Konsumklima - fiskalpolitisch gebremst
Das Konsumklima hat zum Jahresende 2006 seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Vor allem die Erwartung der Verbraucher an die weitere Einkommensentwicklung ist im Vergleich zum Vormonat November deutlich getrübt. Die Anschaffungsneigung verliert dagegen nur leicht.
Anschaffungsneigung: weiterhin auf
sehr hohem Niveau
Offenbar setzen die Verbraucher in den letzten
Wochen dieses Jahres hinsichtlich ihrer Kauflaune zum Endspurt an. Der
Indikator Anschaffungsneigung musste zwar im Dezember Einbußen von 4
Punkten hinnehmen, allerdings bewegt er sich mit aktuell 59,9 Punkten in
der Nähe seines historischen Höchststandes von gut 64 Punkten. Im
Vorjahresvergleich ist immer noch ein beträchtliches Plus von 57,8 Punkten
zu messen.
Nach wie vor halten die Verbraucher es für ratsam,
größere Ausgaben noch in diesem Jahr zu tätigen. Trotz der leichten
Verluste des Indikators deutet dies auf eine verstärkte Kauflaune im
Weihnachtsgeschäft hin. Dieses wird voraussichtlich besser verlaufen als
im vergangenen Jahr. Allerdings ist zu befürchten, dass mit dem Wegfall
der Vorzieheffekte die Konsumneigung zu Beginn des kommenden Jahres mit
Einbußen zu rechnen hat. Aufgrund der derzeitigen konjunkturellen Dynamik
mit den deutlichen Fortschritten auf dem Arbeitsmarkt sind allerdings die
Aussichten gewachsen, dass der Rückgang der Konsumneigung weniger
ausgeprägt sein dürfte als ursprünglich befürchtet. Die differenzierte
Betrachtung bestimmter Lebenswelten zeigt, dass unter den Jugendlichen und
Studenten sowie den Angehörigen der Mittelschicht im Dezember das hohe
Niveau der Konsumneigung gehalten werden konnte.
Konsumklima:
Zenit ist überschritten
Das Konsumklima wird, gegenüber dem
Monat Dezember 2006, mit einem Rückgang in das neue Jahr starten. Der
Indikator prognostiziert nach revidiert 9,2 Punkten im Dezember für Januar
2007 einen Wert von 8,7 Punkten. Der Indikator hat vorerst seinen Zenit
überschritten. Somit wird die seit Monaten vorausgesagte Abschwächung des
Konsumklimas zu Beginn des neuen Jahres eintreten. Wie tief greifend und
anhaltend diese Schwächephase sein wird, ist schwer abzuschätzen.
Allerdings steigen momentan aufgrund der Stabilisierung des Aufschwungs
die Chancen dafür, dass auch die Konsumkonjunktur relativ zügig wieder auf
einen soliden Wachstumskurs einschwenken kann. Durch die nachhaltige
Besserung auf dem Arbeitsmarkt wird das verfügbare Einkommen der privaten
Haushalte wieder zunehmen. Zudem steigen mit der florierenden Konjunktur
unter den Arbeitnehmern die Aussichten auf stärkere Lohn- und
Gehaltserhöhungen, die den Konsum zusätzlich stützen dürften. Nach wie vor
gehen wir für das kommende Jahr von einem realen Zuwachs des privaten
Verbrauchs von 0,5 Prozent (nach 1 Prozent in diesem Jahr) aus.
Ein
konsequenter und stringenter Kurs bei den notwendigen Reformen könnte
dafür Sorge tragen, dass sich die Binnennachfrage nachhaltig stabilisieren
kann. Hier kommt es vor allem auf die Berechenbarkeit und Verlässlichkeit
der anstehenden Reformvorhaben an, die zu keinen weiteren massiven
Belastungen der Verbraucher führen dürfen.
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Einkommenserwartung: stark getrübt
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Anschaffungsneigung: weiterhin auf sehr hohem Niveau
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