CESifo-Report zur European Economy 2006
Die hohen Leistungsbilanzdefizite der Vereinigten Staaten haben zu großen globalen Ungleichgewichten geführt. Eine Korrektur der Ungleichgewichte könnte zu einem anhaltenden Rückgang europäischer Exporte führen.
Perspektiven für die Bildungspolitik in Europa
Die Bildungssysteme vieler Länder stehen unter Druck. Auf der einen Seite steigen die Bildungskosten rasant an, weil Schülerzahlen und Ausbildungszeiten tendenziell nach oben weisen, gleichzeitig die Kosten pro Schüler so schnell wachsen wie das Pro-Kopf-Sozialprodukt. Auf der anderen Seite scheinen Bildungsstandard und Leistungen zurückzugehen.
Erhebliche Unterschiede zwischen den Ländern bestehen in der Lesekompetenz sowie den Leistungen im mathematischen und naturwissenschaftlichen Bereich. Diese können weder durch demographische noch durch ökonomische Unterschiede zwischen den Ländern erklärt werden. Der reine Mitteleinsatz für Grundschulen und höhere Schulen scheint keine große Rolle zu spielen, während die Struktur der Schulsysteme äußerst wichtig zu sein scheint.
Die bloße Aufstockung der Mittel oder einfache Ziele wie eine Verringerung der Klassengrößen sind keine effizienten Wege zur Verbesserung der Schulsysteme. Stattdessen sollten sich die Maßnahmen auf die bessere Organisation der Schulen konzentrieren.
Größere Wahlmöglichkeiten der Eltern und Förderung des Wettbewerbs zwischen Schülern, um von guten Schulen aufgenommen zu werden, sowie des Wettbewerbs zwischen Schulen, um gute Schüler anzuziehen, sind bessere Reformstrategien. Bei richtiger Konzeption führen derartige Reformen auch nicht zu ungerechten oder unegalitären Praktiken.