GfK-Konsumklima Juni 2012 - Konsumklima trotzt Verschärfung der Krise
Die Verbraucherstimmung in Deutschland zeigt sich im Juni uneinheitlich. Während die Einkommenserwartung deutlich und die Anschaffungsneigung leicht zulegen, muss die Konjunkturerwartung einen Stimmungseinbruch hinnehmen. Der Gesamtindikator prognostiziert dennoch für Juli 5,8 Zähler nach 5,7 Punkten im Juni.
GfK-Konsumklima Juni 2012 - Konsumklima trotzt Verschärfung der Krise
Nürnberg, 27.06.2012 (gfk) - Die Verbraucherstimmung in Deutschland zeigt sich im Juni uneinheitlich. Während die Einkommenserwartung deutlich und die Anschaffungsneigung leicht zulegen, muss die Konjunkturerwartung einen Stimmungseinbruch hinnehmen. Der Gesamtindikator prognostiziert dennoch für Juli 5,8 Zähler nach 5,7 Punkten im Juni.
Die Turbulenzen im Euro-Raum durch den zum Befragungszeitpunkt ungewissen Wahlausgang in Griechenland sowie die Rettungsaktion für den spanischen Bankensektor haben dem Konjunkturoptimismus der Verbraucher einen deutlichen Dämpfer gegeben. Offenbar steigt die Furcht davor, dass auch Deutschland stärker in den Abwärtstrend gezogen wird. Bislang sehen die Bundesbürger jedoch die Gefahren aus dem Ausland offenbar ausschließlich für die Konjunktur generell und weniger für ihre persönliche Situation. Denn die Entwicklung der eigenen finanziellen Lage wird deutlich positiver eingeschätzt als im Vormonat. In deren Sog kann auch die Anschaffungsneigung auf einem ohnehin schon hohen Niveau noch einmal leicht zulegen.
Konjunkturerwartung: Erholung abrupt gestoppt
Nach drei Anstiegen in Folge erleidet der Konjunkturoptimismus der Bundesbürger im Juni einen deutlichen Dämpfer. Nach einem Minus von 16,6 Punkten weist der Indikator nun einen Wert von 3 Punkten auf. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt im Dezember 2011 gemessen.
Das sich eintrübende internationale Umfeld zeigt nun offenbar auch Wirkung bei den Konjunkturaussichten der Deutschen. Die anhaltenden Diskussionen um die Zukunft der gemeinsamen Währung sowie die Bereitstellung finanzieller Mittel zur Stabilisierung des spanischen Bankensystems steigern in den Augen der Bürger die Risiken auch für die deutsche Konjunktur. Die Konsumenten befürchten offenbar, dass sich Deutschland über kurz oder lang dem Abwärtstrend im Euro-Raum nicht vollkommen entziehen kann. Vor allem für die Exportentwicklung bestehen durch die Rezession nicht unbeträchtliche Risiken auf wichtigen europäischen Absatzmärkten. Dies entspricht auch der Einschätzung der gewerblichen Wirtschaft. Die Unternehmen befürchten eine zunehmende Beeinträchtigung ihres Geschäfts durch die Eurokrise. Dementsprechend ist in diesem Monat auch der ifo-Geschäftsklimaindex weiter gesunken.