GfK-Konsumklima September 2011 - Konsumklima trotzt den Rezessionsängsten
Das uneinheitliche Stimmungsbild der Verbraucher setzt sich im September fort. Die Einkommenserwartung verbessert sich auf gutem Niveau. Der Gesamtindikator prognostiziert nach 5,2 Punkten im September für Oktober ebenfalls einen Wert von 5,2 Punkten.
Konjunkturerwartung: Verbraucher rechnen mit geringerer Wirtschaftsleistung
Nach dem heftigen Einbruch im August schwächt sich die Konjunkturerwartung auch im September weiter ab. Nach dem Minus von 31,2 Punkten im Vormonat verliert der Indikator im September noch einmal 8,6 Zähler und weist aktuell 4,8 Punkte auf. Einen niedrigeren Wert gab es zuletzt im Mai 2010. Damit liegt er weiter über seinem langjährigen Durchschnittswert von 0 Zählern.
In den vergangenen Wochen haben sich die Diskussionen um den richtigen Weg aus der internationalen Schuldenkrise verschäft; eine politische Lösung zeichnet sich bislang nicht ab. Inzwischen befürchten auch die Konsumenten, dass der Krisenvirus von den Finanzmärkten auf die Realwirtschaft übergreifen könnte. Als stark exportorientiertes Land kann sich die Bundesrepublik auf Dauer den Rezessionstendenzen in wichtigen Abnehmerländern, wie beispielsweise den USA, nicht vollständig entziehen. Eine nachlassende Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland wird inzwischen auch von einer Reihe von Wirtschaftsforschungsinstituten gesehen, die ihre Wachstumsprognosen für dieses und das kommende Jahr kürzlich nach unten revidiert haben. Dennoch gilt eine Rezession in Deutschland derzeit als unwahrscheinlich. Dafür soll vor allem der stabile Arbeitsmarkt sorgen. Aktuell bewerten laut ifo-Geschäftsklimaindex die Unternehmen in Deutschland ihre Geschäftslage weiterhin gut, allerdings habe sich ihre Zukunftsaussichten im September erneut deutlich eingetrübt.
Einkommenserwartung: legt wieder zu
Trotz zunehmender Krisenstimmung verbessert sich die Einkommenserwartung im September. Mit einem Plus von 7,5 Punkten kann sie die Verluste aus dem Vormonat mehr als kompensieren und ihr ohnhin hohes Niveau auf aktuell 35,1 Zähler steigern.
Die gute und weiterhin stabile Beschäftigungslage in Deutschland ist der wesentliche Grund für den gestiegenen Einkommensoptimismus. Ein beträchtlicher Teil der Arbeitnehmer kann in diesem Jahr reale Einkommenszuwächse verzeichnen. Das belegen auch die Zahlen des Statistischen Bundesamtes für das zweite Quartal, wonach die Reallöhne durchschnittlich bereits um 1,9 Prozent angestiegen sind. Hinzu kommt, dass durch die steigende Beschäftigung die Angst vor Jobverlust, und damit vor möglichen Einkommenseinbußen, schwindet.
Hinzu kommt, dass aufgrund der konjunkturellen Abschwächung der Preisdruck vor allem bei Energie und Rohstoffen voraussichtlich etwas nachlassen und die Inflationsrate nicht weiter steigen wird. Dies wirkt stabilisierend auf die Kaufkraft der Einkommen und stützt die Stimmung.
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