Polizei Studium - eine finanziell attraktive Wahl
WiWi Gast schrieb am 17.06.2021:
An Deinem Beitrag merkt man ganz deutlich, dass Du die Beamtenwelt wirklich nur von außen kennst. Du solltest Dir da besser kein Urteil anmassen.
Ich habe in beiden Welten gearbeitet, als Beamter im höheren Dienst (zeitweise auch Polizeibereich) und beim Dax.
Du findest unter den Beamten genau so viele engagierte Karrierehengste wie in der Industrie. Mit allem was dazu gehört. Hauen und stechen sozusagen. Und natürlich gibt es auch das Gegenteil. Äquivalent zu den sehr gut bezahlten Ingenieuren in der Industrie, die ihre Zeit bei Präsentationen und Besprechungen mit Kaffee und Plätzchen absitzen. Und dann oft nur 35h "arbeiten" müssen.
Wenn Du engagiert und qualifiziert bist und jahrelange Parteiarbeit auf Dich nehmen willst, kannst auch Du Bürgermeister werden. Möglicherweise sitzt Du aber abends lieber mit Deiner Familie zusammen, statt Dich in den Parteigremien zu profilieren?
Ich hatte mein Diplom auch an einer TU9 gemacht. Die daran anschließende Beamtenausbildung war für mich eine echte Herausforderung. Alles andere als easy. Und ich habe dann auch einige Jahre als Beamter gearbeitet.
Anschliessend beim Dax habe ich speziell in der technischen Entwicklung eine ganze Reihe von echten Rohrkrepierern in Abteilungsleiter-Funktion kennen gelernt. Das würde ich aber nicht verallgemeinern wollen. Und ja, ich war zeitweise da auch Abteilungsleiter.
WiWi Gast schrieb am 17.06.2021:
Also die schreiben 2.6k netto sind schlecht hier mal ein Beispiel wie es laufen kann.
Zwei Kumpels von mir haben nach dem Abi Verwaltung beim Zoll bzw Landratsamt dual studiert.
Während ich 6 Jahre zum Dipl. Ing. (TU) studiert habe, sind die nach 3 Jahren fertig gewesen.
Ich musste nach dem Studium Bafög und Studienbeitragsdarlehnen zurück zahlen, die hatten schon im Studium über 1k netto monatlich. Plus 3 Jahre früher /länger Geld verdient, sprich hier schon über 100k Vorsprung für den Beamten gegen den Diplomer/Master in der freien Wirtschaft.Jetzt mit Mitte 30 chillt der eine sein Leben in A9 bei fast 3k netto, aber wird so viel erben dass es ihn nicht juckt. 0 Ambition und damit glücklich.
Der andere ist halbwegs engagiert und unter den Blinden (Beamte) ist der Einäugige König. Sprich, wenn du halbwegs motiviert und nicht völlig verranzt zur Arbeit gehst fällst da extrem positiv auf. Der sitzt jetzt als Fachbereichsleiter und stellvertretender Geschäftsführer auf ner A15 Stelle (wird aber noch A13 bezahlt) und macht 4.2 netto.
Weil er aber mit dem Landrat so gut kann wird der jetzt, von CSU und freien Wählern abgesprochen, in Bayern läufts so, in einem Mittelzentrum Bürgermeister. In Besoldungsstufen B.. Wird auf 8-9k brutto für netto (keine Sozialabgaben, Steuern werden durch Zuschläge für Frau, Kinder, Region kompensiert) rauslaufen.
Da schau ich als DAX Abteilungsleiter mit 140k brutto blöd aus der Wäsche.
Ist zwar nicht bei der Polizei aber die Vorteile sind die gleichen (Bezahlung während dem Studium, Arbeitsplatzsicherheit, etc) und könnte mir vorstellen dass auch bei der Polizei die halbwegs ambitionierten und nicht auf den Kopf gefallen sehr schnell sehr hoch aufsteigen. Vorallem weil auch Beamte eher die weniger ambitionierten Menschen werden und somit die Konkurrenz geringer ist als in Wirtschaft, Forschung, UB etc.
Nein. Da du bei der Polizei super schwer Karriere machen kannst, gibt es dort nichtmal 1/10 derer die wirklich weiterkommen wollen. In der Wirtschaft sind das locker 5/10
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