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Remote Work Gefahr für Outsourcing?

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Denkt ihr, dass zukünftig Remote-Jobs (und Sprache Englisch) in andere Länder verlagert werden? In den USA sind ja solche Tendenzen bereits sichtbar, besonders im Tech-Bereich. Kenne auch einen Projektleiter, der seit er im Homeoffice arbeitet, durch einen günstigeren Offshore Projektleiter ersetzt wurde. War eine US-Firma mit Angestellten in Westeuropa.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Das wird doch schon längst getan. Habe beruflich mit diversen Banken und Versicherungen zu tun. Deren Backoffices für die Zahlungsabwicklung oder Datenerfassung sitzen alle schon in Osteuropa oder Indien.

Für Jobs, die nicht nur reines Backoffice sind und gerade solche mit Kundenkontakt, sehe ich das eher schwieriger. Wenn ich dt. Kunde bin, möchte ich mein Projekt auch gerne in dt. mit jemandem besprechen, der auch ggf. meine Meinung (kulturell) versteht. Wenn du da keine lokale Präsenz hast, dürfte es schwieriger sein im Mark Fuß zu fassen.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Kulturell funktioniert Deutschland etwas anders als die USA.

Ich bin regelmäßig bei großen Unternehmen und Konzernen und man mag es kaum glauben, aber für die sind teilweise nicht-deutschsprachige Kollegen schon ein Problem.
Ich hab schon in diversen Pitches die Frage bekommen, was den die Team/Projektsprache sei. Wenn ich dann gesagt habe Englisch, weil wir englischsprachige Kollegen dabei hatten, wurde oft schon das Gesicht verzogen.

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ExBerater

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Habe dazu mal einen langen Beitrag hier irgendwo geschrieben.
Ich glaube viele können noch gar nicht einschätzen wie sehr sich die Arbeitswelt gerade verändern KANN. Viele fordern wie selbstverständlich das permanente Home Office - am besten noch mit bezahltem Strom und Kaffee zu hause - und merken gar nicht wie leicht man sich in Zukunft ersetzen kann.
Dann wird immer schnell darauf verwiesen, dass das ja für Back Office und SSC Funktionen schon lange gemacht wurde. Aber darum geht es nicht mehr! Jetzt geht es an die Kernfunktionen!

Gerade Firmen die teure Büroflächen im teuren München haben um dort extra teure Leute einzustellen die so viel Geld brauchen nur damit sie in der teuren Stadt leben... die werden sich das in Zukunft anders überlegen

  • Warum so viel Bürofläche wenn die Leute auch remote aus Dingolfing arbeiten können
  • Warum überhaupt Leute am teuren Standort Bayern einstellen, wenn sie auch aus Thüringen arbeiten können
  • Warum eigentlich überhaupt Deutschland, wenn man Controlling, HR, Finance,... auch aus dem Ausland machen kann?

Die aktuelle Situation hat das Potenzial ALLES auf den Kopf zu stellen.
Wer als BWLer glaubt, er habe als Deutscher solche tolle Kentnisse, dass man ihn nicht ersetzen kann, wird sich wundern. Nur einen schicken Anzug durch eine Konzernzentrale zu tragen wird es bald nicht mehr so geben. Wenn physische Präsenz irrelevant wird, dann ergeben sich viele Möglichkiten. FIrmen die das NICHT erkennen, werden Wettbewerbsnachteile haben.

Ich sehe eine große Renaissance des ländlichen Raums. Das erkenne ich sogar an mir selbst und meiner Firma schon. Insbesondere Familien haben dann entgültig kaum noch einen Grund in überteuerten Städten zu bleiben. Diejenigen, die das Stadtleben unbedingt wollen, brauchen schon extrem seltene Fähigkeiten um ein höheres Gehalt am Standort zu rechtfertigen. Es wird auch spannend aus Tarifsicht. Welcher Tarif gilt, wenn ein bayrisches Unternehmen jemanden einstellt der aber permanent in MeckPom wohnt? Da wird sich viel ändern.

Spannendes Thema.

antworten
WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

ExBerater schrieb am 16.04.2021:

Habe dazu mal einen langen Beitrag hier irgendwo geschrieben.
Ich glaube viele können noch gar nicht einschätzen wie sehr sich die Arbeitswelt gerade verändern KANN. Viele fordern wie selbstverständlich das permanente Home Office - am besten noch mit bezahltem Strom und Kaffee zu hause - und merken gar nicht wie leicht man sich in Zukunft ersetzen kann.
Dann wird immer schnell darauf verwiesen, dass das ja für Back Office und SSC Funktionen schon lange gemacht wurde. Aber darum geht es nicht mehr! Jetzt geht es an die Kernfunktionen!

Gerade Firmen die teure Büroflächen im teuren München haben um dort extra teure Leute einzustellen die so viel Geld brauchen nur damit sie in der teuren Stadt leben... die werden sich das in Zukunft anders überlegen

  • Warum so viel Bürofläche wenn die Leute auch remote aus Dingolfing arbeiten können
  • Warum überhaupt Leute am teuren Standort Bayern einstellen, wenn sie auch aus Thüringen arbeiten können
  • Warum eigentlich überhaupt Deutschland, wenn man Controlling, HR, Finance,... auch aus dem Ausland machen kann?

Die aktuelle Situation hat das Potenzial ALLES auf den Kopf zu stellen.
Wer als BWLer glaubt, er habe als Deutscher solche tolle Kentnisse, dass man ihn nicht ersetzen kann, wird sich wundern. Nur einen schicken Anzug durch eine Konzernzentrale zu tragen wird es bald nicht mehr so geben. Wenn physische Präsenz irrelevant wird, dann ergeben sich viele Möglichkiten. FIrmen die das NICHT erkennen, werden Wettbewerbsnachteile haben.

Ich sehe eine große Renaissance des ländlichen Raums. Das erkenne ich sogar an mir selbst und meiner Firma schon. Insbesondere Familien haben dann entgültig kaum noch einen Grund in überteuerten Städten zu bleiben. Diejenigen, die das Stadtleben unbedingt wollen, brauchen schon extrem seltene Fähigkeiten um ein höheres Gehalt am Standort zu rechtfertigen. Es wird auch spannend aus Tarifsicht. Welcher Tarif gilt, wenn ein bayrisches Unternehmen jemanden einstellt der aber permanent in MeckPom wohnt? Da wird sich viel ändern.

Spannendes Thema.

Ich denke du hast mit vielen deiner Theorien recht. Ich sehe es an mir selbst, da ich in den nächsten Monaten Frankfurt verlassen werde und wieder zurück in die Heimat nach Bayern ziehe und von dort aus meinen Job remote erledige. Wozu in 1 Zimmer 30qm Wohnung für 700 Euro Miete wohnen, wenn ich für das gleiche Geld in Bayern eine 3 Zimmer 70qm Wohnung mit Garten und Balkon bekomme?

Zudem stören mich in den Großstädten auch immer mehr die überfüllten Innenstädte / Freizeitplätze / Parks / etc. In der Kleinstadt habe ich diese Überfüllung nicht. Zudem komme ich mit dem Auto überall gemütlich hin und muss mir nicht vor Abfahrt Gedanken machen wo ich denn parken kann und wie viel mich das wieder kostet. Wenn ich dann mal in den schicken thailändischen Restaurant essen gehen will, fahre ich halt 30km in die nächste Stadt, anstatt alles gebündelt in Frankfurt zu haben. Dafür ist es dann dort auch nicht gestopft überfüllt und ich habe meine Ruhe beim dinieren - sobald Corona vorbei ist natürlich^^

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

ExBerater schrieb am 16.04.2021:

  • Warum eigentlich überhaupt Deutschland, wenn man Controlling, HR, Finance,... auch aus dem Ausland machen kann?

Outsourcing ging bisher auch schon. Wurde dann aber meist schnell wieder verworfen, weil die Qualität nicht stimmte. Und soo begeistert sind die Firmen auch vom Homeoffice nicht, was ich so mitbekomme. Das wird sicher nicht so weitergehen für den Großteil. Maximal 2 Tage pro Woche.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Internationales Projekt in Englisch, deutsches Projekt in Deutsch.
Ganz einfach.

WiWi Gast schrieb am 16.04.2021:

Kulturell funktioniert Deutschland etwas anders als die USA.

Ich bin regelmäßig bei großen Unternehmen und Konzernen und man mag es kaum glauben, aber für die sind teilweise nicht-deutschsprachige Kollegen schon ein Problem.
Ich hab schon in diversen Pitches die Frage bekommen, was den die Team/Projektsprache sei. Wenn ich dann gesagt habe Englisch, weil wir englischsprachige Kollegen dabei hatten, wurde oft schon das Gesicht verzogen.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Outsourcing ist in DE für Finanzinstitute auch nicht so einfach durchführbar...(MaRisk AT 9 usw.). Die rechtlichen Anforderungen sind schon immens.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Ganz ehrlich, es ist schön die Home Office Flexibilität zu haben, aber auf Dauer ist das kein Zustand, ich will eine Trennung und finde das geistig gesünder. Und beim Outsourcing ist es wie der Vorposter meinte, das geht nur bei stark standardisierten Prozessen, ansonsten muss man zu viel nacharbeiten

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

So wird aber ein Race to the Bottom entstehen. Die Lebensstandards von vielen Menschen werden verrigert werden. Warum einen aus MV einstellen, wenn ich einen Inder beauftragen kann? Ohne Protektionismus und Security Clearance Regulierungen denke ich, dass es VIELE gesellschaftliche Probleme entstehen können. Und werden.

ExBerater schrieb am 16.04.2021:

Habe dazu mal einen langen Beitrag hier irgendwo geschrieben.
Ich glaube viele können noch gar nicht einschätzen wie sehr sich die Arbeitswelt gerade verändern KANN. Viele fordern wie selbstverständlich das permanente Home Office - am besten noch mit bezahltem Strom und Kaffee zu hause - und merken gar nicht wie leicht man sich in Zukunft ersetzen kann.
Dann wird immer schnell darauf verwiesen, dass das ja für Back Office und SSC Funktionen schon lange gemacht wurde. Aber darum geht es nicht mehr! Jetzt geht es an die Kernfunktionen!

Gerade Firmen die teure Büroflächen im teuren München haben um dort extra teure Leute einzustellen die so viel Geld brauchen nur damit sie in der teuren Stadt leben... die werden sich das in Zukunft anders überlegen

  • Warum so viel Bürofläche wenn die Leute auch remote aus Dingolfing arbeiten können
  • Warum überhaupt Leute am teuren Standort Bayern einstellen, wenn sie auch aus Thüringen arbeiten können
  • Warum eigentlich überhaupt Deutschland, wenn man Controlling, HR, Finance,... auch aus dem Ausland machen kann?

Die aktuelle Situation hat das Potenzial ALLES auf den Kopf zu stellen.
Wer als BWLer glaubt, er habe als Deutscher solche tolle Kentnisse, dass man ihn nicht ersetzen kann, wird sich wundern. Nur einen schicken Anzug durch eine Konzernzentrale zu tragen wird es bald nicht mehr so geben. Wenn physische Präsenz irrelevant wird, dann ergeben sich viele Möglichkiten. FIrmen die das NICHT erkennen, werden Wettbewerbsnachteile haben.

Ich sehe eine große Renaissance des ländlichen Raums. Das erkenne ich sogar an mir selbst und meiner Firma schon. Insbesondere Familien haben dann entgültig kaum noch einen Grund in überteuerten Städten zu bleiben. Diejenigen, die das Stadtleben unbedingt wollen, brauchen schon extrem seltene Fähigkeiten um ein höheres Gehalt am Standort zu rechtfertigen. Es wird auch spannend aus Tarifsicht. Welcher Tarif gilt, wenn ein bayrisches Unternehmen jemanden einstellt der aber permanent in MeckPom wohnt? Da wird sich viel ändern.

Spannendes Thema.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Für die aktuell lebenden Generationen sehe ich da in Deutschland zumindest keine Gefahr. nicht im Ansatz.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Das betrifft auch Arbeit 4.0.
Im Endeffekt besteht die Gefahr für den Abbau des Sozialstaates durch Outsourcing und Steuervermeidung. Daher wahrscheinlich die aktuelle Diskussion um eine Mindestbesteuerung der globalen Digitalkonzerne.
Das ist unglaublicher Sprengstoff, der unsere Soziale Marktwirtschaft gefährdet.

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ExBerater

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Es gibt doch zig Firmen die schon 100% umgestellt haben. Allein Siemens wenn ich nicht irre. Meine Firma übrigens auch.

Früher ging es bei Outsourcing aber um was ganz anderes. Vor allem war man technisch in den Interaktionen völlig eingeschränkt. Es gab nur Telefon oder den einen Video-Conf Raum der immer belegt war und die Qualität der Leitung war schlecht.

Jetzt hat jeder einen Laptop und dank Teams, Zoom,... kann jeder mit jedem jederzeit in guter Qualität interagieren. Es geht sogar effizienter als wäre man vor Ort und muss groß Meeting Räume buchen.

Das mag ein schleichender Prozess sein, aber es wird so kommen. Es muss ja auch nicht sofort eine Verlagerung ins Ausland stattfinden aber mit Sicherheit weg von den teuren Städten.

A propos: ich habe jetzt schon zig KollegInnen die mich fragen ob sie von Spanien, Kanaren, Frankreich, Griechenland... arbeiten können - und warum nicht

WiWi Gast schrieb am 16.04.2021:

ExBerater schrieb am 16.04.2021:

  • Warum eigentlich überhaupt Deutschland, wenn man Controlling, HR, Finance,... auch aus dem Ausland machen kann?

Outsourcing ging bisher auch schon. Wurde dann aber meist schnell wieder verworfen, weil die Qualität nicht stimmte. Und soo begeistert sind die Firmen auch vom Homeoffice nicht, was ich so mitbekomme. Das wird sicher nicht so weitergehen für den Großteil. Maximal 2 Tage pro Woche.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Danke für eure vielen Einschätzungen. Denke, dass man die "Verwerfungen" auf dem Arbeitsmarkt noch gar nicht einschätzen kann, obwohlnwir uns schon im New Normal befinden. Das gibt auch abseits der standardisierten Outsourcing-Bereichen eine massive Disruption. Ausnahmen mögen sein:

  • Physische Präsenz erwünscht (Kunden etc.)
  • Sprache/Kultur erwünscht
  • Rechtliche Aspekte

Ansonsten spielt es doch keine Rolle, wer mit mir in Teams/Zoom Meetings sitzt. In der IT/Tech-Branche wird das seit Jahren so gehandhabt. Einen Schritt zurück gibt es aufgrund von Ausgabenoptimierungen nicht. Eher ein Race to the Bottom.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Ich arbeite im Controlling. Es ist alleine schon ziemlich schwer, Nicht-Deutschen beizubringen, dass wir ein Gesamtkostenverfahren und kein Umsatzkostenverfahren haben. Wenn es dann noch darum geht, dass bestimmte Grundsätze nach HGB zu beachten sind, dann steigen die endgültig aus. Wir haben keine zwei komplett getrennten Rechnungswesensysteme, sodass Controlling-Kennzahlen eben aus der normalen Buchhaltung kommen müssen, welche HGB und Steuerrecht beachten muss. Das wäre für unseren Unternehmensteil (ca. 60 Mio. Euro Umsatz am Standort) zu aufwendig.

Wir hatten auch schon zwei erfolglose Versuche, größere Veränderungen an der IT-Infrastruktur mit indischen Beratern umzusetzen. Haben dann einen Dienstleister genommen, der 20km entfernt sitzt und es hat alles reibungslos funktioniert.

Ich würde mir da also ehrlich gesagt nicht zu viel Sorgen machen. Controlling, Finance, HR - das lässt sich kaum outsourcen, da hier deutsche Gesetze, Vorschriften und Eigenarten (Gesamtkostenverfahren) zu beachten sind.

Kundenservice - ja, das geht. Wenn der Mitarbeiter gut Deutsch kann. Einkauf geht vermutlich auch, da eh global gesourct wird.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

WiWi Gast schrieb am 17.04.2021:

Ich arbeite im Controlling. Es ist alleine schon ziemlich schwer, Nicht-Deutschen beizubringen, dass wir ein Gesamtkostenverfahren und kein Umsatzkostenverfahren haben. Wenn es dann noch darum geht, dass bestimmte Grundsätze nach HGB zu beachten sind, dann steigen die endgültig aus. Wir haben keine zwei komplett getrennten Rechnungswesensysteme, sodass Controlling-Kennzahlen eben aus der normalen Buchhaltung kommen müssen, welche HGB und Steuerrecht beachten muss. Das wäre für unseren Unternehmensteil (ca. 60 Mio. Euro Umsatz am Standort) zu aufwendig.

Wir hatten auch schon zwei erfolglose Versuche, größere Veränderungen an der IT-Infrastruktur mit indischen Beratern umzusetzen. Haben dann einen Dienstleister genommen, der 20km entfernt sitzt und es hat alles reibungslos funktioniert.

Ich würde mir da also ehrlich gesagt nicht zu viel Sorgen machen. Controlling, Finance, HR - das lässt sich kaum outsourcen, da hier deutsche Gesetze, Vorschriften und Eigenarten (Gesamtkostenverfahren) zu beachten sind.

Kundenservice - ja, das geht. Wenn der Mitarbeiter gut Deutsch kann. Einkauf geht vermutlich auch, da eh global gesourct wird.

Was dann spannend ist, wie die Löhne innerhalb eines Landes gehandhabt werden. Bezahlen dann die Arbeitgeber noch den Städte-Premium oder nicht? Ortszulage.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Man könnte doch 10-30% der Personalkosten einsparen, wenn man im Osten Deutschlands ( Leipzig, Dresden etc.) nach Mitarbeitern (z.B. für Controlling-Tätigkeiten oder im Bereich Projektmanagement) sucht.

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ExBerater

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Aber auch für scheinbar so schwierigen und Deutsch-spezifischen Aufgaben kann ich dann als Firma doch noch überlegen, ob es Sinn macht dafür teure Leute am Standort München zu beschäftigen, oder ob die nicht auch auf dem Land sitzen können, wo ich ihnen 20% weniger Zahlen kann UND sogar noch teure Bürofläche einsparen kann..

WiWi Gast schrieb am 17.04.2021:

Ich arbeite im Controlling. Es ist alleine schon ziemlich schwer, Nicht-Deutschen beizubringen, dass wir ein Gesamtkostenverfahren und kein Umsatzkostenverfahren haben. Wenn es dann noch darum geht, dass bestimmte Grundsätze nach HGB zu beachten sind, dann steigen die endgültig aus. Wir haben keine zwei komplett getrennten Rechnungswesensysteme, sodass Controlling-Kennzahlen eben aus der normalen Buchhaltung kommen müssen, welche HGB und Steuerrecht beachten muss. Das wäre für unseren Unternehmensteil (ca. 60 Mio. Euro Umsatz am Standort) zu aufwendig.

Wir hatten auch schon zwei erfolglose Versuche, größere Veränderungen an der IT-Infrastruktur mit indischen Beratern umzusetzen. Haben dann einen Dienstleister genommen, der 20km entfernt sitzt und es hat alles reibungslos funktioniert.

Ich würde mir da also ehrlich gesagt nicht zu viel Sorgen machen. Controlling, Finance, HR - das lässt sich kaum outsourcen, da hier deutsche Gesetze, Vorschriften und Eigenarten (Gesamtkostenverfahren) zu beachten sind.

Kundenservice - ja, das geht. Wenn der Mitarbeiter gut Deutsch kann. Einkauf geht vermutlich auch, da eh global gesourct wird.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Controlling habe ich kurioserweise genau die gegenteilige Erfahrung gemacht. Ich habe damals bei Fujitsu das Outsourcing des ganzen Controlling nach Polen gemacht. Das lauft bis heute sehr gut, it nach Indien und Russland eher so lala.

WiWi Gast schrieb am 17.04.2021:

Ich arbeite im Controlling. Es ist alleine schon ziemlich schwer, Nicht-Deutschen beizubringen, dass wir ein Gesamtkostenverfahren und kein Umsatzkostenverfahren haben. Wenn es dann noch darum geht, dass bestimmte Grundsätze nach HGB zu beachten sind, dann steigen die endgültig aus. Wir haben keine zwei komplett getrennten Rechnungswesensysteme, sodass Controlling-Kennzahlen eben aus der normalen Buchhaltung kommen müssen, welche HGB und Steuerrecht beachten muss. Das wäre für unseren Unternehmensteil (ca. 60 Mio. Euro Umsatz am Standort) zu aufwendig.

Wir hatten auch schon zwei erfolglose Versuche, größere Veränderungen an der IT-Infrastruktur mit indischen Beratern umzusetzen. Haben dann einen Dienstleister genommen, der 20km entfernt sitzt und es hat alles reibungslos funktioniert.

Ich würde mir da also ehrlich gesagt nicht zu viel Sorgen machen. Controlling, Finance, HR - das lässt sich kaum outsourcen, da hier deutsche Gesetze, Vorschriften und Eigenarten (Gesamtkostenverfahren) zu beachten sind.

Kundenservice - ja, das geht. Wenn der Mitarbeiter gut Deutsch kann. Einkauf geht vermutlich auch, da eh global gesourct wird.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

WiWi Gast schrieb am 17.04.2021:

Ich arbeite im Controlling. Es ist alleine schon ziemlich schwer, Nicht-Deutschen beizubringen, dass wir ein Gesamtkostenverfahren und kein Umsatzkostenverfahren haben. Wenn es dann noch darum geht, dass bestimmte Grundsätze nach HGB zu beachten sind, dann steigen die endgültig aus. Wir haben keine zwei komplett getrennten Rechnungswesensysteme, sodass Controlling-Kennzahlen eben aus der normalen Buchhaltung kommen müssen, welche HGB und Steuerrecht beachten muss. Das wäre für unseren Unternehmensteil (ca. 60 Mio. Euro Umsatz am Standort) zu aufwendig.

Wir hatten auch schon zwei erfolglose Versuche, größere Veränderungen an der IT-Infrastruktur mit indischen Beratern umzusetzen. Haben dann einen Dienstleister genommen, der 20km entfernt sitzt und es hat alles reibungslos funktioniert.

Ich würde mir da also ehrlich gesagt nicht zu viel Sorgen machen. Controlling, Finance, HR - das lässt sich kaum outsourcen, da hier deutsche Gesetze, Vorschriften und Eigenarten (Gesamtkostenverfahren) zu beachten sind.

Kundenservice - ja, das geht. Wenn der Mitarbeiter gut Deutsch kann. Einkauf geht vermutlich auch, da eh global gesourct wird.

Aus Konzernsicht kann ich sagen, dass das Offshoring des Controllings kaum an den deutschen Handelsgesetzen scheitern wird. Unsere globalen Tochtergesellschaften müssen im Rahmen des Monatsabschluss (sowohl FI als auch CO) sowieso diverse Regularien beachten, um auf die HB2 Kriterien zu kommen. Und nach kurzer Einarbeitung läuft das auch.
Generell sehe ich im Controlling viel Potential für Offshoring und/oder Automatisierung/Digitalisierung. Lediglich die echten Business Partner werden weiterhin in der Nähe des Managements sitzen müssen.
Speziell für die ganzen Excel-Experten wird die Luft die nächsten Jahre ziemlich dünn.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

ExBerater schrieb am 17.04.2021:

Aber auch für scheinbar so schwierigen und Deutsch-spezifischen Aufgaben kann ich dann als Firma doch noch überlegen, ob es Sinn macht dafür teure Leute am Standort München zu beschäftigen, oder ob die nicht auch auf dem Land sitzen können, wo ich ihnen 20% weniger Zahlen kann UND sogar noch teure Bürofläche einsparen kann..

WiWi Gast schrieb am 17.04.2021:

Ich arbeite im Controlling. Es ist alleine schon ziemlich schwer, Nicht-Deutschen beizubringen, dass wir ein Gesamtkostenverfahren und kein Umsatzkostenverfahren haben. Wenn es dann noch darum geht, dass bestimmte Grundsätze nach HGB zu beachten sind, dann steigen die endgültig aus. Wir haben keine zwei komplett getrennten Rechnungswesensysteme, sodass Controlling-Kennzahlen eben aus der normalen Buchhaltung kommen müssen, welche HGB und Steuerrecht beachten muss. Das wäre für unseren Unternehmensteil (ca. 60 Mio. Euro Umsatz am Standort) zu aufwendig.

Wir hatten auch schon zwei erfolglose Versuche, größere Veränderungen an der IT-Infrastruktur mit indischen Beratern umzusetzen. Haben dann einen Dienstleister genommen, der 20km entfernt sitzt und es hat alles reibungslos funktioniert.

Ich würde mir da also ehrlich gesagt nicht zu viel Sorgen machen. Controlling, Finance, HR - das lässt sich kaum outsourcen, da hier deutsche Gesetze, Vorschriften und Eigenarten (Gesamtkostenverfahren) zu beachten sind.

Kundenservice - ja, das geht. Wenn der Mitarbeiter gut Deutsch kann. Einkauf geht vermutlich auch, da eh global gesourct wird.

Das könnte ja dann eine Win-Win-Situation werden. Dann bleibt den Leuten Netto nach Miete immer noch deutlich mehr als in München. Viele ziehen ja in die Städte wegen der Arbeit und nicht wegen der Stadt.

Es ist doch schon heute so. Mit meinen 100k als Angestellter im Konzern in München / Stuttgart / Frankfurt stehe ich kaum besser dar als jemand beim Mittelständler mit 50k im Sauerland, dem Schwarzwald oder der Eifel.

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ExBerater

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Exakt.
Wir erleben es gerade mit Griechenland.
Niedrigstes Lohnniveau ALLER unserer weltweiter Standorte (niedriger als China), und Leistung ist deutlich besser als in Deutschland. Hochmotivierte, gut ausgebildete Leute en masse.

Warum sollten die etwas nicht können, was Absolventen in Deutschland können?
Zumal in Standarddisziplinen wie BWL??

Da sehe ich noch riesiges Potenzial für Geschäftsmodelle. Wenn ich nicht so einen tollen Job hätte, würde ich mich sicherlich mit einem Geschäft aus Grienchenland heraus selbstständig machen

WiWi Gast schrieb am 17.04.2021:

Controlling habe ich kurioserweise genau die gegenteilige Erfahrung gemacht. Ich habe damals bei Fujitsu das Outsourcing des ganzen Controlling nach Polen gemacht. Das lauft bis heute sehr gut, it nach Indien und Russland eher so lala.

WiWi Gast schrieb am 17.04.2021:

Ich arbeite im Controlling. Es ist alleine schon ziemlich schwer, Nicht-Deutschen beizubringen, dass wir ein Gesamtkostenverfahren und kein Umsatzkostenverfahren haben. Wenn es dann noch darum geht, dass bestimmte Grundsätze nach HGB zu beachten sind, dann steigen die endgültig aus. Wir haben keine zwei komplett getrennten Rechnungswesensysteme, sodass Controlling-Kennzahlen eben aus der normalen Buchhaltung kommen müssen, welche HGB und Steuerrecht beachten muss. Das wäre für unseren Unternehmensteil (ca. 60 Mio. Euro Umsatz am Standort) zu aufwendig.

Wir hatten auch schon zwei erfolglose Versuche, größere Veränderungen an der IT-Infrastruktur mit indischen Beratern umzusetzen. Haben dann einen Dienstleister genommen, der 20km entfernt sitzt und es hat alles reibungslos funktioniert.

Ich würde mir da also ehrlich gesagt nicht zu viel Sorgen machen. Controlling, Finance, HR - das lässt sich kaum outsourcen, da hier deutsche Gesetze, Vorschriften und Eigenarten (Gesamtkostenverfahren) zu beachten sind.

Kundenservice - ja, das geht. Wenn der Mitarbeiter gut Deutsch kann. Einkauf geht vermutlich auch, da eh global gesourct wird.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Und ich als Grieche sage dir, dass viele Leute auswandern. Es gibt viele Länder, wobei es gut verdienen lässt. Warum sollte ich wieder nach Griechenland kehren (ich bin in Deutschland gerade), wenn ich als Werkstudent mit 20 Stunden die Woche viel mehr verdiene, als alle meiner Freunde in Griechenland, die nicht mehr als 1.000€ brutto (in der Regel zwischen 650-800€) im Monat? Es tut weh, zu lesen, dass wir attraktiv wegen unserer niedrigen Gehälter geworden sind. Deshalb bleibe ich in Deutschland und werde für ein besseres Leben hier kämpfen.

ExBerater schrieb am 17.04.2021:

Exakt.
Wir erleben es gerade mit Griechenland.
Niedrigstes Lohnniveau ALLER unserer weltweiter Standorte (niedriger als China), und Leistung ist deutlich besser als in Deutschland. Hochmotivierte, gut ausgebildete Leute en masse.

Warum sollten die etwas nicht können, was Absolventen in Deutschland können?
Zumal in Standarddisziplinen wie BWL??

Da sehe ich noch riesiges Potenzial für Geschäftsmodelle. Wenn ich nicht so einen tollen Job hätte, würde ich mich sicherlich mit einem Geschäft aus Grienchenland heraus selbstständig machen

WiWi Gast schrieb am 17.04.2021:

Controlling habe ich kurioserweise genau die gegenteilige Erfahrung gemacht. Ich habe damals bei Fujitsu das Outsourcing des ganzen Controlling nach Polen gemacht. Das lauft bis heute sehr gut, it nach Indien und Russland eher so lala.

WiWi Gast schrieb am 17.04.2021:

Ich arbeite im Controlling. Es ist alleine schon ziemlich schwer, Nicht-Deutschen beizubringen, dass wir ein Gesamtkostenverfahren und kein Umsatzkostenverfahren haben. Wenn es dann noch darum geht, dass bestimmte Grundsätze nach HGB zu beachten sind, dann steigen die endgültig aus. Wir haben keine zwei komplett getrennten Rechnungswesensysteme, sodass Controlling-Kennzahlen eben aus der normalen Buchhaltung kommen müssen, welche HGB und Steuerrecht beachten muss. Das wäre für unseren Unternehmensteil (ca. 60 Mio. Euro Umsatz am Standort) zu aufwendig.

Wir hatten auch schon zwei erfolglose Versuche, größere Veränderungen an der IT-Infrastruktur mit indischen Beratern umzusetzen. Haben dann einen Dienstleister genommen, der 20km entfernt sitzt und es hat alles reibungslos funktioniert.

Ich würde mir da also ehrlich gesagt nicht zu viel Sorgen machen. Controlling, Finance, HR - das lässt sich kaum outsourcen, da hier deutsche Gesetze, Vorschriften und Eigenarten (Gesamtkostenverfahren) zu beachten sind.

Kundenservice - ja, das geht. Wenn der Mitarbeiter gut Deutsch kann. Einkauf geht vermutlich auch, da eh global gesourct wird.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Keine Sorge griechischer Kollege. Bin im Banking und Frankfurt wird für große Banken aus Schweiz/London als günstige alternative betrachtet. Da sitzen wir alle gleichermaßen im Boot. Wenn du mit Londoner Gehalt nach FFM kommst sind die Mieten ein Traum. Für den Deutschen ist es halt Griechenland oder Spanien.

Operatives Controlling lässt sich natürlich problemlos Outsourcen. Wird ja auch gemacht.
Generell ist Controlling in der Industrie nicht so komplex. Im Banking werden im Controlling sehr oft Modelle validiert. Das ist komplex.
Nichts im Vergleich zu Kostenrechnung in der Industrie. Da ist der Inder Schneller in Excel unterwegs.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

WiWi Gast schrieb am 18.04.2021:

Keine Sorge griechischer Kollege. Bin im Banking und Frankfurt wird für große Banken aus Schweiz/London als günstige alternative betrachtet. Da sitzen wir alle gleichermaßen im Boot. Wenn du mit Londoner Gehalt nach FFM kommst sind die Mieten ein Traum. Für den Deutschen ist es halt Griechenland oder Spanien.

Operatives Controlling lässt sich natürlich problemlos Outsourcen. Wird ja auch gemacht.
Generell ist Controlling in der Industrie nicht so komplex. Im Banking werden im Controlling sehr oft Modelle validiert. Das ist komplex.
Nichts im Vergleich zu Kostenrechnung in der Industrie. Da ist der Inder Schneller in Excel unterwegs.

Ich arbeite momentan in London und werde so wie es aussieht spaeter dieses Jahr intern nach Frankfurt wechseln, aber leider passt sich auch das Gehalt dementsprechend an und nach den horrenden Abzuegen bleibt unter dem Strich wesentlich weniger uebrig als in London - und das beruecksichtigt schon die Miete..

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Noch wandern sie aus, aber nicht mehr lange. Als jemand mit teilweise osteuropäischen Wurzeln weiß ich, dass die meisten Arbeitsmigranten von dort nie wirklich in D oder anderen Einwaderungsländern "ankommen", sondern ein paar Jahre größtenteils in ihren jeweiligen Communities ausharren und sobald genug Geld angespart ist, wieder in die Heimat ziehen und dort Häuser bauen.

Wenn jetzt mehr Jobs in Osteuropa entstehen (und da stimme ich der Einschätzung von ExBerater und Co. zu 100% zu), werden die Leute logischerweise nicht mehr in dem Ausmaß auswandern - zwar bekommen sie dann keine westeuropäischen Gehälter, DAX30 Controlling wird aber auch dort überdurchschnittlich zahlen, zu einem Drittel der Kosten in D, versteht sich.

Für Osteuropa wird das ein Riesengewinn werden, wenn die gut ausgebildeten jungen Leute anstatt direkt nach dem Studium abzuhauen im Land verbleiben. Und glaubt mir, die meisten von denen können Englisch/Deutsch (häufig beides) und BWLer werden auch dort en masse ausgebildet. Zudem sind die meisten dieser Länder Teil der EU (einige auch Teil der Eurozone), was die Auslagerung nochmal deutlich leichter macht.

WiWi Gast schrieb am 18.04.2021:

Und ich als Grieche sage dir, dass viele Leute auswandern. Es gibt viele Länder, wobei es gut verdienen lässt. Warum sollte ich wieder nach Griechenland kehren (ich bin in Deutschland gerade), wenn ich als Werkstudent mit 20 Stunden die Woche viel mehr verdiene, als alle meiner Freunde in Griechenland, die nicht mehr als 1.000€ brutto (in der Regel zwischen 650-800€) im Monat? Es tut weh, zu lesen, dass wir attraktiv wegen unserer niedrigen Gehälter geworden sind. Deshalb bleibe ich in Deutschland und werde für ein besseres Leben hier kämpfen.

ExBerater schrieb am 17.04.2021:

Exakt.
Wir erleben es gerade mit Griechenland.
Niedrigstes Lohnniveau ALLER unserer weltweiter Standorte (niedriger als China), und Leistung ist deutlich besser als in Deutschland. Hochmotivierte, gut ausgebildete Leute en masse.

Warum sollten die etwas nicht können, was Absolventen in Deutschland können?
Zumal in Standarddisziplinen wie BWL??

Da sehe ich noch riesiges Potenzial für Geschäftsmodelle. Wenn ich nicht so einen tollen Job hätte, würde ich mich sicherlich mit einem Geschäft aus Grienchenland heraus selbstständig machen

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

WiWi Gast schrieb am 19.04.2021:

Noch wandern sie aus, aber nicht mehr lange. Als jemand mit teilweise osteuropäischen Wurzeln weiß ich, dass die meisten Arbeitsmigranten von dort nie wirklich in D oder anderen Einwaderungsländern "ankommen", sondern ein paar Jahre größtenteils in ihren jeweiligen Communities ausharren und sobald genug Geld angespart ist, wieder in die Heimat ziehen und dort Häuser bauen.

Wenn jetzt mehr Jobs in Osteuropa entstehen (und da stimme ich der Einschätzung von ExBerater und Co. zu 100% zu), werden die Leute logischerweise nicht mehr in dem Ausmaß auswandern - zwar bekommen sie dann keine westeuropäischen Gehälter, DAX30 Controlling wird aber auch dort überdurchschnittlich zahlen, zu einem Drittel der Kosten in D, versteht sich.

Für Osteuropa wird das ein Riesengewinn werden, wenn die gut ausgebildeten jungen Leute anstatt direkt nach dem Studium abzuhauen im Land verbleiben. Und glaubt mir, die meisten von denen können Englisch/Deutsch (häufig beides) und BWLer werden auch dort en masse ausgebildet. Zudem sind die meisten dieser Länder Teil der EU (einige auch Teil der Eurozone), was die Auslagerung nochmal deutlich leichter macht.

WiWi Gast schrieb am 18.04.2021:

Und ich als Grieche sage dir, dass viele Leute auswandern. Es gibt viele Länder, wobei es gut verdienen lässt. Warum sollte ich wieder nach Griechenland kehren (ich bin in Deutschland gerade), wenn ich als Werkstudent mit 20 Stunden die Woche viel mehr verdiene, als alle meiner Freunde in Griechenland, die nicht mehr als 1.000€ brutto (in der Regel zwischen 650-800€) im Monat? Es tut weh, zu lesen, dass wir attraktiv wegen unserer niedrigen Gehälter geworden sind. Deshalb bleibe ich in Deutschland und werde für ein besseres Leben hier kämpfen.

ExBerater schrieb am 17.04.2021:

Exakt.
Wir erleben es gerade mit Griechenland.
Niedrigstes Lohnniveau ALLER unserer weltweiter Standorte (niedriger als China), und Leistung ist deutlich besser als in Deutschland. Hochmotivierte, gut ausgebildete Leute en masse.

Warum sollten die etwas nicht können, was Absolventen in Deutschland können?
Zumal in Standarddisziplinen wie BWL??

Da sehe ich noch riesiges Potenzial für Geschäftsmodelle. Wenn ich nicht so einen tollen Job hätte, würde ich mich sicherlich mit einem Geschäft aus Grienchenland heraus selbstständig machen

Hier der Grieche. Du kannst Südeuropa (GR, IT und ES) überhaupt nicht mit Osteuropa vergleichen. Was du sagst, stimmt wohl für Tschechien, Polen, Rumänien, Slovakien und andere Länder in Osteuropa. Stimmt. Und ich gebe dir etwas Recht. Aber macht es wirklich Sinn, nach Griechenland auszulagern, wenn Osteuropa die Steuer niedriger sind?

Und ich würde es mir nicht vorstellen, nach Griechenland heimzukehren. Die Gehälter in Polen sind jetzt höher als in Griechenland, zum Beispiel.

Für Akademiker ist es auch in Rumänien und Tschechien der Fall. In Deutschland gibt es viele Probleme, aber das Leben hier ist besser, wenn man Ambitionen hat. Gute Gehälter, niedrige Arbeitslosigkeit - trotz Corona. In Griechenland: Niedrige Gehälter, hohe Lebenskosten, Arbeitslosigkeit. Die Arbeitgeber haben das Sagen in Griechenland. Selbst wenn die deutsche Wirtschaft schwächeln würde, denke ich nicht, dass Einstiegsgehälter in DE für Masterabsolventen unter 40K fallen würden. Oder dass diese Gehälter in GR über 20K steigen würden. Man betrachtet 12K als ein ,,gutes Gehalt".

Du hast Recht für Osteuropa, aber für Südeuropa stimme ich dir nicht zu. Wenn sich der Ex Berater mit dem griechischen öD befassen würde, dann wird er mich verstehen.

Momentan ist es halt so, dass viele Freunde und Bekannte von mir es vorhaben, entweder nach BE oder nach dem Abschluss ins Ausland zu ziehen. Zielländer sind NL, DE und sogar FR pour les francophones. Vielleicht werden viele nach Osteuropa ziehen. Aber nach Griechenland werden Nomaden, Irren oder manche Spezialisten ziehen. Für den Rest, Griechenland ist eine Wüste. Wenn du nicht bei der Schifffahrt (und zwar auf Schiffe, denn die Büros sind so beliebt, sodass es verdammt schwierig ist runterzukommen), der Landwirtschaft, beim öffentlichen Dienst, im Tourismus landest oder wenn du kein Informatiker bist, Griechenland hat nichts für dich. Ich mag Credit Risk Management und die Banken in GR sind pleite. Was soll ich tun? Wieder nach GR ziehen und hoffen, bei einer Reederei runterzukommen oder Berufssoldat werden? Oder in DE bleiben, wo ich eine echte Chance für mein Traum habe? Die Polen in meiner Position können heimkehren. Die Tschechen auch. Aber ich sehe immer mehr Griechen und Italiener und Spanier hier in FFM: Das sagt einiges.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Bin Software-Entwickler. Es gibt massig Software-Entwickler in Indien ersetzen könnten. Meine Sorgen, dass ich als Europäer durch einen Inder ersetzt werde, sind allerdings verflogen als ich mal mit Ihnen arbeiten durfte. Die kulturellen Unterschiede sind immens und freier Gedankenaustausch mit dem Chef ist bei Ihnen tabu. Ich könnte Ihnen von Ihnen einen Blödsinn fordern von dem Sie wissen, dass es nicht umsetzbar ist. Sie würden irgendwas willkürliches am Code ändern nur um sagen zu können wir haben was gemacht. Was das für ein europäisches Unternehmen bedeutet, der seine Kunden feste Zusagen macht, können hier die meisten ahnen.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Die Bank für die ich arbeite hat große Teile der IT nach Polen ausgelagert, aber die Polen werden langsam zu teuer also hat man jetzt auch ne Außenstelle in Estland aufgemacht. Dazu gibts noch 2000 oder so Inder von TCS

WiWi Gast schrieb am 22.04.2021:

Bin Software-Entwickler. Es gibt massig Software-Entwickler in Indien ersetzen könnten. Meine Sorgen, dass ich als Europäer durch einen Inder ersetzt werde, sind allerdings verflogen als ich mal mit Ihnen arbeiten durfte. Die kulturellen Unterschiede sind immens und freier Gedankenaustausch mit dem Chef ist bei Ihnen tabu. Ich könnte Ihnen von Ihnen einen Blödsinn fordern von dem Sie wissen, dass es nicht umsetzbar ist. Sie würden irgendwas willkürliches am Code ändern nur um sagen zu können wir haben was gemacht. Was das für ein europäisches Unternehmen bedeutet, der seine Kunden feste Zusagen macht, können hier die meisten ahnen.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

WiWi Gast schrieb am 22.04.2021:

Bin Software-Entwickler. Es gibt massig Software-Entwickler in Indien ersetzen könnten. Meine Sorgen, dass ich als Europäer durch einen Inder ersetzt werde, sind allerdings verflogen als ich mal mit Ihnen arbeiten durfte. Die kulturellen Unterschiede sind immens und freier Gedankenaustausch mit dem Chef ist bei Ihnen tabu. Ich könnte Ihnen von Ihnen einen Blödsinn fordern von dem Sie wissen, dass es nicht umsetzbar ist. Sie würden irgendwas willkürliches am Code ändern nur um sagen zu können wir haben was gemacht. Was das für ein europäisches Unternehmen bedeutet, der seine Kunden feste Zusagen macht, können hier die meisten ahnen.

Exakt. Bei meinem ehemaligen Konzern war die IT Service-Desk zum großen Teil nach Indien ausgelagert. Macht natürlich sinn, weil gefühlt 50% der Probleme sich mit einem Neustart beheben lassen. Sobald man ein etwas komplexeres Problem hatte, wurde man von einem Mitarbeiter zum nächsten geschickt, alle haben das gleiche versucht. Also klassisches Arbeitsprozess abarbeiten. Irgendwann bin ich zum deutschen Service-Desk und dort wurde das Problem innerhalb von wenigen Minuten behoben.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

WiWi Gast schrieb am 16.04.2021:

Outsourcing ging bisher auch schon. Wurde dann aber meist schnell wieder verworfen, weil die Qualität nicht stimmte.

Erstens das, und zweitens ist der Kostenvorteil weit geringer als viele immer denken.
Ich arbeite bei einem Outsourcer, der Prozesse von anderen Firmen übernimmt. Das heißt, genau das besprochene Thema ist unser Kerngeschäft. Wir sind dort in Deutschland relativ breit vertreten, viele DAX-Konzerne sind z.B. unsere Kunden.

Wir haben etwa 80% der Leistungen innerhalb Deutschlands, weil es anders nicht funktioniert bzw. das Ausland gar keinen Kostenvorteil bietet. Sobald der Job etwas anspruchsvoller ist, evtl. sogar Deutschkenntnisse benötigt werden und dann noch Spezialkenntnisse was deutsche Normen, etc. betrifft werden die Mitarbeiter im Ausland so teuer, dass sie sich im Vergleich zu einem Deutschen im Grunde nichts mehr nehmen. In ihrem jeweiligen Land sind diese Leute echte Spezialisten und das wissen sie auch.

Deutschkenntnisse sind beim Outsourcing übrigens durchaus ein wichtiges Thema. Wenn "Kalle vom Band" plötzlich auf Englisch mit der Personalabteilung in Osteuropa kommunizieren soll, führt das sehr schnell zu Problemen, gleiches bei Buchhaltung und anderen Prozessen. Teilweise haben wir schon Themen zurück nach Deutschland geholt, weil es im Ausland nicht funktioniert hat.

Hinzu kommt, dass vieles aus Datenschutzgründen gar nicht ins Ausland darf bzw. hohe Hürden hat. Da kann man nicht beliebig heikle Daten von einem Land ins andere schieben, nur weil es dort 5 Euro günstiger geht.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

WiWi Gast schrieb am 22.04.2021:

Outsourcing ging bisher auch schon. Wurde dann aber meist schnell wieder verworfen, weil die Qualität nicht stimmte.

Erstens das, und zweitens ist der Kostenvorteil weit geringer als viele immer denken.
Ich arbeite bei einem Outsourcer, der Prozesse von anderen Firmen übernimmt. Das heißt, genau das besprochene Thema ist unser Kerngeschäft. Wir sind dort in Deutschland relativ breit vertreten, viele DAX-Konzerne sind z.B. unsere Kunden.

Wir haben etwa 80% der Leistungen innerhalb Deutschlands, weil es anders nicht funktioniert bzw. das Ausland gar keinen Kostenvorteil bietet. Sobald der Job etwas anspruchsvoller ist, evtl. sogar Deutschkenntnisse benötigt werden und dann noch Spezialkenntnisse was deutsche Normen, etc. betrifft werden die Mitarbeiter im Ausland so teuer, dass sie sich im Vergleich zu einem Deutschen im Grunde nichts mehr nehmen. In ihrem jeweiligen Land sind diese Leute echte Spezialisten und das wissen sie auch.

Deutschkenntnisse sind beim Outsourcing übrigens durchaus ein wichtiges Thema. Wenn "Kalle vom Band" plötzlich auf Englisch mit der Personalabteilung in Osteuropa kommunizieren soll, führt das sehr schnell zu Problemen, gleiches bei Buchhaltung und anderen Prozessen. Teilweise haben wir schon Themen zurück nach Deutschland geholt, weil es im Ausland nicht funktioniert hat.

Hinzu kommt, dass vieles aus Datenschutzgründen gar nicht ins Ausland darf bzw. hohe Hürden hat. Da kann man nicht beliebig heikle Daten von einem Land ins andere schieben, nur weil es dort 5 Euro günstiger geht.

Danke für deine interessanten Einschätzungen!

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Outsourcing wird sich nie in diesem großen Maß durchsetzen.

  • a) steigen die Kosten massiv, für Devs in Osteuropa kann man jedes Jahr 5-8% Steigerung planen. Klar gibt es noch eine Lücke zu heimischen Tagessätzen, je kleiner die aber wird (und das wird sie), desto unattraktiver wird Outsourcing. Davon abgesehen sind diese MA 0% Loyal, wenn die woanders 2% mehr verdienen können sind sie weg. Gibt zwar Mittel Knowhow sicherzustellen und weiterzugeben, nervig ist es trotzdem.

  • b) wird schnell ein Protektionismus einsetzen. Ich unterstelle mal dass die meisten Team/Abteilungsleiter nicht ganz doof sind. Denen ist bewusst: wenn mein Unternehmen kapiert dass man meine Sachbearbeiter easy outsourcen kann werde ich der nächste sein. Nach dem Abteilungsleiter triffts dann den Bereichsleiter. Das wird unterbunden und sabotiert werden wo es nur geht.

Für vollkommen gesichtslose Großkonzerne nicht unwahrscheinlich, aber für jeden HALBWEGS vernünftigen AG kein Thema.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

WiWi Gast schrieb am 22.04.2021:

Outsourcing wird sich nie in diesem großen Maß durchsetzen.

  • a) steigen die Kosten massiv, für Devs in Osteuropa kann man jedes Jahr 5-8% Steigerung planen. Klar gibt es noch eine Lücke zu heimischen Tagessätzen, je kleiner die aber wird (und das wird sie), desto unattraktiver wird Outsourcing. Davon abgesehen sind diese MA 0% Loyal, wenn die woanders 2% mehr verdienen können sind sie weg. Gibt zwar Mittel Knowhow sicherzustellen und weiterzugeben, nervig ist es trotzdem.

  • b) wird schnell ein Protektionismus einsetzen. Ich unterstelle mal dass die meisten Team/Abteilungsleiter nicht ganz doof sind. Denen ist bewusst: wenn mein Unternehmen kapiert dass man meine Sachbearbeiter easy outsourcen kann werde ich der nächste sein. Nach dem Abteilungsleiter triffts dann den Bereichsleiter. Das wird unterbunden und sabotiert werden wo es nur geht.

Für vollkommen gesichtslose Großkonzerne nicht unwahrscheinlich, aber für jeden HALBWEGS vernünftigen AG kein Thema.

Problem ist, dass durch Einsparungen bei Miete und Personalkosten der Wettbewerb zusätzlich angeheizt wird. Z.B. setzt Bank A diese Massnahmen um, dann müssen die anderen Banken nachziehen (Race to the bottom). Hat ja heutzutage auch niemand mehr eine Schreibmaschine im Einsatz.

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ExBerater

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Finde es witzig, dass hier alle von "outsourcen" reden, wie die Wellen von Support-Funktion-Outsourcing nach Osteuropa wie wir sie von Jahrzehnten hatten,

Für mich stellt sich viel fundamentaler die Frage: Von wo aus arbeiten wir in Zukunft?

Jeder Job kann von überall gemacht werden. Dafür brauche ich keine 1500 EUR 2 Zimmer Wohnung in München.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Ich glaube nationales Outsourcing in die neuen Bundesländer wird ein größeres Thema. Da kann man schließlich bis zu 40% Lohnkostensparen.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Bei den Gehältern an sich stimmt das so. Übersehen wird dabei, dass das Gesamtpaket aus Gehältern, Lohnnebenkosten und Arbeitnehmerschutz in Osteuropa immer noch um ein Vielfaches günstiger ist als in D und das wird selbst bei diesen Wachstumsraten (die auf Dauer nicht haltbar sind) auch die nächsten 20 Jahre so bleiben. Damit ist Outsourcing finanziell sehr attraktiv - ich sehe das bei uns in der Bank.

Das Loyalitätsargument verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Inwiefern ist ein remote arbeitender MA in D loyaler als einer in Rumänien? Hier im Forum wollen ja schon viele ihren AG verlassen, falls keine 4 Tage WFH auf Dauer kommen, für ein paar % mehr Gehalt sowieso...

Protektionismus? Die meisten Angestellten und gerade Manager sind Mitläufer und Opportunisten. Wenn da von ganz oben der Befehl zum Outsourcing kommt (dort wird das nämlich entschieden, da haben Abteilungs- und selbst Bereichsleiter wenig zu melden), möglichst mit einer schönen Karotte wie Zielerreichungsbonus oder Erhalt des eigenen Arbeitsplatzes bei Gehorsam, werden 99% ohne Widerstand mitmachen. Solche "erfolgreich durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen" lassen sich im CV auch deutlich besser verkaufen als die eigene Entlassung während ebendieser Maßnahmen - diese signalisiert nach Außen hin nämlich Unfähigkeit oder Renitenz.

Zu guter Letzt, größtenteils remote arbeitende Unternehmen SIND gesichtslos. Nun stoßen entsprechende Pläne vieler Unternehmen aber gerade auf große Begeisterung - Gefahr für Outsourcing also ziemlich groß, würde ich sagen.

WiWi Gast schrieb am 22.04.2021:

Outsourcing wird sich nie in diesem großen Maß durchsetzen.

  • a) steigen die Kosten massiv, für Devs in Osteuropa kann man jedes Jahr 5-8% Steigerung planen. Klar gibt es noch eine Lücke zu heimischen Tagessätzen, je kleiner die aber wird (und das wird sie), desto unattraktiver wird Outsourcing. Davon abgesehen sind diese MA 0% Loyal, wenn die woanders 2% mehr verdienen können sind sie weg. Gibt zwar Mittel Knowhow sicherzustellen und weiterzugeben, nervig ist es trotzdem.

  • b) wird schnell ein Protektionismus einsetzen. Ich unterstelle mal dass die meisten Team/Abteilungsleiter nicht ganz doof sind. Denen ist bewusst: wenn mein Unternehmen kapiert dass man meine Sachbearbeiter easy outsourcen kann werde ich der nächste sein. Nach dem Abteilungsleiter triffts dann den Bereichsleiter. Das wird unterbunden und sabotiert werden wo es nur geht.

Für vollkommen gesichtslose Großkonzerne nicht unwahrscheinlich, aber für jeden HALBWEGS vernünftigen AG kein Thema.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

WiWi Gast schrieb am 22.04.2021:

Das Loyalitätsargument verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Inwiefern ist ein remote arbeitender MA in D loyaler als einer in Rumänien? Hier im Forum wollen ja schon viele ihren AG verlassen, falls keine 4 Tage WFH auf Dauer kommen, für ein paar % mehr Gehalt sowieso...

Home-Office ist sicherlich hauptsächlich ein Thema für etablierte Mitarbeiter. Keiner wird einen neuen Mitarbeiter gleich 3 Tage ins HO schicken. Einarbeitung, erste Kontakte, Abläufe usw. lernen - das geht mindestens für die ersten 9 bis 18 Monate hauptsächlich vor Ort.

Demzufolge ist WFH schon ein ziemliches Privileg und gleichzeitig ein Lock-In für die Mitarbeiter. Ja, man könnte wechseln, aber dann wäre WFH erstmal für mindestens ein Jahr tabu.

antworten
WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Unsere CAD-Abteilung für Standard-Teile ist ebenfalls in Indien. Wenn es darum geht, alte Zeichnungen zu updaten auf den neusten Standard (weit über 10.000 Teile) oder kleinste Details zu ändern, dann geht es nach Indien.

Unsere Konstruktionsabteilung für neue Teile ist natürlich in Deutschland. Da werden neue Produkte entwickelt, in Abstimmung mit Werkzeugbau und Fertigung. Da werden die Innovationen geschaffen und das sind sicherlich eher die Jobs, welche sich Ingenieure von der Uni versprechen als das Update von 10.000 alten Zeichnungen auf einen neuen Standard.

So ist das auch bei Software-Entwicklung (Support wird ausgelagert), oder bei Finance (Shared Service Center in Rumänien bearbeitet Rechnungen und ersetzt einfachste Buchhalter-Aufgaben) usw. - ja, es werden Sachen ausgelagert, welche Ingenieure, Software-Entwickler oder Finanzthemen betreffen. Aber doch nicht die guten Aufgaben, sondern die Spargelstecherei.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

WiWi Gast schrieb am 22.04.2021:

Das Loyalitätsargument verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Inwiefern ist ein remote arbeitender MA in D loyaler als einer in Rumänien? Hier im Forum wollen ja schon viele ihren AG verlassen, falls keine 4 Tage WFH auf Dauer kommen, für ein paar % mehr Gehalt sowieso...

Home-Office ist sicherlich hauptsächlich ein Thema für etablierte Mitarbeiter. Keiner wird einen neuen Mitarbeiter gleich 3 Tage ins HO schicken. Einarbeitung, erste Kontakte, Abläufe usw. lernen - das geht mindestens für die ersten 9 bis 18 Monate hauptsächlich vor Ort.

Demzufolge ist WFH schon ein ziemliches Privileg und gleichzeitig ein Lock-In für die Mitarbeiter. Ja, man könnte wechseln, aber dann wäre WFH erstmal für mindestens ein Jahr tabu.

Ich habe im HO vor der zweiten Welle als Junior angefangen und habe meine Mentorin noch nie persönlich getroffen. Mal ganz praktisch gefragt: Was hat der AG in einer Post-Corona Zeit davon, dass neue Mitarbeiter im Büro sitzen, wenn ihre Mentoren zuhause sind?

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

WiWi Gast schrieb am 23.04.2021:

Das Loyalitätsargument verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Inwiefern ist ein remote arbeitender MA in D loyaler als einer in Rumänien? Hier im Forum wollen ja schon viele ihren AG verlassen, falls keine 4 Tage WFH auf Dauer kommen, für ein paar % mehr Gehalt sowieso...

Home-Office ist sicherlich hauptsächlich ein Thema für etablierte Mitarbeiter. Keiner wird einen neuen Mitarbeiter gleich 3 Tage ins HO schicken. Einarbeitung, erste Kontakte, Abläufe usw. lernen - das geht mindestens für die ersten 9 bis 18 Monate hauptsächlich vor Ort.

Demzufolge ist WFH schon ein ziemliches Privileg und gleichzeitig ein Lock-In für die Mitarbeiter. Ja, man könnte wechseln, aber dann wäre WFH erstmal für mindestens ein Jahr tabu.

Ich habe im HO vor der zweiten Welle als Junior angefangen und habe meine Mentorin noch nie persönlich getroffen. Mal ganz praktisch gefragt: Was hat der AG in einer Post-Corona Zeit davon, dass neue Mitarbeiter im Büro sitzen, wenn ihre Mentoren zuhause sind?

In der Post-Corona-Zeit wirst du auch als etablierter Mitarbeiter mindestens einen Tag, eher zwei Tage, im Office sein. Grob gesagt, ist also 40% der Belegschaft jeden Tag da - an jedem Tag mal jemand anderes.

Als neuer Mitarbeiter wirst du die ersten zwei Jahre komplett im Office sein und jeden Tag mal mit anderen Kollegen etwas intensiver zusammenarbeiten.

100% Remote Post-Corona ist Unsinn. 3 Tage HO, 2 Tage Office - das kann gehen. Im Zweifelsfall einen Tag Office, 4 Tage HO - aber da muss es der Job wirklich hergeben.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

WiWi Gast schrieb am 23.04.2021:

Als neuer Mitarbeiter wirst du die ersten zwei Jahre komplett im Office sein und jeden Tag mal mit anderen Kollegen etwas intensiver zusammenarbeiten.

Wieso sollte ich als neuer Mitarbeiter ganze zwei Jahre komplett im Office sein. Nach einem halben Jahr habe ich doch schon alle locker kennengelernt. Ab dann gehen auch für mich als neuen MA 2-3 Tage Home Office

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ExBerater

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Manche haben echt komische Vorstellungen.
Bei uns werden seit über einem Jahr jeden Monat neue Mitarbeiter komplett remote trainiert und eingearbeitet.
In manchen Büros sind jetzt 50% der Belegschaft, die der Office Leiter noch nie gesehen hat. Die haben auch ihren Teamleiter oder Buddy noch nie gesehen. Die Interviews fanden auch alle remote statt.

Was für "Prozesse" soll man denn noch unbedingt "Vor-Ort" sich aneignen müssen?

Let's face it: Die Zeiten sind vorbei. Der Prozess findet so oder so in Systemen statt die von überall bedient werden können.
Ich bin auch nicht wichtiger, weil ich jeden Tag den Meetingraum 4 Stunden belege.

Es KANN sich so irrsinnig viel verändern. Ihr könnt es noch gar nicht absehen. Ob es auch so kommt ist eine andere Frage aber im Grunde treffen gerade zum ersten Mal zwei Punkte aufeinander: Die für die neue Generation für selbstständig gehaltene Flexibilität jeder Zeit von überall arbeiten zu wollen, und die technischen Möglichkeiten die sich nun seit einem Jahr als völig ausreichend erwiesen haben.

Wenn man das mal langfristig durchdenkt:

  • Weniger Office Space in Städten
  • Dadurch ggf. niedrigere Mieten
  • gleichzeitig werden aber vor allem Leute mit Familie deutlich weiter rausziehen; auch deshalb, weil ggf. zwei Berufstätige je ein Arbeitszimmer brauchen
  • Städte verlieren an Bedeutung
  • Regionen die mit massiver Landflucht zu kämpfen haben könnten wieder eine Chance haben
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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Habe ich alles schon mitgemacht und selbst gemacht Projektleitung vom Kunden und vom Dienstleister aus. Auslagerung von Deutschland nach Rumänien, Indien, Russland, Polen (auch mal das Controlling einer Firma).

Ich war auch mal für TCS tätig.

Es gibt Dinge die kann man auslagern, es gibt Dinge da funktioniert es überhaupt nicht. Gerade in Bezug auf Indien steht und fällt alles mit dem indischen Management, traut sich dieses westlich zu kommunizieren, meldet man zurück wenn etwas nicht klappt oder das man eine Deadline reisst.

Call Center machen selbst indische Anbieter fast nie rein aus Indien heraus das ist meist ein ziemlicher Mischmasch je nach Größe des Kunden. Selbst Amerikaner wollen oft keinen indischen (englischen) Support da geht man dann gerne nach Mexiko.

Ich möchte jetzt nicht sagen das es nicht klappt. Ich habe das bei einem großen Elektrokonzern 4 Jahre begleitet da ging es nach Russland und Indien mit Call Center in Polen das läuft einigermassen und die Qualitätseinbussen werden wegen des Preises akzeptiert, aktuell mache ich das seit 2 Jahren für eine Versicherung das klappt auch einigermassen im letzten Schritt sind wir jetzt gerade dabei das Call Center zu verlagern. Angenehmer ist es aber definitiv mit einem deutschen Provider.

WiWi Gast schrieb am 22.04.2021:

Die Bank für die ich arbeite hat große Teile der IT nach Polen ausgelagert, aber die Polen werden langsam zu teuer also hat man jetzt auch ne Außenstelle in Estland aufgemacht. Dazu gibts noch 2000 oder so Inder von TCS

Bin Software-Entwickler. Es gibt massig Software-Entwickler in Indien ersetzen könnten. Meine Sorgen, dass ich als Europäer durch einen Inder ersetzt werde, sind allerdings verflogen als ich mal mit Ihnen arbeiten durfte. Die kulturellen Unterschiede sind immens und freier Gedankenaustausch mit dem Chef ist bei Ihnen tabu. Ich könnte Ihnen von Ihnen einen Blödsinn fordern von dem Sie wissen, dass es nicht umsetzbar ist. Sie würden irgendwas willkürliches am Code ändern nur um sagen zu können wir haben was gemacht. Was das für ein europäisches Unternehmen bedeutet, der seine Kunden feste Zusagen macht, können hier die meisten ahnen.

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Demos

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

WiWi Gast schrieb am 23.04.2021:

Das Loyalitätsargument verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Inwiefern ist ein remote arbeitender MA in D loyaler als einer in Rumänien? Hier im Forum wollen ja schon viele ihren AG verlassen, falls keine 4 Tage WFH auf Dauer kommen, für ein paar % mehr Gehalt sowieso...

Home-Office ist sicherlich hauptsächlich ein Thema für etablierte Mitarbeiter. Keiner wird einen neuen Mitarbeiter gleich 3 Tage ins HO schicken. Einarbeitung, erste Kontakte, Abläufe usw. lernen - das geht mindestens für die ersten 9 bis 18 Monate hauptsächlich vor Ort.

Demzufolge ist WFH schon ein ziemliches Privileg und gleichzeitig ein Lock-In für die Mitarbeiter. Ja, man könnte wechseln, aber dann wäre WFH erstmal für mindestens ein Jahr tabu.

Ich habe im HO vor der zweiten Welle als Junior angefangen und habe meine Mentorin noch nie persönlich getroffen. Mal ganz praktisch gefragt: Was hat der AG in einer Post-Corona Zeit davon, dass neue Mitarbeiter im Büro sitzen, wenn ihre Mentoren zuhause sind?

In der Post-Corona-Zeit wirst du auch als etablierter Mitarbeiter mindestens einen Tag, eher zwei Tage, im Office sein. Grob gesagt, ist also 40% der Belegschaft jeden Tag da - an jedem Tag mal jemand anderes.

Als neuer Mitarbeiter wirst du die ersten zwei Jahre komplett im Office sein und jeden Tag mal mit anderen Kollegen etwas intensiver zusammenarbeiten.

100% Remote Post-Corona ist Unsinn. 3 Tage HO, 2 Tage Office - das kann gehen. Im Zweifelsfall einen Tag Office, 4 Tage HO - aber da muss es der Job wirklich hergeben.

Neue MA benötigen vielleicht zu Beginn etwas direkten Kontakt mit dem Unternehmen. Aber die ganze Einarbeitung via Kollegen etc. macht man nun grossteils Remote und es klappt bisher, zumindest bei uns, gut.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Mir wird als ITler schon seit 20 Jahren was von Outsourcing erzählt. Bis jetzt war das immer Schall und Rauch um die Mitarbeiter gefügig zu halten.

Die letzten realistischen Versuche sind krachend gescheitert und wurden dann ganz heimlich intern vergraben.
Die Barriere ist primär kulturell bedingt und daran wird auch Home Office nichts ändern.

Wie viel "New Work" wir aber noch nach Corona sehen werden, sei mal dahingestellt. Home Office ist nichts, was erst vor einigen Monaten erfunden wurde.
Doch trotz der immensen Vorteile haben sich viele Firmen jahrelang schlicht ohne Begründung geweigert. Und ich denke, dass das in vielen Firmen langfristig auch wieder so werden wird.

Klar erzählen viele Geschäftsführer/CEOs aktuell, dass sie zum "alten Normal" nicht zurück wollen. Aber die erzählen viel wenn der Tag lang ist und wollen aktuell die Mitarbeiter erstmal bei der Stange halten.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Interessantes und hochaktuelles Thema. Möchte hierzu kurz nochmal die Angstzustände im Bereich Controlling ansprechen:
Was versteht ihr denn unter Controlling bzw. wie wird denn das bei euch im Unternehmen gelebt? Dass die ganzen Vorgänge a la „reporte diese Zahl hier und bring diese 10 Zahlen in diese Form auf die Folie“ in low cost und/oder Shared Service vergeben werden ist denke ich jedem klar, macht ja auch Sinn - ich wills zumindest nicht machen müssen. Aber sobald es an die Interpretation sowie daraus folgendem Setzen von Steuerungsimpulsen geht, sind zumindest unsere Kollegen im ShS bzw. LC gaaaaaanz weit weg davon. Da wird teilweise nichtmal der einfachste inhaltliche Crosscheck gemacht, der jedem mit auch nur dem Ansatz von gesamtunternehmerischem Denken sofort ins Auge springt (so wie mans im „echten“ Controlling über die Zeit lernt). Und das kommt schon „nur“ beim Reporting vor...

Meines Erachtens gibt es die Verlagerung im Controlling (auch notwendig), aber wer sich davor schützen will, sollte sich fachlich und persönlich dann halt auch als „echter“ Controller aufstellen und sich in die entsprechenden Rollen hineinentwickeln, dann braucht man keine Bedenken hinsichtlich Zukunft haben. Nur warten und sich über die bösen Osteuropäer beschweren hat natürlich noch nie geholfen..

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ExBerater

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

ich sage noch mal: Es geht zumindest mir nicht um "outsourcing in Shared Service Center".
Warum so altmodisch denken?
Jeder kann jede Tätigkeit von überall aus machen.

Man darf auch nicht die Fehler machen, den letzten EUR sparen zu wollen und deshalb ins Land mit der schlechtesten Bildung zu gehen und dort dann auch noch schlechte Leute einzustellen.

Ich bleibe bei meinen Beispiel Griechenland: dort kriegen wir jede Menge top ausgebildete Leute die hochmotiviert sind und wir können uns dort die Besten aussuchen, während es für unser Business in Deutschland sehr wenige Bewerber gibt und die oft falsche Vorstellungen haben.

Aber jede Branche und jede Firma ist anders. nur in keiner Branche oder Firma sehe ich großen Bedarf auch in Zukunft noch große Büroflächen in der teuersten Stadt für alle Mitarbeiter bereitzuhalten. Vor allem weil ich vielleicht großartige Talente gar nicht bekomme weil die eben NICHT dort wohnen wollen sondern sich in Brandenburg oder Athen wohl fühlen

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

ExBerater schrieb am 23.04.2021:

Manche haben echt komische Vorstellungen.
Bei uns werden seit über einem Jahr jeden Monat neue Mitarbeiter komplett remote trainiert und eingearbeitet.
In manchen Büros sind jetzt 50% der Belegschaft, die der Office Leiter noch nie gesehen hat. Die haben auch ihren Teamleiter oder Buddy noch nie gesehen. Die Interviews fanden auch alle remote statt.

Was für "Prozesse" soll man denn noch unbedingt "Vor-Ort" sich aneignen müssen?

Let's face it: Die Zeiten sind vorbei. Der Prozess findet so oder so in Systemen statt die von überall bedient werden können.
Ich bin auch nicht wichtiger, weil ich jeden Tag den Meetingraum 4 Stunden belege.

Es KANN sich so irrsinnig viel verändern. Ihr könnt es noch gar nicht absehen. Ob es auch so kommt ist eine andere Frage aber im Grunde treffen gerade zum ersten Mal zwei Punkte aufeinander: Die für die neue Generation für selbstständig gehaltene Flexibilität jeder Zeit von überall arbeiten zu wollen, und die technischen Möglichkeiten die sich nun seit einem Jahr als völig ausreichend erwiesen haben.

Wenn man das mal langfristig durchdenkt:

  • Weniger Office Space in Städten
  • Dadurch ggf. niedrigere Mieten
  • gleichzeitig werden aber vor allem Leute mit Familie deutlich weiter rausziehen; auch deshalb, weil ggf. zwei Berufstätige je ein Arbeitszimmer brauchen
  • Städte verlieren an Bedeutung
  • Regionen die mit massiver Landflucht zu kämpfen haben könnten wieder eine Chance haben

Bin ganz deiner Meinung, bezüglich Remote Work stellt sich für die meisten Unternehmen nur noch folgende Frage: Fully Remote oder Hybrid-Modell? Alles andere ist die Zeichen der Zeit zu verkennnen und sich dann wundern, weshalb die guten Arbeitnehmer sich nicht mehr bei einem bewerben. Spätestens wenn man bei Büromieten Geld sparen kann, wird es für den Alpha-Leiter aus dem letzten Jahrhundert schwierig. Scrum hat man ja u.a. auch eingeführt, damit man beim Middle-Management sparen kann. Viele dieser Teamleads u.ä., die bis 2020 noch den ganzen Tag in Meetings sassen kriegen nun wohl Angst um ihre Daseinsberechtigung.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Aus meiner Sicht ist der Hauptunterschied zum traditionellen Outsourcing, dass Strukturen wachsen können. Es ist etwas anderes, wenn man abteilung x von heute auf morgen neu in Rumänien aufsetzt als wenn man als nächsten Junior einen remote arbeitenden Rumänen einstellt. Aus konzernsicht ändert sich so nämlich erstmal gar nichts, es bleibt alles vertraut. Dieser Prozess lässt sich dann schleichend über viele Jahre fortsetzen bis das ganze Team remote arbeitet - die meisten im Konzern würden eine solche Veränderung nicht mal mitbekommen. Dabei ist es dann egal ob der junior im high level it Support anfängt oder spezialthemen im Controlling bearbeitet. Wichtiger ist vielmehr das richtige Backup von erfahrenen Kollegen - das beim klassischen Outsourcing halt einfach oft fehlt.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

ExBerater schrieb am 23.04.2021:

Ich bleibe bei meinen Beispiel Griechenland: dort kriegen wir jede Menge top ausgebildete Leute die hochmotiviert sind und wir können uns dort die Besten aussuchen, während es für unser Business in Deutschland sehr wenige Bewerber gibt und die oft falsche Vorstellungen haben.

Dann seit ihr in Deutschland schlicht nicht attraktiv für Mitarbeiter.
Wenn ihr diese Stellen dann mit Outsourcing füllt, tut ihr der Volkswirtschaft ja trotzdem einen Gefallen. Sehe ich jetzt keine "Gefahr".

antworten
ExBerater

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Das ist ja egal.
Wenn ich einen gleich gut ausgebildeten Griechen dort bekomme, dann zahle ich ihm ca. 30-40% der Gehälter von hier, vermutlich eher 30% wenn ich es mit München vergleiche würde.
Solange es de Sprachen zulassen ist das ein No Brainer für viele Funktionen.

Es geht hier ja nicht direkt um die Kernfunktionen wie FuE oder Projekt Engineering eines Automobilzulieferers (wobei auch da kenne ich Beispiele von Firmen die das besser an ihrem rumänischen Standort können) sondern um viele Support Funktionen oder ganze Operations Bereich von Nicht-Produktions Firmen.

WiWi Gast schrieb am 23.04.2021:

ExBerater schrieb am 23.04.2021:

Ich bleibe bei meinen Beispiel Griechenland: dort kriegen wir jede Menge top ausgebildete Leute die hochmotiviert sind und wir können uns dort die Besten aussuchen, während es für unser Business in Deutschland sehr wenige Bewerber gibt und die oft falsche Vorstellungen haben.

Dann seit ihr in Deutschland schlicht nicht attraktiv für Mitarbeiter.
Wenn ihr diese Stellen dann mit Outsourcing füllt, tut ihr der Volkswirtschaft ja trotzdem einen Gefallen. Sehe ich jetzt keine "Gefahr".

antworten
WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

ExBerater schrieb am 23.04.2021:

Wenn ich einen gleich gut ausgebildeten Griechen dort bekomme, dann zahle ich ihm ca. 30-40% der Gehälter von hier, vermutlich eher 30% wenn ich es mit München vergleiche würde.

So etwas sollte der Staat durch hohe Steuern unattraktiv machen. In Deutschland haben wir doch jetzt genügend willige Arbeitskräfte, die wegen Corona ihre Jobs verloren haben. Jetzt verstärkt auf ausländische Angestellte zu setzen um ein paar hundert Euro zu sparen, schadet doch der Wirtschaft noch weiter.

antworten
WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Auf diese "geniale" Idee war IBM schon vor 30 Jahren gekommen, die Aussage "commuting to office work is obsolete" stammt aus dem Jahr 1989 (Peter Drucker). Und dennoch haben viele der remote Pioniere das Modell in den 2010er Jahren (vor Covid) wieder zurückgefahren, obwohl die Technologie immer besser wurde und obwohl dutzende Millionen an Büromieten gespart wurden.

Dass jetzt auf einmal die ganze Arbeitswelt auf full remote oder hybrid umgestellt wird ist auch eine naive Verklärung der Realität. Jetzt ist das halt alles noch ganz toll, weil eben die meisten zu Hause sitzen (ein guter Teil davon unfreiwillig) und unterm Deckmantel der Kinderbetreuung/wegen fehlender Regeln ungewöhnlich viel Flexibilität gewährt wird. Aber sobald sich die Büros wieder füllen und die Kitas/Schulen wieder im Normalbetrieb sind, werden zwei Dinge passieren:

  1. Die überwiegend Anwesenden werden karrieretechnisch deutliche Vorteile genießen, weil sie "sichtbar" sind und die hier ach so verschrienen Teeküchenschwätzchen fürs Networking nutzen, was eben immer noch mehr zählt als reine Leistung. Den Ambitionslosen kann das natürlich egal sein (ist ja auch legitim), aber den Ehrgeizigen wird recht schnell dämmern, dass man remote keine Karriere macht - das Büro füllt sich noch mehr.

  2. Zwecks leichterer Planbarkeit und verbesserter Abstimmung zwischen Anwesenden und remote arbeitenden wird es das Modell "ich gehe mal zwei Stunden spazieren/Kinder betreuen und arbeite am Abend nach" nicht mehr geben, da Arbeitszeiten im Büro und Zuhause angeglichen werden. Mehrmals am Tag über 15 Minuten "abwesend" bei WFH (außer Mittagspause) = arbeitet nicht. Dies wird wieder ein paar mehr Leute ins Büro bewegen, da solche kurzen oder auch längere Abwesenheiten dort überhaupt kein Thema sind (man "stimmt sich mal zwischendurch ab").

Im Endeffekt bleibt ein harter Kern von so 20-30% der Leute übrig, die unter Inkaufnahme aller Nachteile ausschließlich/überwiegend remote arbeiten werden, während die große Mehrheit bei 1, allerhöchstens 2 Tagen die Woche WFH hängen bleibt. Die derzeit hohen Umfragewerte pro-WFH und damit vebundenen PR-Meldungen der Unternehmen gibt es ausschließlich deshalb, weil in der jetzigen Außnahmesituation (fast) alle so arbeiten und deshalb aus WFH keine Nachteile erwachsen, was sich abber bald ändern wird.

WiWi Gast schrieb am 23.04.2021:

Bin ganz deiner Meinung, bezüglich Remote Work stellt sich für die meisten Unternehmen nur noch folgende Frage: Fully Remote oder Hybrid-Modell? Alles andere ist die Zeichen der Zeit zu verkennnen und sich dann wundern, weshalb die guten Arbeitnehmer sich nicht mehr bei einem bewerben. Spätestens wenn man bei Büromieten Geld sparen kann, wird es für den Alpha-Leiter aus dem letzten Jahrhundert schwierig. Scrum hat man ja u.a. auch eingeführt, damit man beim Middle-Management sparen kann. Viele dieser Teamleads u.ä., die bis 2020 noch den ganzen Tag in Meetings sassen kriegen nun wohl Angst um ihre Daseinsberechtigung.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Kann dem nur zustimmen, Sichtbarkeit ist alles. Kriege ich immer wieder mit, weil meine Karriere im Satellitenbüro Deutschland langsamer verläuft als bei gleichen Leuten in der ausländischen Zentrale. Einfach weil die Chefin sie jeden Tag sieht und auch sieht was sie im Kleinen machen und es bei mir einfach geräuschlos läuft. Da bringen mir auch meine regelmäßigen Meetings mit ihr nichts, das kann ich nicht aufholen. Bin karrieretechnische immer 1-2 Jahre hinter den Kollegen der Zentrale bei gleicher Leistung.

Genauso ist es wichtig im Gedächtnis der Entscheider über Projektbudgets etc zu sein. Sowas wird nicht im Meeting, sondern dafür auf dem Flur, in Teeküchengesprächen oä geklärt. So viele interessante Infos habe ich nur durch Zufallsbegegnungen bekommen.

Insofern wird Büro und persönliche Begegnung weiterhin wichtig sein. Ansonsten gehen Innovationen und Ideenaustausch verloren.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

WiWi Gast schrieb am 23.04.2021:

Auf diese "geniale" Idee war IBM schon vor 30 Jahren gekommen, die Aussage "commuting to office work is obsolete" stammt aus dem Jahr 1989 (Peter Drucker). Und dennoch haben viele der remote Pioniere das Modell in den 2010er Jahren (vor Covid) wieder zurückgefahren, obwohl die Technologie immer besser wurde und obwohl dutzende Millionen an Büromieten gespart wurden.

Dass jetzt auf einmal die ganze Arbeitswelt auf full remote oder hybrid umgestellt wird ist auch eine naive Verklärung der Realität. Jetzt ist das halt alles noch ganz toll, weil eben die meisten zu Hause sitzen (ein guter Teil davon unfreiwillig) und unterm Deckmantel der Kinderbetreuung/wegen fehlender Regeln ungewöhnlich viel Flexibilität gewährt wird. Aber sobald sich die Büros wieder füllen und die Kitas/Schulen wieder im Normalbetrieb sind, werden zwei Dinge passieren:

  1. Die überwiegend Anwesenden werden karrieretechnisch deutliche Vorteile genießen, weil sie "sichtbar" sind und die hier ach so verschrienen Teeküchenschwätzchen fürs Networking nutzen, was eben immer noch mehr zählt als reine Leistung. Den Ambitionslosen kann das natürlich egal sein (ist ja auch legitim), aber den Ehrgeizigen wird recht schnell dämmern, dass man remote keine Karriere macht - das Büro füllt sich noch mehr.

  2. Zwecks leichterer Planbarkeit und verbesserter Abstimmung zwischen Anwesenden und remote arbeitenden wird es das Modell "ich gehe mal zwei Stunden spazieren/Kinder betreuen und arbeite am Abend nach" nicht mehr geben, da Arbeitszeiten im Büro und Zuhause angeglichen werden. Mehrmals am Tag über 15 Minuten "abwesend" bei WFH (außer Mittagspause) = arbeitet nicht. Dies wird wieder ein paar mehr Leute ins Büro bewegen, da solche kurzen oder auch längere Abwesenheiten dort überhaupt kein Thema sind (man "stimmt sich mal zwischendurch ab").

Im Endeffekt bleibt ein harter Kern von so 20-30% der Leute übrig, die unter Inkaufnahme aller Nachteile ausschließlich/überwiegend remote arbeiten werden, während die große Mehrheit bei 1, allerhöchstens 2 Tagen die Woche WFH hängen bleibt. Die derzeit hohen Umfragewerte pro-WFH und damit vebundenen PR-Meldungen der Unternehmen gibt es ausschließlich deshalb, weil in der jetzigen Außnahmesituation (fast) alle so arbeiten und deshalb aus WFH keine Nachteile erwachsen, was sich abber bald ändern wird.

WiWi Gast schrieb am 23.04.2021:

Bin ganz deiner Meinung, bezüglich Remote Work stellt sich für die meisten Unternehmen nur noch folgende Frage: Fully Remote oder Hybrid-Modell? Alles andere ist die Zeichen der Zeit zu verkennnen und sich dann wundern, weshalb die guten Arbeitnehmer sich nicht mehr bei einem bewerben. Spätestens wenn man bei Büromieten Geld sparen kann, wird es für den Alpha-Leiter aus dem letzten Jahrhundert schwierig. Scrum hat man ja u.a. auch eingeführt, damit man beim Middle-Management sparen kann. Viele dieser Teamleads u.ä., die bis 2020 noch den ganzen Tag in Meetings sassen kriegen nun wohl Angst um ihre Daseinsberechtigung.

Zu 1.:
Naja, wenn sich noch jemand für ein Schwätzchen findet. Weiteres bleibt m.E. Wunschdenken oder etwas für fehlgeleitete Alphas. Wie auch das Consultants nach wie vor immer beim Kunden sein werden. Mit wem soll man den dort sprechen, wenn genau dieser Stakeholder im HO ist und dafür soll der Kunde noch draufzahlen?

Grundsätzlich möchte ja auch das Unternehmen an Kosten sparen und die Mietfläche reduzieren. D.h. man wird höchstens 1-3 Tage im Office verbringen, was auch der Wunsch der AN ist. Dort wird es jedoch gestaffelt zu und her gehen (nach Team/Abteilung, on Demand), damit es immer genügend freie Plätze hat.

Zu 2.:
Das kann ich aus der Schweiz nicht nachvollziehen. Hier ist jeder während den Arbeitszeiten erreichbar und die Kinderbetreuung gibt's seit einem Jahr auch wieder. Arbeit im Office, Zuhause oder am Strand bleibt Arbeit.

Wer jetzt mit dem Argument kommt, dass man zuhause weniger arbeitet liegt meiner Meinung nach falsch. Es ist die Aufgabe des Vorgesetzten zu sorgen, dass die Ziele erreicht werden und die Mitarbeiter ausgelastet sind, sofern genug Arbeit vorhanden. Leerlauf-Phänomene gibt es auch zuhauf im Office und da nutze ich die Zeit dann lieber zuhause.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Um es mal an einem konkreten Beispiel fest zu machen. Ich habe bei Fujitsu Deutschland das Outsourcing des kompletten Controlling nach Polen gemacht. Von knapp 200 Mitarbeiter im Controlling in Deutschland waren am Ende gute zehn übrig fünf davon haben sich auch nur herüber gerettet weil sie gerade im Mutterschutz waren.

Das komplette Konzern Controlling inklusive der Anforderung von Jsox für die japanische Börse wird komplett aus Polen begleitet der Transformationsprozess hat ungefähr ein Jahr gedauert dann lief es tatsächlich.

WiWi Gast schrieb am 23.04.2021:

Interessantes und hochaktuelles Thema. Möchte hierzu kurz nochmal die Angstzustände im Bereich Controlling ansprechen:
Was versteht ihr denn unter Controlling bzw. wie wird denn das bei euch im Unternehmen gelebt? Dass die ganzen Vorgänge a la „reporte diese Zahl hier und bring diese 10 Zahlen in diese Form auf die Folie“ in low cost und/oder Shared Service vergeben werden ist denke ich jedem klar, macht ja auch Sinn - ich wills zumindest nicht machen müssen. Aber sobald es an die Interpretation sowie daraus folgendem Setzen von Steuerungsimpulsen geht, sind zumindest unsere Kollegen im ShS bzw. LC gaaaaaanz weit weg davon. Da wird teilweise nichtmal der einfachste inhaltliche Crosscheck gemacht, der jedem mit auch nur dem Ansatz von gesamtunternehmerischem Denken sofort ins Auge springt (so wie mans im „echten“ Controlling über die Zeit lernt). Und das kommt schon „nur“ beim Reporting vor...

Meines Erachtens gibt es die Verlagerung im Controlling (auch notwendig), aber wer sich davor schützen will, sollte sich fachlich und persönlich dann halt auch als „echter“ Controller aufstellen und sich in die entsprechenden Rollen hineinentwickeln, dann braucht man keine Bedenken hinsichtlich Zukunft haben. Nur warten und sich über die bösen Osteuropäer beschweren hat natürlich noch nie geholfen..

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

WiWi Gast schrieb am 15.04.2021:

Denkt ihr, dass zukünftig Remote-Jobs (und Sprache Englisch) in andere Länder verlagert werden? In den USA sind ja solche Tendenzen bereits sichtbar, besonders im Tech-Bereich. Kenne auch einen Projektleiter, der seit er im Homeoffice arbeitet, durch einen günstigeren Offshore Projektleiter ersetzt wurde. War eine US-Firma mit Angestellten in Westeuropa

Was für eine absurde Sorge.. Und sowas in einem BWL-Forum. Denk doch mal logisch, was passieren würde, wenn jetzt plötzlich Unternehmen versuchen würde 30% aller Jobs auszusourcen und große Teile der Bevölkerung arbeitlos werden würden ? Die ganze deutsche Wirtschaft würde zusammenbrechen , wir würden uns innerhalb kürzester Zeit Richtung 3.Welt Niveau bewegen. Glaubst du tatsächlich, dass sich die EU/USA das wirklich zulassen würden ?

Allein schon wegen der Milliarden an Steuerannahmen den Regierung fehlen würde gäbe es innerhalb von kürzester Zeit Gesetze die das Outsourcing stark einschränken würden.

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ExBerater

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Ein Vergleich mit Dingen aus den 80ern, 90ern oder selbst von vor wenigen Jahren macht keinen Sinn.
Für die allermeisten Firmen hat erst Corona ein Umdenken erzwungen. Selbst in meiner recht modernen Firma, hat vorher NIEMAND MS Teams genutzt. Wir haben für alle Leute Mobilfunkverträge gehabt,,... auf ein mal merkt man, dass Teams wahnsinnig gut funktioniert und man darüber sofar telefonieren kann.
In wenigen Monaten hat sich die Welt völlig geändert.

Mir tun die 60jährigen Abteilungsleiter leid, die noch darauf warten, dass ihre ganze Abteilung wieder ins Büro kommt, damit sie Meetingräume belegen können

antworten
WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

WiWi Gast schrieb am 23.04.2021:

WiWi Gast schrieb am 15.04.2021:

Denkt ihr, dass zukünftig Remote-Jobs (und Sprache Englisch) in andere Länder verlagert werden? In den USA sind ja solche Tendenzen bereits sichtbar, besonders im Tech-Bereich. Kenne auch einen Projektleiter, der seit er im Homeoffice arbeitet, durch einen günstigeren Offshore Projektleiter ersetzt wurde. War eine US-Firma mit Angestellten in Westeuropa

Was für eine absurde Sorge.. Und sowas in einem BWL-Forum. Denk doch mal logisch, was passieren würde, wenn jetzt plötzlich Unternehmen versuchen würde 30% aller Jobs auszusourcen und große Teile der Bevölkerung arbeitlos werden würden ? Die ganze deutsche Wirtschaft würde zusammenbrechen , wir würden uns innerhalb kürzester Zeit Richtung 3.Welt Niveau bewegen. Glaubst du tatsächlich, dass sich die EU/USA das wirklich zulassen würden ?

Allein schon wegen der Milliarden an Steuerannahmen den Regierung fehlen würde gäbe es innerhalb von kürzester Zeit Gesetze die das Outsourcing stark einschränken würden.

Ja, da stimme ich dir zu. Dann wären extreme Verwerfungen vorprogrammiert. Auf der anderen Seite könnte man auch von "nationalem" Outsourcing sprechen, wo der AN nicht mehr in der Nähe eines Office wohnen muss. Wird dann einen Impact auf Immobilienpreise und Stadtentwicklung haben.

antworten
WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

WiWi Gast schrieb am 23.04.2021:

Meines Erachtens gibt es die Verlagerung im Controlling (auch notwendig), aber wer sich davor schützen will, sollte sich fachlich und persönlich dann halt auch als „echter“ Controller aufstellen und sich in die entsprechenden Rollen hineinentwickeln, dann braucht man keine Bedenken hinsichtlich Zukunft haben. Nur warten und sich über die bösen Osteuropäer beschweren hat natürlich noch nie geholfen..

Sehe ich ebenso, nur dass ich dort keine "Osteuropäer" als Thema sehe, sondern die vielbeschworene Automatisierung. Und das sind genau die Dinge, die man eigentlich sowieso nicht tun möchte.

Ansonsten ist Controlling so wie es bei uns gelebt wird eine sehr managementnahe Funktion. Wir sind diejenigen im Unternehmen, die viele Prozessthemen umsetzen und dass dann auch in andere Abteilungen tragen. An vielen Stellen trifft das Management eine Entscheidung und der Controller ist dann für die Umsetzung im Detail verantwortlich. Sowas wird man niemals einen Zoltan von Ungarn aus machen lassen.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Klar macht das Sinn, wir reden hier ja nicht von den "allermeisten Firmen", sondern eben von jenen, die jahrzehntelange Erfahrung mit remote work hatten und diese aus welchen Gründen auch immer zurückgefahren haben - vermutlich deshalb, weil es wohl doch nicht so toll funktioniert hat. Nochmal, remote work ist keine Neuerfindung, nur für sehr viele Firmen halt Neuland zurzeit.

Mein AG (90k Mitarbeiter) hat bspw. schon vor 5 Jahren damit angefangen, alle auf Laptop + Skype umzurüsten, Büroflächen zu kürzen und remote work massiv zu fördern. Das wurde zwar von der Belegschaft gut angenommen, aber die Revolution blieb aus, mehr als 2 Tage WFH hat praktisch niemand gemacht, und wir sind bei der geplanten durchschnittlichen Anwesenheit von 70-75% gelandet, also win-win. Letztes Jahr hatten wir von Juni bis November eine 50:50 Regelung (eine Woche Büro, eine Woche remote mit Ausnahme der Risikogruppen) und da waren fast alle verfügbaren Plätze belegt, wobei viele gerne jede Woche gekommen wären. Selbst jetzt im Lockdown mit absolut freiwilliger Arbeit im Büro sind regelmäßig 30% da, bei Entspannung der Lage werden es entsprechend wieder mehr werden.

Also die ganze Abteilung wird wohl nicht mehr erscheinen, aber es wird sich über alle Firmen hinweg durchschnittlich bei 50-70% Anwesenheit einpendeln, wobei sicherlich einige Unternehmen auf (fast) 100% remote umstellen aber einige bei (fast) 100% Anwesenheit bleiben werden - Letzteres wird halt deutlich abnehmen, so viel steht fest.

ExBerater schrieb am 23.04.2021:

Ein Vergleich mit Dingen aus den 80ern, 90ern oder selbst von vor wenigen Jahren macht keinen Sinn.
Für die allermeisten Firmen hat erst Corona ein Umdenken erzwungen. Selbst in meiner recht modernen Firma, hat vorher NIEMAND MS Teams genutzt. Wir haben für alle Leute Mobilfunkverträge gehabt,,... auf ein mal merkt man, dass Teams wahnsinnig gut funktioniert und man darüber sofar telefonieren kann.
In wenigen Monaten hat sich die Welt völlig geändert.

Mir tun die 60jährigen Abteilungsleiter leid, die noch darauf warten, dass ihre ganze Abteilung wieder ins Büro kommt, damit sie Meetingräume belegen können

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

WiWi Gast schrieb am 23.04.2021:

Denkt ihr, dass zukünftig Remote-Jobs (und Sprache Englisch) in andere Länder verlagert werden? In den USA sind ja solche Tendenzen bereits sichtbar, besonders im Tech-Bereich. Kenne auch einen Projektleiter, der seit er im Homeoffice arbeitet, durch einen günstigeren Offshore Projektleiter ersetzt wurde. War eine US-Firma mit Angestellten in Westeuropa

Was für eine absurde Sorge.. Und sowas in einem BWL-Forum. Denk doch mal logisch, was passieren würde, wenn jetzt plötzlich Unternehmen versuchen würde 30% aller Jobs auszusourcen und große Teile der Bevölkerung arbeitlos werden würden ? Die ganze deutsche Wirtschaft würde zusammenbrechen , wir würden uns innerhalb kürzester Zeit Richtung 3.Welt Niveau bewegen. Glaubst du tatsächlich, dass sich die EU/USA das wirklich zulassen würden ?

Allein schon wegen der Milliarden an Steuerannahmen den Regierung fehlen würde gäbe es innerhalb von kürzester Zeit Gesetze die das Outsourcing stark einschränken würden.

Ja, da stimme ich dir zu. Dann wären extreme Verwerfungen vorprogrammiert. Auf der anderen Seite könnte man auch von "nationalem" Outsourcing sprechen, wo der AN nicht mehr in der Nähe eines Office wohnen muss. Wird dann einen Impact auf Immobilienpreise und Stadtentwicklung haben.

Ende der 90'er, Anfang der 00'er war Deutschland während eines weltweiten Booms in der Rezession mit der höchsten Arbeitslosigkeit seit den Nachkriegsjahren. Ein wichtiger Grund war die Verlagerung von Produktion in günstigere Länder mit einem gleichzeitigen massivem Abbau von Arbeitsplätzen.

Es ist absolut naiv zu glauben, dass es andere Jobs nicht treffen kann. Deutschland ist massiv vom Export abhängig, sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU. Es ist absurd zu glauben, dass wir für unsere Arbeitsplätze einen knallharten Protektionismus errichten können, während andere Länder gleichzeitig einen protektionsfreien Handel erlauben.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

ExBerater schrieb am 23.04.2021:

Ein Vergleich mit Dingen aus den 80ern, 90ern oder selbst von vor wenigen Jahren macht keinen Sinn.
Für die allermeisten Firmen hat erst Corona ein Umdenken erzwungen. Selbst in meiner recht modernen Firma, hat vorher NIEMAND MS Teams genutzt. Wir haben für alle Leute Mobilfunkverträge gehabt,,... auf ein mal merkt man, dass Teams wahnsinnig gut funktioniert und man darüber sofar telefonieren kann.
In wenigen Monaten hat sich die Welt völlig geändert.

Mir tun die 60jährigen Abteilungsleiter leid, die noch darauf warten, dass ihre ganze Abteilung wieder ins Büro kommt, damit sie Meetingräume belegen können

Es ist vielleicht abhängig von der Branche, aber bei uns (große deutsche IT-Firma) waren wir auch vor einem Jahrzehnt nicht überrascht, dass man sich ohne Handy in ein Meeting einwählen kann.

Ich bin in der IT-Beratung und bekomme da viele Kunden mit. Auch bei den klassischen deutschen Industrie-Dinos habe ich auch pre-Corona internationale Teams angetroffen, bei denen sich das ganze Team höchstens zweimal im Jahr getroffen hat.

Bei Projektteams ist das ganze natürlich noch viel stärker ausgeprägt und ich arbeite da seit vielen Jahren auch mit Leuten aus dem Fachbereich zusammen. Da habe ich nie jemanden erklären müssen, was ein Skype-Meeting ist.

Wie du selber sagst, hast weder du noch deine Firma Erfahrung mit diesen virtuellen Teams. Meiner Ansicht nach solltest du dann eher noch nach Antworten suchen anstatt dich als dich als großer Visionär zu geben.

Lokale Teams mit dem dem Treffen an der Kaffeemaschine bleiben wichtig. Man kann in intensiven Phasen sehr gut über Teams mit den wichtigen Ansprechpartnern zusammen arbeiten. Du kannst aber nicht das Treffen mit jemanden aus der Nachbarabteilung ersetzen, der überraschenderweise eine wichtige Info hat. Und du kannst erst recht nicht die persönliche Beziehung ersetzen, weswegen du überhaupt erst mit dem Kollegen aus der Nachbarabteilung gesprochen hast.

Man braucht als Abteilung keine fünf Tage vor Ort für alle. Aber das bedeutet nicht, dass null Tage zusammen gleich gut funktioniert.

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Demos

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

WiWi Gast schrieb am 23.04.2021:

Kann dem nur zustimmen, Sichtbarkeit ist alles. Kriege ich immer wieder mit, weil meine Karriere im Satellitenbüro Deutschland langsamer verläuft als bei gleichen Leuten in der ausländischen Zentrale. Einfach weil die Chefin sie jeden Tag sieht und auch sieht was sie im Kleinen machen und es bei mir einfach geräuschlos läuft. Da bringen mir auch meine regelmäßigen Meetings mit ihr nichts, das kann ich nicht aufholen. Bin karrieretechnische immer 1-2 Jahre hinter den Kollegen der Zentrale bei gleicher Leistung.

Genauso ist es wichtig im Gedächtnis der Entscheider über Projektbudgets etc zu sein. Sowas wird nicht im Meeting, sondern dafür auf dem Flur, in Teeküchengesprächen oä geklärt. So viele interessante Infos habe ich nur durch Zufallsbegegnungen bekommen.

Insofern wird Büro und persönliche Begegnung weiterhin wichtig sein. Ansonsten gehen Innovationen und Ideenaustausch verloren.

Sobald man in einem Unternehmen Remote arbeiten kann und bsp. die Anzahl Tage vorgegeben sind, dann muss alles digital und transparent erfasst werden. Ansonsten läuft das nicht und es werden noch mehr Silos kreiert. Deswegen müssen die MA im Office jeweils auch dort im "Remote"-Stil arbeiten. Meetingräume braucht es dann auch weniger, weil alle konsequent online stattfinden. Ausser gewisse Teammeetings, Workshops oder spezielle Happenings, für die dann luxuriöse Räum reserviert werden.

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Remote Work Gefahr für Outsourcing?

WiWi Gast schrieb am 23.04.2021:

Klar macht das Sinn, wir reden hier ja nicht von den "allermeisten Firmen", sondern eben von jenen, die jahrzehntelange Erfahrung mit remote work hatten und diese aus welchen Gründen auch immer zurückgefahren haben - vermutlich deshalb, weil es wohl doch nicht so toll funktioniert hat. Nochmal, remote work ist keine Neuerfindung, nur für sehr viele Firmen halt Neuland zurzeit.

Mein AG (90k Mitarbeiter) hat bspw. schon vor 5 Jahren damit angefangen, alle auf Laptop + Skype umzurüsten, Büroflächen zu kürzen und remote work massiv zu fördern. Das wurde zwar von der Belegschaft gut angenommen, aber die Revolution blieb aus, mehr als 2 Tage WFH hat praktisch niemand gemacht, und wir sind bei der geplanten durchschnittlichen Anwesenheit von 70-75% gelandet, also win-win. Letztes Jahr hatten wir von Juni bis November eine 50:50 Regelung (eine Woche Büro, eine Woche remote mit Ausnahme der Risikogruppen) und da waren fast alle verfügbaren Plätze belegt, wobei viele gerne jede Woche gekommen wären. Selbst jetzt im Lockdown mit absolut freiwilliger Arbeit im Büro sind regelmäßig 30% da, bei Entspannung der Lage werden es entsprechend wieder mehr werden.

Also die ganze Abteilung wird wohl nicht mehr erscheinen, aber es wird sich über alle Firmen hinweg durchschnittlich bei 50-70% Anwesenheit einpendeln, wobei sicherlich einige Unternehmen auf (fast) 100% remote umstellen aber einige bei (fast) 100% Anwesenheit bleiben werden - Letzteres wird halt deutlich abnehmen, so viel steht fest.

ExBerater schrieb am 23.04.2021:

Ein Vergleich mit Dingen aus den 80ern, 90ern oder selbst von vor wenigen Jahren macht keinen Sinn.
Für die allermeisten Firmen hat erst Corona ein Umdenken erzwungen. Selbst in meiner recht modernen Firma, hat vorher NIEMAND MS Teams genutzt. Wir haben für alle Leute Mobilfunkverträge gehabt,,... auf ein mal merkt man, dass Teams wahnsinnig gut funktioniert und man darüber sofar telefonieren kann.
In wenigen Monaten hat sich die Welt völlig geändert.

Mir tun die 60jährigen Abteilungsleiter leid, die noch darauf warten, dass ihre ganze Abteilung wieder ins Büro kommt, damit sie Meetingräume belegen können

Ich glaube es kommt auf's Alter und der sozialen Situation an. Hat jemand Familie, Hobbies, viele Freunde = Tendenziell eher Remote. Leute bei denen sich das Leben um die Arbeit dreht, tendenziell eher im Office.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

WiWi Gast schrieb am 23.04.2021:

Denkt ihr, dass zukünftig Remote-Jobs (und Sprache Englisch) in andere Länder verlagert werden? In den USA sind ja solche Tendenzen bereits sichtbar, besonders im Tech-Bereich. Kenne auch einen Projektleiter, der seit er im Homeoffice arbeitet, durch einen günstigeren Offshore Projektleiter ersetzt wurde. War eine US-Firma mit Angestellten in Westeuropa

Was für eine absurde Sorge.. Und sowas in einem BWL-Forum. Denk doch mal logisch, was passieren würde, wenn jetzt plötzlich Unternehmen versuchen würde 30% aller Jobs auszusourcen und große Teile der Bevölkerung arbeitlos werden würden ? Die ganze deutsche Wirtschaft würde zusammenbrechen , wir würden uns innerhalb kürzester Zeit Richtung 3.Welt Niveau bewegen. Glaubst du tatsächlich, dass sich die EU/USA das wirklich zulassen würden ?

Allein schon wegen der Milliarden an Steuerannahmen den Regierung fehlen würde gäbe es innerhalb von kürzester Zeit Gesetze die das Outsourcing stark einschränken würden.

Ja, da stimme ich dir zu. Dann wären extreme Verwerfungen vorprogrammiert. Auf der anderen Seite könnte man auch von "nationalem" Outsourcing sprechen, wo der AN nicht mehr in der Nähe eines Office wohnen muss. Wird dann einen Impact auf Immobilienpreise und Stadtentwicklung haben.

Ende der 90'er, Anfang der 00'er war Deutschland während eines weltweiten Booms in der Rezession mit der höchsten Arbeitslosigkeit seit den Nachkriegsjahren. Ein wichtiger Grund war die Verlagerung von Produktion in günstigere Länder mit einem gleichzeitigen massivem Abbau von Arbeitsplätzen.

Es ist absolut naiv zu glauben, dass es andere Jobs nicht treffen kann. Deutschland ist massiv vom Export abhängig, sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU. Es ist absurd zu glauben, dass wir für unsere Arbeitsplätze einen knallharten Protektionismus errichten können, während andere Länder gleichzeitig einen protektionsfreien Handel erlauben.

Du hast meinen Beitrag vermutlich nicht gelesen. Anders kann ich mir diese Antwort nicht erklären. Ich war von einem absurden Extremszenario ausgegangen in dem ein großer Teil aller Jobs (sagen wir mal 30-50% aller Tätigkeiten von der EU/Europa nach Länder wie Indien verlegt werden würden)

Deutschland, die EU ist also von Exporte abhängig. Aha.

Wie soll der Export von Produkten nach Deutschland/EU/USA funktionieren, wenn dort kein Markt dafür existiert, weil die Leute über keine Einkommen verfügen, weil sie keine Arbeit haben ? Die Wirtschaft Deutschlands und der EU ist natürlich "abhähngiger" von den eigenen Arbeitskraften als von Exporten. Denn ohne eigene Arbeitskräfte existiert doch gar keine Wirtschaft.
Ich glaube du hast einfach nur Spaß am diskutieren.

Es werden mit der Digitalisierung halt viele alte Jobs wegfallen, und viele neue Jobs entstehen. Das war doch bei den bisherigen Technologischen Revolutionen (wie z.B. der Industralisierung) auch nicht anders. Damals als Maschinen einen Großteil der menschlichen körperlichen Arbeitskraft ersetzt haben, hatten die Menschen genauso absurde Sorgen, dass sie ihre Arbeit verlieren. Nichts ist von dem eingetroffen, es entstanden nur neue Jobs.

Genauso in Zukunft neue Jobs entstehen und das nicht nur für Mathematiker und hochqualifizierte Leute , sondern auch für mittel, oder geringqualifizierte Leute. Es wird IMMER Dinge geben, für die Leute bereit sind Geld zu verdienen, weil Menschen immer andere Menschen brauchen werden.

Die Digitalisierung hat z.b. Sachen wie YouTube und Social Media erschaffen. Heute verdienen Menschen damit Geld , was vor 20 Jahren noch unvorstellbar war. Dafür muss man auch kein Mathematiker und hochqualifziert sein, aber kann auch als Geringqualifzierter Geld verdienen. Es erfordert eben gewisse Kreativität, Lebenserfahrung etc.. wenn man ein Blog, oder ein YouTube Channel zu einem gewissen Thema hat(Kochen, Flirten, Reisetipps etc). Klar jetzt sinds nur sehr wenig Leute die davon wirklich leben, aber man weiß ja nicht wie die Welt in 50 Jahren aussieht. Und das war nur ein Beispiel höchstwahrscheinlich wird es Dinge geben, die man sich jetzt nicht einmal vorstellen kann.

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

WiWi Gast schrieb am 24.04.2021:

Denkt ihr, dass zukünftig Remote-Jobs (und Sprache Englisch) in andere Länder verlagert werden? In den USA sind ja solche Tendenzen bereits sichtbar, besonders im Tech-Bereich. Kenne auch einen Projektleiter, der seit er im Homeoffice arbeitet, durch einen günstigeren Offshore Projektleiter ersetzt wurde. War eine US-Firma mit Angestellten in Westeuropa

Was für eine absurde Sorge.. Und sowas in einem BWL-Forum. Denk doch mal logisch, was passieren würde, wenn jetzt plötzlich Unternehmen versuchen würde 30% aller Jobs auszusourcen und große Teile der Bevölkerung arbeitlos werden würden ? Die ganze deutsche Wirtschaft würde zusammenbrechen , wir würden uns innerhalb kürzester Zeit Richtung 3.Welt Niveau bewegen. Glaubst du tatsächlich, dass sich die EU/USA das wirklich zulassen würden ?

Allein schon wegen der Milliarden an Steuerannahmen den Regierung fehlen würde gäbe es innerhalb von kürzester Zeit Gesetze die das Outsourcing stark einschränken würden.

Ja, da stimme ich dir zu. Dann wären extreme Verwerfungen vorprogrammiert. Auf der anderen Seite könnte man auch von "nationalem" Outsourcing sprechen, wo der AN nicht mehr in der Nähe eines Office wohnen muss. Wird dann einen Impact auf Immobilienpreise und Stadtentwicklung haben.

Ende der 90'er, Anfang der 00'er war Deutschland während eines weltweiten Booms in der Rezession mit der höchsten Arbeitslosigkeit seit den Nachkriegsjahren. Ein wichtiger Grund war die Verlagerung von Produktion in günstigere Länder mit einem gleichzeitigen massivem Abbau von Arbeitsplätzen.

Es ist absolut naiv zu glauben, dass es andere Jobs nicht treffen kann. Deutschland ist massiv vom Export abhängig, sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU. Es ist absurd zu glauben, dass wir für unsere Arbeitsplätze einen knallharten Protektionismus errichten können, während andere Länder gleichzeitig einen protektionsfreien Handel erlauben.

Du hast meinen Beitrag vermutlich nicht gelesen. Anders kann ich mir diese Antwort nicht erklären. Ich war von einem absurden Extremszenario ausgegangen in dem ein großer Teil aller Jobs (sagen wir mal 30-50% aller Tätigkeiten von der EU/Europa nach Länder wie Indien verlegt werden würden)

Deutschland, die EU ist also von Exporte abhängig. Aha.

Wie soll der Export von Produkten nach Deutschland/EU/USA funktionieren, wenn dort kein Markt dafür existiert, weil die Leute über keine Einkommen verfügen, weil sie keine Arbeit haben ? Die Wirtschaft Deutschlands und der EU ist natürlich "abhähngiger" von den eigenen Arbeitskraften als von Exporten. Denn ohne eigene Arbeitskräfte existiert doch gar keine Wirtschaft.
Ich glaube du hast einfach nur Spaß am diskutieren.

Es werden mit der Digitalisierung halt viele alte Jobs wegfallen, und viele neue Jobs entstehen. Das war doch bei den bisherigen Technologischen Revolutionen (wie z.B. der Industralisierung) auch nicht anders. Damals als Maschinen einen Großteil der menschlichen körperlichen Arbeitskraft ersetzt haben, hatten die Menschen genauso absurde Sorgen, dass sie ihre Arbeit verlieren. Nichts ist von dem eingetroffen, es entstanden nur neue Jobs.

Genauso in Zukunft neue Jobs entstehen und das nicht nur für Mathematiker und hochqualifizierte Leute , sondern auch für mittel, oder geringqualifizierte Leute. Es wird IMMER Dinge geben, für die Leute bereit sind Geld zu verdienen, weil Menschen immer andere Menschen brauchen werden.

Die Digitalisierung hat z.b. Sachen wie YouTube und Social Media erschaffen. Heute verdienen Menschen damit Geld , was vor 20 Jahren noch unvorstellbar war. Dafür muss man auch kein Mathematiker und hochqualifziert sein, aber kann auch als Geringqualifzierter Geld verdienen. Es erfordert eben gewisse Kreativität, Lebenserfahrung etc.. wenn man ein Blog, oder ein YouTube Channel zu einem gewissen Thema hat(Kochen, Flirten, Reisetipps etc). Klar jetzt sinds nur sehr wenig Leute die davon wirklich leben, aber man weiß ja nicht wie die Welt in 50 Jahren aussieht. Und das war nur ein Beispiel höchstwahrscheinlich wird es Dinge geben, die man sich jetzt nicht einmal vorstellen kann.

Das Thema um die Auswirkungen von "Innovation, Produktivität und Beschäftigung" sind Wissenschaftlich sehr schwach abgedeckt. Es gibt aber genügend Studien , dass bis zu 40% der Beschäftigten Ihren Job als sinnlos empfinden, das dürfte in Zukunft noch stärker zunehmen.

Wenn du schon das Thema Youtube ansprichst , wirst merken wie viele Youtuber sich ausgebrannt fühlen , weil sie wie Roboter Content produzieren müssen , mit den sie sich nicht identifizieren

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WiWi Gast

Remote Work Gefahr für Outsourcing?

Interessanter Thread, der etwas zweigeteilt ist, einmal Outsourcing ins Ausland, einmal Remote-Work.

Zum Thema Remote-Work: Stimme dem Ex-Berater zu. Es wird natürlich viele alteingesessene Bürofans geben, die viel lieber den ganzen Tag im Büro mit dem Kollegen reden als daheim bei den lauten Kindern zu sitzen. Oder diejenigen, die sich unbedingt "sichtbar" machen wollen. Aber wie viel Prozent will das denn wirklich? Viele werden bei einem gewissen Gehalt die Bremse ziehen (oder schon gezogen haben) und lieber die freie Zeit und Flexibilität nutzen anstatt sich jeden Tag ins Büro zu quälen, um doch irgendwann nochmal befördert zu werden. Und das gilt nur für die Unternehmen, die überhaupt noch auf Präsenz wert legen.

In meinem letzten Praktikum im Consulting war auch alles im HO seit März 2020 und 80% der Seniors fanden es vorteilhaft. Wenn man jetzt eine Generation nimmt, die - anders als die derzeitigen Seniors - eben nicht aus Gewohnheit und Tradition im Office arbeiten, sondern frisch aus dem Studium kommen und digital aufgewachsen sind, wird sich das nochmal mehr Richtung Home-Office wenden. Work-Life-Balance ist so ein großes Thema, das außerhalb der High-Performer-Bubble nochmal intensiver geführt wird. Für viele junge Menschen ist die Konzernkarriere nicht mehr das Ziel, stattdessen will man sich eigenständig weitere Beine aufstellen, im e-Commerce, Social Media, sonst wo. Das geht natürlich von zuhause deutlich besser als aus dem Büro, samt Pendeln.

Und für Unternehmen ist es ein riesiger Kostenpunkt, die Office-Spaces loszuwerden. Nicht nur wegen den fixen Kosten, sondern auch, weil der völlige Wegfall für Absolventen sehr attraktiv ist. Muss ich doch noch 1-2x pro Woche ins Office, ist das besser als nichts, schränkt mich bei der Wohnungssuche aber trotzdem noch sehr ein. Und das große Thema ist ja nicht, dass Remote Work eine Innovation wäre, sondern die Gewissheit, dass es de facto geht, weil es sein MUSSTE, während Corona. Jedes Unternehmen, das keinen driftigen Grund (nein, Mitarbeiter kontrollieren ist keiner) hat, wird auf lange Sicht abgehängt werden, wenn es den Trend nicht mitgeht.

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Das Arbeitsumfeld, indem Mitarbeiter heute tätig sind, ändert sich rasant – die IT-Ausstattung hält allerdings nicht mit. So lautet die Kernaussage der Studie »Der zeitgemäße Arbeitsplatz« von Computacenter. Als größter Produktivitätskiller wird dabei die Bearbeitung von E-Mails empfunden.

4,5 Millionen Beschäftigte machen Überstunden, ein Fünftel davon sind unbezahlt

Für viele Beschäftigte in Deutschland gehören Überstunden zum Arbeitsalltag. 4,5 Millionen von ihnen haben im Jahr 2021 mehr gearbeitet, als im Arbeitsvertrag vereinbart. Davon haben 22 Prozent Mehrarbeit in Form unbezahlter Überstunden geleistet. Überstunden sind vor allem in der Finanzbranche, Versicherungsbranche und der Energieversorgung verbreitet. Dabei leisteten Männer etwas häufiger Mehrarbeit als Frauen.

Burnout: Gut jeder dritte Arbeitgeber ist besorgt um die Mitarbeiter

Burnout: Das Bild zeigt eine übermüdete Mitarbeiterin im Büro.

Ein großer Teil der Fehlzeiten im Büro ist auf psychische Erkrankungen zurückzuführen. Den psychischen Erkrankungen voran geht häufig ein Burnout, ein weit verbreitetes Erschöpfungssyndrom. Unternehmen haben die Bedeutung des Themas bereits erkannt. 39 Prozent der deutschen Führungskräfte rechnen damit, dass es bei ihren Mitarbeitenden dieses Jahr zu einem Burnout kommen kann. Vor allem Unsicherheit und Mehrfachbelastungen sind Auslöser für einen Burnout am Arbeitsplatz. Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Arbeitsmarktstudie von Robert Half.

Bewerbungsgespräche per Videointerview sind die große Ausnahme

Recruiting: Bewerbungsgespräche per Videointerview einer jungen Frau

Vier von zehn Personalern führen im Vorfeld der Vorstellungsgespräche keine Telefonate. Nur jeder fünfte Personalverantwortliche macht vorher Videointerviews. Neun von zehn Personalern führen Auswahlgespräche mit Bewerbern immer vor Ort.

Digitalisierung verändert Personalarbeit

Digitalisierung in der Personalarbeit

Personaler nutzen immer mehr digitale Auswahltests, Planspiele und automatisierte Analysen, wie eine aktuelle Studie vom Stifterverband und der Unternehmensberatung McKinsey zeigt. Rund 280.000 Akademiker werden in fünf Jahren mit Unterstützung von Online-Tools eingestellt. Die Unternehmen wollen die Anzahl der Weiterbildungstage für ihre Mitarbeiter auf fünf Tage pro Jahr ausbauen.

Personalauswahl: Lange Rekrutierungsprozesse frustrieren

Personalauswahl: Das Bild zeigt ein Kalenderblatt mit einer Null statt dem Datum und symbolisiert die unklare, lange Zeitspanne bei der Besetzung offener Stellen.

Die deutschen Unternehmen benötigen immer mehr Zeit für die Personalauswahl. Späte Rückmeldung zum Stand im Einstellungsverfahren, verzögerte Entscheidungsfindung sowie schlechte Kommunikation zum Auswahlprozess frustrieren Bewerber. Knapp zwei Drittel der Bewerber verlieren das Interesse an der Stelle, wenn der Bewerbungsprozess zu lange dauert. Doch lange Rekrutierungsprozesse vergraulen nicht nur qualifizierte Bewerber. Sie frustrieren und überlasten zudem die eigenen Mitarbeiter, wie eine aktuelle Arbeitsmarktstudie unter 1000 Arbeitnehmer und 200 HR-Managern in Deutschland zeigt.

Talentmanagement: Wenig innovative Karrierewege für Talente

Talentmanagement

Unternehmen müssen sich deutlich klarer darüber werden, welche Talente sie zukünftig benötigen. Nur jedes dritte Unternehmen bietet Talenten innovative Karrierewege. Strategie für das Talent Management fehlt in jeder zweiten Firma, so lauten die Ergebnisse der Talent-Management-Studie 2018 “Trust in Talent” der Personal- und Managementberatung Kienbaum. Innovative Unternehmen überlassen den Talenten die Verantwortung für ihre Entwicklung.

Arbeitszeit von Führungskräften: Nur die Hälfte präferiert Vertrauensmodell

Vertrauensarbeitszeit - Beleuchtete Bürogebäude in der Nacht.

Für drei Viertel der im Führungskräfteverband Chemie VAA vertretenen Fach- und Führungskräfte gilt Vertrauensarbeitszeit, aber nur die Hälfte zieht dieses Arbeitszeitmodell der Zeiterfassung vor. Das zeigt eine aktuelle Umfrage zur Arbeitszeit.

KOFA.de – Portal zur Personalarbeit in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)

KMU-Personalarbeit-Studien  kleine-und-mittlere Unternehmen

Das Portal KOFA.de hilft kleinen und mittleren Unternehmen dabei, ihre Personalarbeit zu verbessern. Ziel des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) ist es, zentraler Ansprechpartner zur Personalarbeit und Fachkräftesicherung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zu sein. KOFA bietet Hilfe bei der Auswahl, Planung und Umsetzung von Maßnahmen in der Personalarbeit.

»perso-net.de« Portal zu Personalthemen mittelständischer Unternehmen

perso-net.de - Portal Personalthemen und HRM

Das Online-Portal »perso-net.de« bietet umfassendes Wissen zum Personalmanagement und ist speziell auf die Bedürfnisse kleiner und mittlerer Unternehmen zugeschnitten.

Wie wird man Product Owner?

Agiles Arbeiten: Ein Product Owner leitet ein Meeting im Unternehmen.

Mit zunehmender Globalisierung und Digitalisierung haben sich die Anforderungen an Unternehmen verändert. Eine hohe Reaktionsfähigkeit des Unternehmens bedeutet meist einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Deshalb gewinnen flexible Arbeitszeitmodelle sowie die Auflösung streng hierarchischer Führungsstrukturen an Popularität. Zum Umfeld dieses agilen Arbeitens gehört auch der so genannte Product Owner.

Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter steigern – Digitalisierung der Büros

Ein junges Mädchen hält ein rotes Banner mit dem Schriftzug "Keep Exploring" am Grand Canyon hoch.

Die Digitalisierung der Büros bietet einige Möglichkeiten, die Leistungsfähigkeit und die Motivation der Mitarbeiter zu fördern und zu steigern. Zu den wichtigsten Punkten gehören dabei eine vereinfachte Kommunikation, papierloses Arbeiten und Gamification Ansätze. Letztere hat Volkswagen derzeit zum Beispiel über das Durchlaufen von Escape-Rooms mit den Mitarbeitern zu Lernzwecken auf ein neues Niveau gehoben. So aufwendig muss es aber gar nicht sein – auch Digitales kann hier einen guten Beitrag leisten.

Coworking: Rasantes Wachstum bei flexiblen Workspaces in Deutschland

Eine Frau auf dem Sofa an einem Coworking-Arbeitsplatz.

Der Markt für flexible Workspaces wächst rapide auf mehr als 500 flexible Workspaces in Deutschland. Neben Business Centern und Coworking Spaces sind vor allem Hybrid-Modelle wie das WeWork auf dem Vormarsch. Fast alle neu angekündigten Standorte fallen in diese Kategorie. Im Vergleich zu Coworking Spaces sind Business Center und Hybrid-Konzepte kommerzieller geprägt, haben größere Fläche, höhere Preise und insbesondere Deutschlands Metropolen im Visier.

Der Kampf um die Besten: Was Personalmanager der Zukunft wissen sollten

Eine aufgehende Sonne am Horizont eines Bahnsteigs symbolisiert die Veränderungen im Human Resource Management (HRM).

Laut dem Statistischen Bundesamt gab es im Jahr 2019 über drei Millionen Firmen in Deutschland – eine Zahl, die seit Jahren kontinuierlich steigt. Die meisten Unternehmen haben sich in Nordrhein-Westfalen angesiedelt, dicht gefolgt von Bayern. Gleichzeitig sinkt die Arbeitslosenquote. Aktuell haben knapp 2,5 Millionen Menschen keinen Job – das sind um 82.000 weniger als im Vorjahr. Das bedeutet, dass es immer schwieriger wird, gute Mitarbeiter zu finden und zu halten. Und da kommen die Personalmanager ins Spiel. Sie sind wichtiger denn je und müssen heute weit mehr als nur Fachkenntnisse rund um Gesetze und Steuern mitbringen. Welche Trends zeichnen sich in diesem Bereich ab und was sollten künftige Personalmanager wissen?

Antworten auf Remote Work Gefahr für Outsourcing?

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