Leichter Kaufkraftrückgang im Jahr 2010 erwartet
Nach den Ergebnissen der neuen GfK Kaufkraft-Studie für Deutschland sinkt die Kaufkraft in 2010 um 42 Euro pro Einwohner. Der Konjunktureinbruch schlägt sich damit nun auch bei den privaten Konsumenten nieder.
Wachstum gegen den Krisentrend: Osten holt auf
Ein anderes Bild ergibt sich, wenn man das Kaufkraftwachstum der Bundesländer vergleicht: Hier schlägt der Osten Deutschlands den Westen klar. Unter den 25 Kreisen mit den höchsten positiven Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr befinden sich 23 ostdeutsche und lediglich zwei westdeutsche Kreise. Diese beiden sind der Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab (Bayern) und der Landkreis St. Wendel (Saarland), der die meisten Plätze nämlich 23 in der Rangfolge nach oben klettern konnte.
Unter den 25 Kreisen mit der höchsten negativen absoluten Veränderung zum Bundesdurchschnitt ist kein einziger ostdeutscher, sondern 14 bayerische Kreise, fünf aus Nordrhein-Westfalen, drei aus Hessen und jeweils einer aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen. Simone Baecker-Neuchl erläutert: »Die Bundesländer mit starker Wirtschaft wie Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz sind nicht zuletzt durch ihre starke Exportabhängigkeit stärker von der Krise getroffen worden, auch durch gestiegene Arbeitslosenzahlen. Dadurch sank die Kaufkraft hier im Vergleich zum Bundesdurchschnitt, wovon zugleich die ostdeutschen Bundesländer profitierten.«
Auf der Ebene der Bundesländer tauschen die letzten beiden Plätze ihre Position. Das letztjährige Schlusslicht Sachsen-Anhalt wird von Mecklenburg-Vorpommern abgelöst. Mit einer Kaufkraft von 15.672 Euro pro Kopf nimmt nun Mecklenburg-Vorpommern den letzten Platz ein und hat etwa 17 Prozent weniger Kaufkraft als der bundesweite Durchschnitt zur Verfügung. Ansonsten haben sich keine weiteren Änderungen in der Bundeslandrangfolge ergeben. Bayern (20.505 Euro) führt noch immer vor Hessen (20.343 Euro) und Baden-Württemberg (20.227 Euro).
Trotz der Tatsache, dass Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich der Bundesländer untereinander am wenigsten Kaufkraft haben, zählen sie dennoch - neben Brandenburg und Thüringen - zu den Bundesländern mit den höchsten Kaufkraftgewinnen. In Sachsen-Anhalt werden die Einwohner durchschnittlich 146 Euro mehr im Geldbeutel haben, gefolgt von Brandenburg mit 126 Euro und Mecklenburg-Vorpommern mit 120 Euro pro Person. Im Gegensatz dazu nimmt der Index des Bundeslands Berlin um 0,3 Prozent ab, so dass der durchschnittliche Berliner 96 Euro weniger Kaufkraft als noch im Jahr 2009 zur Verfügung haben wird. Ähnlich verhält es sich in den Bundesländern Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hessen, die ebenfalls alle gut 80 Euro weniger haben werden.
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