WiWi Gast schrieb am 12.03.2019:
Man sollte sich einfach von dem Gedanken verabschieden, dass man in BWL und Co. eine jobgerechte "Ausbildung" erhält. Geisteswissenschaftlicher wie bspw. aus der Soziologie kennen das doch seit eh und je, dass das Studium in 90% der Fälle quasi nichts mit späterer beruflicher Tätigkeit zu tun hat.
Das mag früher in BWL anders gewesen sein, die Welt dreht sich aber weiter und gefühlt bewegen wir uns eben auch mehr und mehr in Richtung Generalisten. Wer bereits im dritten Semester sehr genau wissen mag, womit er später seine Brötchen verdient, ist in Medizin oder auch Architektur wohl besser aufgehoben.
Uns wurde bereits ab Tag 1 im WiWi Studium mitgeteilt, dass der B.Sc allein keine Jobs bringen wird. Mein gesamter Freundes-/Kommilitonenkreis hat daher von Anfang an über Praktika, Werkstudentenstellen, Networking-Events, etc. das eigene "Portfolio" zu vergrößern.
Ich habe Bekannte, die neben dem Bachelor mit Schwerpunkt Finance zusätzlich bereits, zwei, drei Praktika in Richtung M&A gemacht haben. Die Praxiserfahrung kombiniert mit spezifischer universitärer Bildung respektive bewusst gewählten Vorlesungen (Bewertung, Accounting, etc.) schlägt dann auch den "durchschnittlichen" Mathematiker.
BWL ist kein Hexenwerk. Das fachspezifische Wissen erfordert, anders als z. B. viele Naturwissenschaften, nur selten umfangreiches Vorwissen. Insofern ist es eben insbesondere für generell begabte Quereinsteiger ein Leichtes, notwendiges Wissen rasch anzueignen.
An erster Stelle würde ich also versuchen herauszufinden, "wo" ich später wirklich hin will und anschließend möglichst alles in die Richtung an Praktika, Kontakten, Unizeugs, etc. mitnehmen.
+1
Ich finde das auch lächerlich, wenn hier Leute immer behaupten man muss den einzigen "Roten Faden" in seinem Lebenslauf haben und sonst ist man verbrannt oder wird aussortiert, dass ist absoluter Blödsinn.
Ich habe selber Corporate Communications, Compliance, IC und Strategy Praktika und mir wurde noch nie irgendwas negativ ausgelegt. Insbesondere wenn es später darum geht sich auf Traineestellen zu bewerben, bei denen ein "Generalist" ausgebildet wird. Ich will aber auch nicht irgendwas im IBD-Bereich machen. Für UB ist das definitiv kein Nachteil.
Wenn es Konzern werden soll, wie in meinem Fall, ist heutzutage immer noch der schnellste Karriereweg wortwörtlich in ein "Fast-Track" Program zu kommen.
Du musst heute in jedem Fachbereich ein bisschen Wissen haben bzw. es dir in kürzester Zeit aneignen können, weil viele Abteilungen heute einfach aus Kostengründen zusammengelegt werden. Deswegen ist dein Studiengang auch erstmal vollkommen egal, solange du sehr gute Noten hast. Des Weiteren musst du dich weiter einfach gut verkaufen können.
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