GfK Konsumklima Juli 2012 - Konsumklima weiterhin konstant
Die uneinheitliche Entwicklung der Verbraucherstimmung setzt sich auch im Juli fort. Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung können ihr derzeit sehr gutes Niveau weitgehend halten. Der Gesamtindikator prognostiziert nach 5,8 Punkten im Juli für August 5,9 Zähler.
Einkommenserwartung: trotz marginaler Einbußen auf hohem Niveau
Nach wie vor trotzen die Einkommensaussichten der schwächelnden Konjunkturstimmung. Die Einkommenserwartung kann im Wesentlichen ihr überaus hohes Niveau halten. Das Minus von 3,8 Punkten im Juli ist sehr moderat und nicht einmal halb so hoch wie der Anstieg von 8,1 Punkten im Vormonat. Damit bewegt sich der Indikator nun seit zwei Jahren von zwei Ausnahmen abgesehen jenseits der 30-Punkte-Linie, was eine überaus stabile Entwicklung signalisiert. Aktuell weist die Einkommensstimmung 36,3 Punkte auf.
Die Einkommensaussichten trotzen damit weiterhin den zunehmenden Risiken aus dem Ausland. Steigende Beschäftigung sowie im Vergleich zu den Vorjahren deutlich bessere Einkommenszuwächse aufgrund besserer Tarifabschlüsse sind die wesentlichen Stützen der Einkommensstimmung. Hinzu kommt, dass die Inflation zuletzt die auch psychologisch wichtige Marke von 2 Prozent unterschritten hat. Dies stärkt die Kaufkraft der Einkommen.
Anschaffungsneigung: leicht verbessert
Trotz der leicht rückläufigen Einkommensaussichten kann sich im Juli nochmals die Anschaffungsneigung verbessern. Zum dritten Mal in Folge legt der Indikator zu. Aktuell beträgt das Plus 3,1 Punkte. Damit steigt die Konsumneigung auf 35,8 Zähler und entspricht in etwa dem Vorjahresniveau.
Nach wie vor zeigt sich die Konsumneigung von den steigenden Konjunkturrisiken im Wesentlichen unbeeindruckt. Eine stabile Beschäftigungssituation mit sinkender Arbeitslosigkeit sowie die damit einhergehenden Einkommenszuwächse erhöhen die Planungssicherheit. Das ist vor allem bei größeren Anschaffungen wichtig. Auch wirkt sich die gegenwärtige Finanzkrise auf die Anschaffungsneigung aus . Fehlendes Vertrauen in die Finanzmärkte und die historisch niedrigen Guthabenzinsen lassen eine Geldanlage nicht sehr attraktiv erscheinen. Folglich tendieren die Verbraucher eher zu werthaltigen Anschaffungen, wie beispielsweise Immobilien oder auch Möbeln.