriger/strenger als an den typischen deutschen BWL-Unis?

Danke vorab!

Die neuen Module solltest du eigentlich auf der Website finden, ich habs recht schnell gefunden (weiß nicht ob ich hier verlinken kann). Die Kurse an sich werden gerade über die Winterferien neu strukturiert und die Professoren sind angehalten die neuen Module mit Content zu füllen. Bis Fall 2019 wird das neue Programm aber auf jeden Fall stehen.

Networking: Hier ist es gewissermaßen eine Frage was du willst? Weißt du, dass du auf jeden Fall in DE bleiben willst? Dann hat die RSM keine Chance gegen Mannheim und WHU. Dafür bist du in Rotterdam deutlich flexibler; Bleib in NL (Shell,Unilever,Beratungen in AMS, Robeco, die NL Großbanken ABN AMRO, Rabobank und NIBC oder Exoten wie FlowTraders oder Vitol Group), geh nach UK oder zurück nach Deutschland. Du wirst hierzulande keinerlei Nachteile haben gegenüber Studenten deutscher Targets, allerdings zieht der RSM-Brand deutlich besser in LDN oder AMS.

Fehlende Praktika sind definitiv ein Nachteil, vor allem dadurch dass ich aufgrund von einer OP im ersten Sommer keine Praktika machen konnte und meine zweiten Sommerferien durch den Exchange relativ früh zuende gingen (andere Term-Dates). Wenn du vor hast ein Gap Year einzulegen, wird das für dich kein Problem sein, falls du aber nach dem Bachelor im IB einsteigen willst, ist die RSM wahrscheinlich nicht das richtige für dich.

Benotung ist hart, wie überall in NL. Wenn du was drauf hast (cum laude oder sogar summa cum laude, dh 8.25 bzw 9 oder höher), hast du bei Master Bewerbungen aber auf jeden Fall einen Vorteil bei den Umrechnungen (8.4 wird zb von der HSG als 1.4 gewertet, eine 9 direkt als 1.0). Schwieriger als ein deutsches Programm ist es definitiv nicht, dafür aber 2-3 Level intensiver; ich hatte damals nach 3 Wochen mein erste Projekt abzugeben und nach 5 Wochen direkt 3 Midterms. Ob du dem gewachsen bist musst du selbst wissen, habe einige Top-Abiturienten verzweifeln sehen weil sie mit diesem extremen Workload (vor allem in T1) nicht zurecht kamen/überrascht waren.
Mir hat diese Struktur allerdings ungemein geholfen, hab in der Schule immer erst den Tritt in den Hintern gebraucht bis ich gespurt hab, während des Studiums musst ich dann notgedrungen immer am Ball bleiben und meine Noten haben sich dadurch nochmal stark gebessert (1.6 im Abi zu 1.2-1.3 im Studium).

Hoffe das hilft dir, wie gesagt, frag einfach los falls es noch was geben sollte.

Notfalls kannst du auch auf FB nach "Talk to a Student" auf der RSM Seite suchen, dort beantworten derzeitige Studis alle deine Fragen.

MfG

Moin Moin!

Auch ich interessiere mich stark fuer diesen Studiengang und werde mich hoechstwahrscheinlich auch bewerben. Habe ich mit meinem 2.6er Abi (plus anschliessender Berufsausbildung) aber ueberhaupt eine Chance..?

Beste Gruesse!

WiWi Gast schrieb am 11.01.2019:

Moin Moin!

Auch ich interessiere mich stark fuer diesen Studiengang und werde mich hoechstwahrscheinlich auch bewerben. Habe ich mit meinem 2.6er Abi (plus anschliessender Berufsausbildung) aber ueberhaupt eine Chance..?

Beste Gruesse!

Ach ja, und wann bekommt man i.d.R. Bescheid, ob man angenommen wurde oder nicht?