GfK-Konsumklima November 2009 - Konsumklima kühlt leicht ab
Das Konsumklima muss zum Jahresende 2009 leichte Einbußen hinnehmen. Die Anschaffungsneigung stabilisiert sich auf einem guten Niveau. Dagegen verzeichnen Konjunktur- und Einkommenserwartung moderate Rückgänge.
Konjunkturerwartung:
erhält Dämpfer
Auch wenn alle Experten von einer ansteigenden Konjunktur in den nächsten
Monaten ausgehen, scheinen die Verbraucher diese Aussagen derzeit vorsichtiger
zu bewerten. Der Indikator büßt knapp 8 Punkte ein und weist einen Wert von 0,9
Zählern auf. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat weist die
Konjunkturstimmung ein deutliches Plus von 31 Punkten auf.
Die deutschen Konsumenten gehen dennoch nach wie vor davon aus, dass sich
der konjunkturelle Erholungsprozess im kommenden Jahr fortsetzen wird. Dies
belegt sowohl der ifo-Geschäftsklimaindex, der im November unerwartet stark
gestiegen ist, als auch die aktuelle Prognose des Sachverständigenrats. Er geht
nach einem Einbruch um 5 Prozent in diesem Jahr von einem Zuwachs des
Bruttoinlandsprodukts (BIP) 2010 von 1,6 Prozent aus. Bereits im dritten Quartal
dieses Jahres legte das BIP um 0,7 Prozent gegenüber der Vorperiode zu. Die
Exportnation Deutschland dürfte vor allem von den verbesserten Aussichten für
den Welthandel profitieren.
Dieses optimistische Szenario nährt die Aussichten, dass sich der
Arbeitsmarkt möglicherweise weniger dramatisch entwickeln wird, als noch vor
einigen Monaten prognostiziert. Bisher zeigt er sich noch erstaunlich robust.
Doch in den kommenden Monaten muss mit einem deutlichen Anstieg der
Arbeitslosigkeit gerechnet werden. Nach den Vorhersagen des Sachverständigenrats
werden im Jahr 2010 durchschnittlich etwa 4 Millionen Menschen ohne Job sein.
Das sind 600.000 mehr als in diesem Jahr.
Einkommenserwartung:
erneut gesunken
Nachdem die Einkommenserwartung im Oktober bereits leicht rückläufig war,
musste der Indikator in diesem Monat etwas stärkere Einbußen hinnehmen. Er
verliert 6,7 Zähler und weist nun 6,2 Punkte auf. Der erneute Verlust beendet
zumindest vorerst den Aufwärtstrend, der seit Anfang 2009 zu verzeichnen war.
Allerdings liegt der Indikator im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat
noch gut 13 Punkte höher.
Für diesen Dämpfer dürften zum einen die aktuell leicht zurückgehenden
Konjunkturerwartungen verantwortlich sein. Folglich zeigen sich mehr Verbraucher
zurückhaltend hinsichtlich ihrer Einkommensaussichten.
Hinzu kommt, dass die Energiepreise zuletzt wieder deutlich angestiegen
sind. Mitte Oktober überstieg der Rohölpreis seinen entsprechenden
Vorjahreswert. Für die Konsumenten entfällt somit dieser kaufkraftstärkende
Stimulus auf ihre Einkommensaussichten, die momentan durch den massiven
Preiswettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel jedoch zumindest teilweise
kompensiert werden.
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