GfK-Konsumklima August 2012 - Konsumklima aufgrund sinkender Sparneigung unverändert
Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat sich im August abgeschwächt. Während die Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung nur moderate Verluste verzeichnen, werden die Konjunkturaussichten deutlich pessimistischer eingeschätzt.
Einkommenserwartung: moderate Einbußen
Die deutlich rückläufigen Konjunkturaussichten sind sicherlich ein Grund dafür, dass auch die Einkommenserwartungen der Konsumenten im August Einbußen hinnehmen müssen. Das Minus in Höhe von 4,7 Punkten ist bereits der zweite Rückgang in Folge, kann aber als moderat bezeichnet werden. Mit aktuell 31,6 Zählern weist der Indikator nach wie vor ein überaus gutes Niveau auf. Zudem liegt er noch 4 Punkte über seinem entsprechenden Vorjahreswert.
Das gute Niveau des Indikators signalisiert zwar, dass die Einkommensaussichten noch den gesamtwirtschaftlichen Risiken der Eurokrise widerstehen, dennoch deuten sich erste Rückschläge an. Die im Vergleich zu den Vorjahren guten Tarifabschlüsse in Verbindung mit einer sehr stabilen Arbeitsmarktlage sind weiter eine wesentliche Stütze der Einkommenserwartung. Allerdings dürften die zuletzt wieder deutlich gestiegenen Benzinpreise die Inflation anheizen. Die entsprechende Schwächung der Kaufkraft belastet somit den Einkommensindikator.
Anschaffungsneigung: marginaler Rückgang
Wenig Bewegung zeigt sich dagegen derzeit bei der Anschaffungsneigung der Konsumenten. Nach drei moderaten Anstiegen in Folge sinkt der Indikator im August um 2,7 Zähler. Mit aktuell 33,1 Punkten liegt er weiterhin auf einem überaus hohen Niveau, jedoch leicht unter seinem Vorjahresstand.
Trotz der zunehmenden internationalen Turbulenzen bewahren sich die deutschen Verbraucher ihre bislang hohe Konsumneigung. Der stabile Arbeitsmarkt und die im Vergleich zu den Vorjahren hohen Tarifabschlüsse sind eine gute Basis, um gerade größere Anschaffungen zu tätigen. Hinzu kommt, dass aufgrund der gegenwärtigen Finanz- und Eurokrise noch immer beträchtliche Vorbehalte bestehen, Geld bei Banken anzulegen. Die Furcht vor einem Stabilitätsverlust der Währung ist groß. Zudem sind die gegenwärtigen Zinsen für Geldanlagen so gering, dass sie nicht einmal die Inflation kompensieren. Dies belegt auch die deutlich zurückgehende Sparneigung der Konsumenten.