Bewertung Arbeitszeugnis
Liebe Community,
Ich würde mich sehr über eine Einschätzung meines Arbeitszeugnis freuen
Liebe Community,
Ich würde mich sehr über eine Einschätzung meines Arbeitszeugnis freuen
Zeigst du uns auch dein Zeugnis, oder wie stellst du dir die Bewertung vor :D
antwortenSorry das Zeugnis kam beim ersten Post nicht mit durch:
Frau XXX war sehr motiviert und zeigte ein hohes Interesse an allen Arbeitsinhalten und Zusammenhängen. Sie arbeitete sich rasch in ihr Aufgabengebiet ein und erledigte die ihr übertragenen Aufgaben stets mit großer Sorgfalt und Genauigkeit. Aufgrund ihrer sehr guten Fachkenntnisse und schnellen Auffassungsgabe war Frau XXX nach kurzer Einarbeitung in der Lage, ihren Themenbereich in großen Teilen eigenständig zu bearbeiten. Ihre Arbeitsweise war planvoll, strukturiert und präzise. Die Zusammenarbeit war stets konstruktiv und angenehm. Ihre Arbeitsergebnisse waren von gleichbleibend hoher Qualität und für die Kollegen des Fachbereichs von großem Nutzen. Frau XXX trat stets kooperativ und verbindlich auf. Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Mitarbeitern des Hauses wie auch externen Ansprechpartnern war immer freundlich, sachlich und stets einwandfrei. Zusammenfassend können wir feststellen, dass die Leistungen von Frau XXX unseren hohen Erwartungen jederzeit in bester Weise entsprachen.
Wir danken Frau XXX für ihren Einsatz und wünschen ihr für ihren weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute und weiterhin viel Erfolg.
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antwortenIm Grund genommen ein vernichtendes Zeugnis, auch wenn es die "Vernichtung" mit schönen Sätzen "tarnt". Das Problem sind folgende Sätze:
"großen Teilen eigenständig zu bearbeiten"
-> Das heißt, du warst so inkompetent, dass du die Stelle ganz einfach nicht ausfüllen konntest und man dir nur noch einen Teil der Aufgaben geben konnte.
Direkt danach kommt eine Verhaltensbewertung, die an dieser Stelle nichts zu suchen hat und durch eine spätere weitere Verhaltensbewertung eigentlich überflüssig ist:
"Die Zusammenarbeit war stets konstruktiv und angenehm."
-> Hier wird ein Bezug zur Bemerkung oben aufgebaut. Das heißt dann, das diejenigen, die deine Arbeit erledigen mussten, mit der gut zurecht gekommen sind.
Anschließend kommt aus dem Kontext der nächste vernichtende Satz:
" Ihre Arbeitsergebnisse waren von gleichbleibend hoher Qualität und für die Kollegen des Fachbereichs von großem Nutzen."
-> Der erste Halbsatz klingt noch erträglich, meint aber nur, dass das Niveau immer so war und du dich nie gesteigert hast. Der zweite Halbsatz macht dann deutlich, dass du eben kein vollwertiger Mitarbeiter warst, sondern in der Abteilung der Bremsklotz.
Dann gibt es schon wieder eine Verhaltensbewertung
"Frau XXX trat stets kooperativ und verbindlich auf."
-> Das heißt, dass der Umgang mit dir gruselig war. Gerade das verbindlich heißt hier, dass der Schlechtleister immer darauf bestanden hat, der König zu sein.
"Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Mitarbeitern des Hauses wie auch externen Ansprechpartnern war immer freundlich, sachlich und stets einwandfrei."
-> Als Krönung kommt hier die 3. (!) Verhaltensbewertung. Sieht aus wie eine Standardbewertung, aber durch die Aufnahme der Wörter "freundlich" und "sachlich", will man das Gegenteil sagen: Du warst unfreundlich und unsachlich. Das passt auch zu den vorherigen Bewertungen.
"Zusammenfassend können wir feststellen, dass die Leistungen von Frau XXX unseren hohen Erwartungen jederzeit in bester Weise entsprachen."
Die Bewertung erscheint erst einmal in Ordnung, allerdings wirkt sie im Kontext wie eine Parodie auf den Rest des Texts und meint damit das Gegenteil.
Fazit: Aus dem Zeugnis lese ich heraus, dass du die Anforderungen der Stelle nie erfüllen konntest, ein Ballast für die Kollegen warst und dich dabei auch noch wie die Axt im Walde aufgeführt hast und nie kritikfähig warst.
antwortenpush
antwortenDas Zeugnis ist eine glatte 6 und dazu genügt das Zitat eines einzigen Teilsatzes:
"gelang es ihr ihren Themenbereich in großen Teilen eigenständig zu bearbeiten."
Was soll man da mehr dazu sagen?
antwortenWieder einmal handelt es sich nicht um einen vollständigen Zeugnistext sondern nur um einen Ausschnitt. Der hier ausgelassene Teil enthält wichtige und für eine Bewertung unentbehrliche Informationen unter Anderem zur erlernten/ausgeübten Tätigkeit, Branche, Unternehmensgröße und zum würdigenden Zeitraum. Außerdem enthält er wertende Aussagen die teils für sich und teils im Kontext wirken.
Darum lässt sich auch hier nicht die konkrete Falltiefe sondern bestenfalls eine Tendenz feststellen.
WiWi Gast schrieb am 31.08.2019:
Sorry das Zeugnis kam beim ersten Post nicht mit durch:
Frau XXX war sehr motiviert und zeigte ein hohes Interesse an allen Arbeitsinhalten und Zusammenhängen. Sie arbeitete sich rasch in ihr Aufgabengebiet ein und erledigte die ihr übertragenen Aufgaben stets mit großer Sorgfalt und Genauigkeit.
Du hast es also versucht...
Aufgrund ihrer sehr guten Fachkenntnisse und schnellen Auffassungsgabe war Frau XXX nach kurzer Einarbeitung in der Lage, ihren Themenbereich in großen Teilen eigenständig zu bearbeiten.
Die Fachkenntnisse werden an zurückgesetzter Stelle erwähnt, was hier als Wertung verstanden werden kann- bzw. muss.
Dass du deine Arbeit nur teilweise (eigenständig) zu leisten vermagst ist offensichtlich und ergibt sich bereits aus dem bis hier gesagten.
Ihre Arbeitsweise war planvoll, strukturiert und präzise. Die Zusammenarbeit war stets konstruktiv und angenehm. Ihre Arbeitsergebnisse waren von gleichbleibend hoher Qualität und für die Kollegen des Fachbereichs von großem Nutzen. Frau XXX trat stets kooperativ und verbindlich auf.
In Unkenntnis der Tätigkeiten lässt sich diese Passage schwerlich konkret gewichten. Der zweite Satz fällt jedoch unangenehm auf, er gehört hier nicht hin.
Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Mitarbeitern des Hauses wie auch externen Ansprechpartnern war immer freundlich, sachlich und stets einwandfrei.
sachlich?
Zusammenfassend können wir feststellen, dass die Leistungen von Frau XXX unseren hohen Erwartungen jederzeit in bester Weise entsprachen.
Sie KÖNNEN das feststellen, aber tu´n sie das auch?
Wir danken Frau XXX für ihren Einsatz und wünschen ihr für ihren weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute und weiterhin viel Erfolg.
Man dankt für den Einsatz aber nicht für die erbrachte Leistung. Wie gesagt, du hast es wenigstens versucht. Folgerichtig wird dein Ausscheiden ausdrücklich nicht bedauert.
Bereits aus diesem Textfragment ergibt sich ein unterm Strich negativer Eindruck.
antwortenderWolf schrieb am 03.09.2019:
Wieder einmal handelt es sich nicht um einen vollständigen Zeugnistext sondern nur um einen Ausschnitt. Der hier ausgelassene Teil enthält wichtige und für eine Bewertung unentbehrliche Informationen unter Anderem zur erlernten/ausgeübten Tätigkeit, Branche, Unternehmensgröße und zum würdigenden Zeitraum. Außerdem enthält er wertende Aussagen die teils für sich und teils im Kontext wirken.
Darum lässt sich auch hier nicht die konkrete Falltiefe sondern bestenfalls eine Tendenz feststellen.
WiWi Gast schrieb am 31.08.2019:
Du hast es also versucht...
Aufgrund ihrer sehr guten Fachkenntnisse und schnellen Auffassungsgabe war Frau XXX nach kurzer Einarbeitung in der Lage, ihren Themenbereich in großen Teilen eigenständig zu bearbeiten.
Die Fachkenntnisse werden an zurückgesetzter Stelle erwähnt, was hier als Wertung verstanden werden kann- bzw. muss.
Dass du deine Arbeit nur teilweise (eigenständig) zu leisten vermagst ist offensichtlich und ergibt sich bereits aus dem bis hier gesagten.Ihre Arbeitsweise war planvoll, strukturiert und präzise. Die Zusammenarbeit war stets konstruktiv und angenehm. Ihre Arbeitsergebnisse waren von gleichbleibend hoher Qualität und für die Kollegen des Fachbereichs von großem Nutzen. Frau XXX trat stets kooperativ und verbindlich auf.
In Unkenntnis der Tätigkeiten lässt sich diese Passage schwerlich konkret gewichten. Der zweite Satz fällt jedoch unangenehm auf, er gehört hier nicht hin.
Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Mitarbeitern des Hauses wie auch externen Ansprechpartnern war immer freundlich, sachlich und stets einwandfrei.
sachlich?
Zusammenfassend können wir feststellen, dass die Leistungen von Frau XXX unseren hohen Erwartungen jederzeit in bester Weise entsprachen.
Sie KÖNNEN das feststellen, aber tu´n sie das auch?
Man dankt für den Einsatz aber nicht für die erbrachte Leistung. Wie gesagt, du hast es wenigstens versucht. Folgerichtig wird dein Ausscheiden ausdrücklich nicht bedauert.
Bereits aus diesem Textfragment ergibt sich ein unterm Strich negativer Eindruck.
Aber nicht nur ein negativer Eindruck. Wenn jemand seine Aufgaben nur zu "großen Teilen" erledigen konnte und dann auch noch "verbindlich" gegenüber Vorgesetzten und Kollegen auftrat und man dann auch noch ihre "Sachlickeit" und "Freundlichkeit" herausstellt, weiß man schon was man kriegt: Etwas, was man als Arbeitnehmer niemals haben will.
antwortenEs gibt eine Menge von Formulierungen und Redewendungen, die in Arbeitszeugnissen immer wieder vorkommen. Offensichtlich ist der wohlwollende Klang, dennoch verbergen sich dahinter verschiedene Beurteilungen, die in Schulnoten übersetzbar sind. Diese Zeugnissprache ist für viele nicht einfach entschlüsselbar. Die Wahrheits- und Wohlwollenspflicht hat dazu geführt, dass eine geheime Zeugnissprache entstanden ist. Im Teil 2 zeigt der WiWi-Treff, hinter welchen Arbeitszeugnis-Formulierungen sich welche Noten verstecken.
Zeugnis per Mausklick: Mit dem kostenlosen Tool »PC-Arbeitszeugnis« werden die einzelnen mit Schulnoten bewerteten Kompetenzen zu einem kompletten Text verarbeitet. Sehr geeignet für alle, die ihr Praktikumszeugnis selber schreiben dürfen.
Was Formulierungen im Arbeitszeugnis wirklich bedeuten, ist vielen unklar. Der „geheime“ Code führt immer wieder zu Diskussionen und Klagen rund ums Thema Arbeitszeugnis. Was darf der Arbeitgeber, was nicht? Negative Formulierungen haben im Arbeitszeugnis nichts zu suchen. Das Bundesarbeitsgericht (BAG) hat die Formulierung „kennengelernt“ bewertet und nicht als negativ eingestuft.
Jeder hat nach der Beendigung eines Arbeitsverhältnis Anspruch auf ein Arbeitszeugnis. Die Formulierungen drücken in der Regel die Einstufung in ein Schulnotensystem aus. „Zur vollen Zufriedenheit“ ist mit der Note befriedigend gleichzusetzen. Das Bundesarbeitsgericht hat dies bestätigt. Entspricht das der Ansicht des Arbeitnehmers nicht, muss er darlegen, dass die Beurteilung unzutreffend ist.
Viele Arbeitnehmer finden in ihren Arbeitszeugnissen Dankes-Formulierungen und Glückwünsche für die weitere Zukunft. Das Bundesarbeitsgericht (BAG) hat allerdings entschieden, dass der Arbeitgeber zu solchen Formulierungen denen persönliche Empfindungen vorrangehen nicht verpflichtet ist.
Das Arbeitszeugnis bescheinigt Arbeitnehmern ihre Leistungen und Fähigkeiten – es zeigt sowohl die fachlichen als auch die sozialen Kompetenzen. Gerade wenn es um die Formulierungen im Arbeitszeugnis geht, kommt es zu Meinungsverschiedenheiten. Im ersten Teil zeigt der WiWi-Treff auf welche arbeitsrechtliche Grundlagen ein Arbeitszeugnis beruht und gibt einen ersten Überblick.
Der kostenlose Arbeitszeugnis-Generator ermöglicht die Erstellung detaillierter Arbeitszeugnisse nach Schulnoten, die sodann in ein Textverarbeitungsprogramm übernommen werden können.
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