Kritisierung des Lebensstils von anderen
Moinsen
Bin seit 8 Monaten bei einer der Big 4, und muss mal was loswerden.
Ich habe bestimmte Prinzipien, nach denen ich lebe - komme aus einem wirtschaftlich überschaubar starken Elternhaus und habe früh lernen müssen, zu "wirtschaften". Also Impulskäufe etc gabs nie, sondern der Pfennig wurde sprichwörtlich zweimal herumgedreht.
So lebe ich nun auch heute, zwar habe ich keine Schulden aus dem Studium, aber mein Netto ist, wie man sich denken kann, nicht so beeindruckend, und ich bin derzeit in einer Großstadt. Also alles nicht rosig.
Ich achte also sehr auf meine Ausgaben, lauf auch mal zu Fuß statt ein Taxi zu nehmen, koche viel zuhause usw. Allerdings gebe ich, wenn ich Dinge kaufe, durchaus Geld aus - aber nur für Sachen, bei denen es sich FÜR MICH lohnt. Also: Schuhwerk, Lederwaren, Essen - das muss gut sein. Rauschmittel, Medien oder ähnliches - maximal wenn es umsonst ist.
Zum Ärgernis meines Umfeldes - und vielleicht auch einiger Mitlesender hier - habe ich 4 Jahre (!) auf eine Rolex Submariner gespart (!), die ich mir gebraucht (!) gekauft habe. Ja, das geht. Ich wollte sie immer haben, nun hats geklappt. Wenn die nicht in Staub zerfällt, bleibt die ein Leben lang an meinem Arm.
Ich war auch hier in Frankfurt bereits im Monami und Ivory essen (mit einem Kumpel, getrennte Rechnung, keine Exzesse, einfach 2 Gänge), und habe das unvorsichtigerweise in der Kantine beiläufig erzählt. Ich koche und esse gern, und wollte es dort einfach mal ausprobieren. Es war nicht teurer als Karten für bestimmte Fußballspiele.
Vielleicht kann man sich denken, was nun über mich erzählt wird. Von Leuten, die mehr Geld verdienen, dieses aber gedankenlos verprassen, Wegwerfartikel kaufen oder nicht auf Qualität achten, dafür jeden Tags ins Vapiano etc rennen.
Ich denke, es ist ratsam, im großen Unternehmen nicht aufzufallen und sich keine Blöße zu geben.
Was denkt ihr? Oder bin ich mit meinen superdekadenten Exzessen die Wurzel allen Übels des Kapitalismus, und zudem überbezahlt?
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