Kann mir jemand etwas über die Arbeitsinhalte, Finanzen und Arbeitszeiten sagen?

So ganz aussagekräftig sind die Infos auf deren Seite nicht. Vielleicht gibts ja hier ein paar Insider :)

Hast Du denn schon erfolgreich Versicherungen verkauft ??
Wenn nein -> keine Chance

Die Antwort auf deine Frage erfolgt zwar ein bisschen spät, allerdings hoffe ich durch meinen Erfahrungsbericht all denjenigen, die sich für das Trainee zum Maklerbetreuer bei Volkswohl Bund interessieren, warnen kann.

Ein Unternehmen, das mit seinem Traineeprogramm insbesondere Hochschulabsolventen anspricht, scheint auf dem ersten Blick vielversprechend zu sein. Doch was mir widerfahren ist, wünsche ich keinem. Als ich das Jobangebot im Internet sah, war ich gleich angetan. Ich habe einen Master in Wirtschaftswissenschaften und zudem Berufserfahrungen im Versicherungsgeschäft - die Stelle schien also wie für mich gemacht. Ich bin auch schnell zum Assessment-Center nach Dortmund eingeladen worden. Vorab musste ich einen Fragebogen ausfüllen. Zu beantworten war dabei beispielsweise wie ich mein Privatleben im Verhältnis zum Beruf gewichtigen würde, welches Ereignis mich am meisten prägte, sowie welche beruflichen und privaten Ziele ich verfolge. Das Assessment-Center dauerte einen halben Tag an und lief mit verschiedenen Test und Aufgaben nicht anders ab als in anderen Unternehmen. Nach einigen Wochen bekam ich telefonisch mitgeteilt, dass ich zu einem Gespräch mit dem Vertriebsdirektor in meinen möglichen, künftigen Einsatzort eingeladen werde. Zu dem Zeitpunkt hielt sich meine Freude in Grenzen, weil mich die Tatsache auf selbstständiger Basis plus Fixum (das sich in jedem Jahr minimiert) zu arbeiten, nicht zufrieden stimmte. Dass das Unternehmen den Trainees keinen Anstellungsvertrag bietet, hätte mich gleich zu Beginn stutzig machen sollen, passt aber zu dem Vorgehen, was ich erfahren musste.

Ich bin also wie gesagt zu dem Gesprächstermin gefahren, ohne viel zu erwarten. Der Vertriebsdirektor schien mir auf den ersten Blick durchaus sympathisch zu sein und wirkte sehr angetan von mir. Er sagte wortwörtlich, er würde sich freuen, mich als jungen, dynamischen Typ in seinem Team begrüßen zu dürfen. Ich solle mir überlegen, ob ich Lust hätte, in eine neue Stadt zu ziehen und falls ich mich für die Stelle entscheiden sollte, könne ich mich die darauffolgende Woche bei ihm melden. Außerdem sagte er mir, dass es dann in eineinhalb Monaten zu einem abschließenden Gespräch mit den Vorsitzenden des Unternehmens kommen würde, damit dieser mich kennenlernen könnte, da wir im Laufe meines Trainees viel miteinander zu tun hätten. Um es kurz zu fassen: Der Vertriebsdirektor hat mir die Stelle mündlich zugesagt. Er wusste, dass ich noch zwei andere Zusagen für Traineestellen hatte und sagte trotzdem offen, dass er hoffe, dass ich mich für die Stelle bei Volkswohl Bund entscheide. Was des Weiteren wichtig ist zu betonen, dass er die Tatsache, dass ich 28 Jahre jung bin, sehr begrüßte.

Nach langem Hin und Her und vielen Abwägungen entschied ich mich gemeinsam mit meiner Freundin dazu, der Stelle zuzusagen und gemeinsam mit ihr in eine neue Stadt zu ziehen. Den anderen beiden Traineestellen schickte ich eine Absage. Nachdem mir der Vertriebsdirektor den Personalbogen zuschickte, dem ich ein Führungszeugnis etc beifügen sollte, begab ich mich auf Wohnungssuche. Im Nachhinein würde ich damit nicht eher beginnen, bevor nicht eine schriftliche Zusage vorliegt, doch zu dem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, alles schnell über die Bühne bringen zu müssen, weil bis zum Arbeitsbeginn nicht mehr viel Zeit war. Ich kündigte also unsere alte Wohnung und unternahm mehrere Wohnungsbesichtigungen (wir haben zwar letztendlich keinen Mietvertrag unterschrieben, waren aber kurz davor).

Am Tag des Abschlussgespräches mit dem Vorsitzenden war ich ein wenig aufgeregt, bekam aber von allen Seiten Zuspruch, dass doch nun nichts mehr schief gehen könne, es sei ja schließlich zuvor alles mit dem Vertriebsdirektor abgeklärt gewesen. Als ich dann in der Zentrale ankam, bekam ich bei der Begrüßung schon ein komisches Gefühl. Der Vorsitzende versuchte gekonnt mich in die Enge zu treiben, dennoch beantwortete ich alle Fragen genau so, wie bereits in den Gesprächen davor. Eineinhalb Stunden ließen mich die Beiden warten, was mich schon sehr irritierte, schließlich wurde mir gesagt, dass der Termin lediglich zum Kennenlernen diente und nicht die Entscheidung, mich zu nehmen, beeinflusste. Als sie mich wieder reinbaten, wurden scheinbar wahllos irgendwelche Ausreden erfunden, um eine Absage zu begründen. Mit dabei war die Anführung meines Alters. Ich sei ja viel zu jung für diesen Job, da die Makler nicht immer leicht zu händeln seien und mich aufgrund meines Alters nicht ernst nehmen würden. Moment mal, das Unternehmen wirbt mit seinem Traineeprogramm für Hochschulabsolventen (und die sind zum Teil sogar wesentlich jünger als 28) und sagen mir dann, ich sei zu jung? Noch dazu war dies ja im Gespräch mit dem Vertriebsdirektor durchaus als positiv herausgestellt worden. Dieser saß übrigens nur daneben und sagte nicht viel dazu. Ich war so aufgelöst und konnte in dem Moment gar nicht genau fassen, was mir gerade widerfährt. Ich habe natürlich gesagt, dass das doch nicht sein kann, schließlich hatte man mir schon zugesagt. Ihre Antwort: Ich könne mich ja in ein paar Jahren nochmal um die Stelle bewerben, wenn ich reifer und älter bin.

Noch nie hat mich etwas so enttäuscht wie die Erfahrung mit Volkswohl Bund. Ich hatte drei Jobzusagen und stand plötzlich ohne Arbeit da. Was ich in der Zeit durchmachte, wünsche ich niemandem.

Glück im Unglück: Eines der Unternehmen, dem ich zuvor abgesagt hatte, entschied sich dazu, mir nach meiner ehrlichen Erklärung, noch eine Chance zu geben. Auch der Vermieterin berichtete ich alles, sodass meine Freundin und ich doch noch in der Wohnung bleiben durften.

Mir war es wichtig, diese Erfahrung mit weiteren Absolventen zu teilen, weil niemand es verdient hat, auf diese respektlose Art behandelt zu werden. Ich für meinen Teil werde mich nie wieder auf das Wort und einen Händedruck verlassen und ich werde mich auch nie wieder bei Volkswohl Bund bewerben, geschweige denn eine Versicherung von denen kaufen oder verkaufen.