GfK-Konsumklima August 2011 - Konsumklima verbucht nur moderaten Rückgang
Die Verbraucherstimmung entwickelt sich im August uneinheitlich. Während die Anschaffungsneigung ihr gutes Niveau noch einmal verbessern kann, müssen die Konjunkturerwartung starke und die Einkommenserwartung moderate Einbußen hinnehmen.
Anschaffungsneigung zeigt sich krisenfest
Im Gegensatz zu den rückläufigen Konjunktur- und Einkommenserwartungen zeigt sich die Konsumlaune der Verbraucher im August von der Krise unbeeindruckt. Sie kann ihr ohnehin schon hohes Niveau sogar noch einmal steigern. Der Indikator legt um 2,8 Punkte zu und weist nun einen Wert von 36,9 Zählern auf. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist dies ein Plus von 9 Punkten.
Die überaus erfreulichen Signale vom Arbeitsmarkt mit der Aussicht auf steigende Einkommen ist gegenwärtig der wesentliche Treiber für die Konsumlaune der Deutschen. Rückläufige Arbeitslosenzahlen sorgen für eine nachlassende Angst vor Jobverlust und damit für mehr Planungssicherheit. Diese ist vor allem im Hinblick auf größere Anschaffungen ein wichtiges Kriterium für die Konsumenten.
Zudem dürften der Anschaffungsneigung die derzeit ausgeprägten Diskussionen um eine Lösung der Schuldenkrise in der Euro-Zone nutzen. Viele Bundesbürger fürchten um die Stabilität ihrer Währung und investieren folglich ihr Geld eher in werthaltigen Anschaffungen, als es auf die hohe Kante zu legen. Dies zeigt auch der starke Rückgang der Sparneigung im August.
Konsumklima: nur moderater Rückgang
Der Gesamtindikator prognostiziert für September einen Wert von 5,2 Punkten nach revidiert 5,3 Zählern im August. Die Verschärfung der Schuldenkrise sowie die rasante Talfahrt der Börsen weltweit hinterlassen beim Konsumklima in Deutschland derzeit nur geringe Spuren. Die hierzulande überaus positiven Rahmenbedingungen, wie sinkende Arbeitslosigkeit und steigende Einkommen, prägen die Stimmung der Deutschen.
Die Aussichten für die deutsche Binnenkonjunktur werden in diesem Jahr auch weiterhin günstig bleiben, wenn die Euro-Staatengemeinschaft endlich ein schlüssiges Konzept für den Umgang mit der hohen Staatsverschuldung vorlegt und dieses auch konsequent umsetzt. Sollte dies nicht gelingen, sind stärkere Beeinträchtigungen des Konsumklimas auch in der Bundesrepublik nicht auszuschließen.
Was für die Verbraucher vor allem zählt, ist Planungssicherheit durch eine verlässliche Politik. Nur wenn die Deutschen angstfrei in die Zukunft blicken, wird ihre Konsumlaune anhalten. Angesichts der weltweiten Abschwächung der Konjunktur, die auch für die deutschen Exporte zu einem Problem werden kann, ist eine stabile Binnenkonjunktur eine umso wichtigere Säule für eine positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland.
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