Ich kann auch ein paar Einschätzungen aus einer Big4, Raum Frankfurt, teilen, wenngleich es dem was die Vorposter so sagen, ähnelt:
- Aufgaben begannen bei mir auch eher eintönig (Belege raussuchen, mit den Buchungen abgleichen, etc.), das ist aber auch schlicht Teil einer Prüfungshandlung und wird sehr lange Teil des Jobs sein. In jedem Beruf gibt es eintönige Aufgaben (Bei meinem Consulting-Praktikum habe ich mich z.B. auch nach der Sinnhaftigkeit des X-ten Feedback-Loops für eine Slide gefragt, aber man muss eben das große und ganze im Blick behalten)
- Nachdem ich dann gezeigt hatte, dass ich etwas mehr verantwortung übernehmen kann, wurden mir eigene kleine Gesellschaften oder Bilanzpositionen zugeteilt, die ich slebstständig prüfen durfte, also von Planung der Handlung über Ziehen der Stichprobe bis hin zur Auswertung und Dokumentation, das war dann cool. Auch kamen langfristigere Aufgaben dazu (wie etwa Reporting Packages aus anderen Ländern einzufordern)
- Wie auch die Vorposter sagen, kann man mit relativ wenig Ahnung rein gehen, sollte aber wohl zumindest ein bisschen Interesse an Accounting haben und auch den Sinn der Handlung verstehen wollen
- Ich habe immer versucht, so viel wie möglich zu Fragen und aufzunehmen - so war es für mich fachlich definitiv lehrreich
- Zudem habe ich sehr gute Grundlagen im Arbeiten mit Excel erlangt, was m.E. definitiv was wert ist (Excel ist wohl eins der Haupt-Tools in der WP, es werden jedoch eher Basic-Funktionen verwendet...aber es ist eben ein guter Einstieg)
- Mandantenkontakt war bei mir sehr stark: Hatte vorher darum gebeten und war dann lediglich 3 Tage während meines Praktikums im Büro, ansonsten durchgehend beim Mandanten und damit auch im Hotel (kannst aber auch pendeln, sofern es nicht komplett sinnfrei ist); Direkte Interaktion mit dem Mandanten hatte ich ebenfalls häufig beim durchführen meiner Prüfungshandlungen (etwa bei Rückfragen, etc.)
- Arbeitszeiten gingen m.E. sehr gut klar (immer so 9:00 - 19:30 mit ausgiebiger Mittagspause, es kam aber durchaus auch mal vor, dass es bis 21 Uhr ging - länger jedoch nur sehr selten, freitags bis 16:00/17:00, je nach Reise)
Ich denke, es ist auch immer etwas glückssache. Ich hatte zum beispiel einen spannenden Mandanten (DAX) und ein wirklich mega team, was das ganze Praktikum natürlich nochmal besser gemacht hat, was man aber natürlich nicht selbst beeinflussen kann.
Was man aber selber tun kann, dass das Praktikum ein erfolg wird:
- Immer das Große und Ganze im Blick haben, auch bei stupiden aufgaben
- Zeigen, dass man Verantwortung übernehmen will und bereit ist, Gas zu geben, dass man schnell bessere Aufgaben bekommt
- Versuchen, so viel Wissen und Skills wie möglich mitzunehmen (sinnvolle Fragen stellen, Begründung bzw. Zweck der Aufgaben erfragen, selbst durch Recherche fachlich weiterbilden, Feedback einfordern)
Wenn du das befolgst, wartet m.E. ein spannendes und lehrreiches Praktikum auf dich, das dir definitiv etwas nützen wird: Ein WP Praktikum wird in vielen Bereichen als relevant angesehen und eine BIG4 ist immer eine gute Brand im CV.
Ach ja: Praktikum sollte man wirklich nur in der Busy Season machen - ansonsten ist es nämlich wirklich langweilig, weil es nichts zutun gibt.
Ich hoffe, das hat etwas geholfen. Viel Erfolg!
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