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GfK-Konsumklima-Studie August 2005 - Neue Zuversicht

Indikatoren der Verbraucherstimmung durchweg positiv - Stimmung in West deutlich besser als in Ost - Bei Älteren und Ärmeren herrscht weiterhin Stimmungstief vor

GfK-Konsumklima: Mehrere Passanten, die eine Straße überqueren vor einer Straßenbahn im Hintergrund.
Einkommenserwartung: »Welten« zwischen den Lebenswelten
Der Indikator Einkommenserwartung stieg im August um 4,2 Punkte auf einen Wert von minus 10,6. Der Verlust des Vormonats wird damit nicht vollständig kompensiert. Die Erwartungen an die Entwicklung des eigenen Einkommens verharren deshalb weiterhin auf negativem Niveau. Trotz pessimistischer Einschätzung der Konjunkturaussichten legte der Indikatorwert bei den Bürgern aus den neuen Bundesländern mit einem Plus von 5,1 Punkten stärker zu als bei den Bürger in den alten Bundesländern (+2,6). Mit minus 26,8 liegt der Indikatorwert für die Ostdeutschen jedoch immer noch weit unter dem der Westdeutschen (minus 6,3 Punkte).

Gab es bei den Erwartungen an die Konjunktur bereits große Differenzen in der Einschätzung der Angehörigen der verschiedenen Lebenswelten, so sind es bei der persönlichen Einkommenserwartung Welten, die dazwischen liegen. Verständlicherweise sind es die jungen, in Ausbildung und Studium befindlichen Konsumenten, die – ihren Berufsabschluss vor Augen – besonders optimistisch sind. Der diese Gruppe betreffende Indikatorwert beträgt 34,7 – das sind 11,4 Punkte mehr als im Vormonat. Es folgen die zur Oberschicht gehörenden Personen, die mit einem Plus von 1,7 Punkten einen Indikatorwert von 20,5 erreichen. Auf der anderen Seite der Optimismus-Pessimismus-Achse befinden sich wiederum die älteren, nicht mehr im Berufsleben Stehenden. Gegenüber dem Vormonat sank der Wert der Einkommenserwartung dieser Gruppe um 1,4 Punkte auf den extrem niedrigen Wert von minus 45,2. Nicht ganz so dramatisch, aber ebenfalls deutlich schlechter als die anderen drei Gruppen schätzen die Berufstätigen und Hausfrauen in einfacher Lebenslage ihre zukünftigen Einkommensaussichten ein: Der Indikator sinkt um 6,2 Punkte auf einen Wert von minus 18,6.

In der Einkommenserwartung spiegelt sich traditionell die Entwicklung wichtiger Preise wider. Vor dem Hintergrund der Ölpreisentwicklung und der Aussicht auf eine höhere Mehrwertsteuer sehen die wirtschaftlich schlechter gestellten Verbraucher die Kaufkraft ihres ohnehin mageren Budgets offensichtlich dahinschwinden. Die hohen Ölpreise machen sich dabei nicht nur an der Zapfsäule bemerkbar, sondern beeinflussen mittelbar auch die Energiekosten und die Preise anderer Güter. Das erhöht deutlich die regelmäßigen Ausgaben für das Wohnen und Leben der Haushalte. Es zeigt aber auch, wie sehr benachteiligt sich gerade die Älteren nach Jahren der Diskussion um die Reform von Renten und sozialer Sicherheit fühlen. Nach wie vor ist abzuwarten, ob der seit über einem Jahr wertmäßig stark schwankende Indikator der Einkommenserwartung sich in den nächsten Monaten im Trend positiv stabilisiert oder seinen Zickzackkurs weiterhin fortsetzt.

Der Indikator Anschaffungsneigung setzte die Aufwärtsentwicklung des Vormonats fort und stieg im August zum zweiten Mal: um 8,6 Punkte von minus 13,1 auf einen Wert von minus 4,5. Es ist der seit Dezember 2001 höchste Wert. Auch bei der Bereitschaft, in nächster Zeit größere Anschaffungen zu tätigen, liegen zwischen den Verbrauchern in den alten und den neuen Bundesländern noch Welten. Im Westen hat sich der Indikator mit einem Plus von 9,5 Punkten von minus 6,4 auf plus 3,1 gesteigert. Das ist der erste positive Wert seit über dreieinhalb Jahren. Im Osten legte der Indikator lediglich 4,2 Punkte zu und erreichte den weiterhin sehr niedrigen Wert von minus 33,4.
  1. Seite 1: Verbraucherstimmung durchweg positiv
  2. Seite 2: Konjunkturerwartung: nur im Westen positiv
  3. Seite 3: Einkommenserwartung: »Welten« zwischen den Lebenswelten
  4. Seite 4: Konsumklima: erstmals wieder positiv

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