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Personalauswahl: Lange Rekrutierungsprozesse frustrieren

Die deutschen Unternehmen benötigen immer mehr Zeit für die Personalauswahl. Späte Rückmeldung zum Stand im Einstellungsverfahren, verzögerte Entscheidungsfindung sowie schlechte Kommunikation zum Auswahlprozess frustrieren Bewerber. Knapp zwei Drittel der Bewerber verlieren das Interesse an der Stelle, wenn der Bewerbungsprozess zu lange dauert. Doch lange Rekrutierungsprozesse vergraulen nicht nur qualifizierte Bewerber. Sie frustrieren und überlasten zudem die eigenen Mitarbeiter, wie eine aktuelle Arbeitsmarktstudie unter 1000 Arbeitnehmer und 200 HR-Managern in Deutschland zeigt.

Personalauswahl: Das Bild zeigt ein Kalenderblatt mit einer Null statt dem Datum und symbolisiert die unklare, lange Zeitspanne bei der Besetzung offener Stellen.

Lange Rekrutierungsprozesse frustrieren
München, 27.02.2018 (rh) – Deutsche Unternehmen benötigen immer mehr Zeit für die Personalauswahl. Dadurch droht auf lange Sicht aber eine Gefahr für die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen. Denn langatmige Rekrutierungsprozesse vergraulen die qualifiziertesten Bewerber, die keine Mühe haben, eine passende Stelle bei der Konkurrenz zu finden. Langfristig führt das dazu, dass immer mehr Stellen mit weniger geeigneten Mitarbeitern besetzt sind. Firmen riskieren damit, nicht mehr konkurrenzfähig zu sein. Die Arbeitsmarktstudie des Personaldienstleisters Robert Half zeigt: Der Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte ist so hart, dass Kandidaten zu lange Rekrutierungsprozesse zum Ausschlusskriterium für einen potenziellen Arbeitgeber machen. Späte Rückmeldung zum aktuellen Stand im Einstellungsverfahren, verzögerte Entscheidungsfindung sowie schlechte Kommunikation zu den notwendigen Schritten im Einstellungsverfahren führen zu Frustration beim Bewerber. Knapp zwei Drittel der Befragten verlieren sogar ganz das Interesse an der Stelle, sobald der Bewerbungsprozess zu lange dauert.

Was ist für Sie der frustrierendste Schritt im Bewerbungsprozess?


Lange Rekrutierungsprozesse frustrieren auch die eigene Belegschaft
Entscheiden sich Kandidaten aufgrund von Frustration im Bewerbungsprozess gegen die vakante Position, führt das wiederum zu starker Belastung bei den verbleibenden Mitarbeitern. Es folgen höhere Krankenstände, steigende Arbeitsunfähigkeitsquoten und Umsatzeinbußen. Dennoch zeigt die Arbeitsmarktstudie von Robert Half, für die Personaler aus 200 Unternehmen befragt worden sind, dass die Zeitspanne zwischen der Ausschreibung einer vakanten Stelle bis zur Einstellung des neuen Mitarbeiters nicht kleiner, sondern immer größer wird. Bei 54 Prozent der Betriebe hat sich dieser Prozess im Zeitraum zwischen 2013 und 2016 verlängert.

„Die Gründe für lang dauernde Besetzungsprozesse variieren von Unternehmen zu Unternehmen. Häufig sind es zu hohe Ansprüche an die Kandidaten, zu umfangreiche Prozesse, Defizite in der Personalplanung oder fehlende Budgetfreigaben. Aber auch mangelnde Entscheidungsfreude der Verantwortlichen spielt eine Rolle“, sagt Sven Hennige, Senior Managing Director bei Robert Half.

Unabhängig davon, was im Einzelfall zutrifft, sollten Unternehmen dringend prüfen, wie langwierig das eigene Recruiting gegenwärtig ist.

„Damit langwierige Bewerbungsprozesse nicht die besten Kandidaten kosten, sollten Personaler Mut beweisen und beginnen, alle Aspekte des Rekrutierungsprozesses kritisch zu hinterfragen. Erste Schritte können sein, die Anzahl der beteiligten Personen am Bewerbungsprozess zu verringern oder Bewerbungsrunden schlanker aufzusetzen, indem beispielsweise nur zwei statt drei Gespräche stattfinden. Denn hier gilt: Weniger ist häufig mehr“, rät Hennige.

Im Forum zu Personalauswahl

17 Kommentare

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