Würde ich eine Chance auf dem kompetitiven Arbeitsmarkt haben?
Hallo zusammen!
Mein ganzes Leben lang wollte ich BWL studieren.
Bin aus Syrien nach Deutschland geflüchtet. Träumte davon, BWL zu studieren, in der Finanzbranche (zB in einer Bank) oder im Consulting/Controlling (zB McKinsey, KPMG) zu arbeiten.
Bin 2015 in Deutschland angekommen.
Asylverfahren + Deutsch lernen (C1) + ECDL Zertifikat ~ innerhalb von 2 Jahren nach Ankunft.
Habe danach ca. 1 Jahr bis zum Wintersemester 2018 gewartet und habe dann mein BWL-Studium angefangen. Ich musste damals in eine andere Stadt umziehen und hatte viele Schwierigkeiten, hauptsächlich finanzielle, durch die ich im ersten Semester Schulden anhauften, da Umzug, Kaution, Semesterbeitrag, Möbel, Laptop für die Uni usw.
Ich könnte aufgrund der Wohnungssuche im ersten Semester keine Klausuren schreiben. Im zweiten Semester wollte ich die Klausuren vom ersten + die vom zweiten schreiben. Das war ein Fehler.
Während dieses Jahres musste ich viel arbeiten, da die Personen, die mir Geld geliehen haben, auf einmal ihr Geld schnell zurück haben wollten. Ich musste dann viel arbeiten und sparen, damit ich alles schnellstmöglich zurückzahlen kann. Dazu hatte ich viel Stress mit der Familie und Bekannten, da jeder meinte, mit BWL kann man nichts machen und ähnliches. Und da ich mich mit dem deutschen Arbeitsmarkt nicht kannte und noch naiv war, habe ich denen zugehört und geglaubt.
Ich habe dann gedacht: OK, ich breche es ab und versuche, Informatik zu studieren. Bafög spielte eine wichtige Rolle, da ich in einem Semester aus der Uni fliegen würde, da ich die erforderlichen ECTS nicht aufweisen kann und dementsprechend kein Bafög erhalten könnte. Da ich viele Schulden und finanzielle Probleme hatte, wollte ich den Bafög nicht verlieren.
Zurürck zum Hauptthema: Ich dachte, dass Informatik ein interessanter Studiengang mit versprechender Zukunft ist und dass ich es studieren kann. Mathe ist etwas umfrangreich, das schaffe ich aber auf jeden Fall. Allerdings sehnte ich mich während den beiden 2 Informatik-Semestern immer nach BWL. Ich wollte immer noch BWL studieren und zukünftig in der Finanzbranche oder Consulting tätig werden.
Habe den Rat von einigen Personen gesucht, die in Deutschland leben, aber nicht studiert haben bzw. nicht im wirtschaftlichen Bereich tätig sind und alle meinten ich sei deswegen ein Versager und, dass ich, sollte ich wieder das Info-Studium abbrechen und mit BWL anfangen, keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben werde. Es wurde auch gesagt, ich sollte das Informatikstudium fortsetzen, denn sonst werde ich vlt. nicht mal eine Chance auf eine Ausbildung haben. Ich weiß leider nicht, ob das, was sie sagen, stimmt. Ich habe nur in Aushilfsjobs gearbeitet und kenne niemanden in der Finanz- bzw. Consulting-Branche.
Ich weiß, ich hätte das Ganze seit dem Anfang des BWL-Studium anders machen sollen. Aber was würdet ihr mir jetzt empfehlen?
Ich kann seit langer Zeit nicht zur Ruhe kommen. Ich kenne auch noch niemanden, der schon im Berufsleben in den genannten Branchen steht und mir gute und berufsspezifische Antworten und Raten geben kann.
Ich bedanke mich schon mal herzlich bei euch und freue mich darauf, dass mir zumindest eine Person eine ausführliche Antwort schreibt!
Liebe Grüße und frohen Weihnachten,
WarrenBucket
Und falls das Folgende eine Rolle spielen sollte:
Ich bin jetzt 23 Jahre alt.
Ich spreche:
- Muttersprache: Arabisch
- Fließend: Englisch und Deutsch
- Gute bis sehr gute Kenntnisse: Französisch, Spanisch, Russisch und Türkisch.