Hallo!

Ich habe einen Bachelor in WiWi und arbeite im technischen Vertrieb (Anlagenbau). Jetzt möchte ich mein Profil weiter schärfen, sodass ich am Arbeitsmarkt realistisch bestehen kann, sollte ich mal das Unternehmen verlassen und mich wo anders auf eine Stelle für technischen Vertrieb bewerben.

Was könnt ihr empfehlen? Technisches Studium nachholen (viell. Bachelor Maschinenbau oder Master WING für WiWis)? Sonst hätte ich noch einen Master WiWi mit Scherpunkt B2B Vertrieb im Blick aber bin mir halt nicht sicher, ob der Markt einen reinen WiWi im technischen Vertrieb akzeptiert.

Danke vorab für eure Antworten.

Technischer Vertrieb lohnt nicht. Auch in der IT nicht.

I strongly disagree - hat aber nix mit der Ausgangsfrage zu tun.

WiWi Gast schrieb am 06.10.2023:

Technischer Vertrieb lohnt nicht. Auch in der IT nicht.

Ich hab mal im technischen Vertrieb bei einem sehr großen Autozulieferer gearbeitet. Die Arbeit bestand aus Projektmanagement und es ging darum, von Angebot bis Serienanlauf eine oder mehrere Komponenten für ein bestimmtes Fahrzeug zu betreuen. Diesen Projekte liefen über mehrere Jahre (vom Fahrzeugkonzept bis zur Serienfertigung) und man hatte meist mehrere dieser Projekte parallel. Bzgl. der Ingenieurfähigkeiten war es wichtig, dass man Zeichnungen lesen kann und die Leute in den Fabriken versteht und ein bisschen allgemeines Ingenieurgefühl hatte, also überhaupt kein Hexenwerk. Und je nach Autohersteller und Fabrikstandort musste man natürlich auch Englisch können, Japanisch, Spanisch, Französisch etc. war nice-to-have.

In der Abteilung (und in den Nachbarabteilungen) arbeiteten (fast?) nur Maschinenbauingenieure, aber Wirtschaftsingenieure gab es damals kaum.

Ob WIng Master oder Maschinenbau Bachelor besser ist kann ich nicht beurteilen, aber sowas in der Richtung würde ich empfehlen.

Und dass sich technischer Vertrieb nicht lohnt ist natürlich Quatsch, wir haben das Gleiche verdient wie die Ingenieure in der Entwicklung oder in der Produktion.

Viel Erfolg!

Ich arbeite auch im technischen B2B Vertrieb. Produkte sind Textil-Komponenten, welche wir insbesondere für die Automobranche fertigen, aber auch für diverse andere Branchen. Geht, genau wie beim Vorredner auch, vom Angebot bis zum Serienanlauf. Ebenso aber auch die Abwicklung von Aufträgen, Transportorganisation, Exportpapiere erstellen etc. Alles recht umfassend. Das Produkt ist zwar technisch schon durchaus komplex. Allerdings weit weg von der Komplexität von komplexen Anlagen oder Reaktortechnik etc. Das heißt hierfür brauchst du ganz sicher kein Ingenieur sein. Das könnte bei uns auch ein Industriekaufmann. Man muss halt Interesse haben und sich die technischen Skills (Zeichnung lesen etc.) aneignen.
Bei dien sehr komplexen Produkten müssen dann Ingenieure her. Verdienst kann sehr gut dein, gerade wenn es Richtung KAM geht.

Hallo,
bin nicht der TO.
Das klingt super interessant, und das würde ich gern selber tun!!!

Was war der Grund für den Wechsel, kommt man aus dem Vertrieb wieder raus?
War das PM mit Provision?

WiWi Gast schrieb am 06.10.2023:

Ich hab mal im technischen Vertrieb bei einem sehr großen Autozulieferer gearbeitet. Die Arbeit bestand aus Projektmanagement und es ging darum, von Angebot bis Serienanlauf eine oder mehrere Komponenten für ein bestimmtes Fahrzeug zu betreuen. Diesen Projekte liefen über mehrere Jahre (vom Fahrzeugkonzept bis zur Serienfertigung) und man hatte meist mehrere dieser Projekte parallel. Bzgl. der Ingenieurfähigkeiten war es wichtig, dass man Zeichnungen lesen kann und die Leute in den Fabriken versteht und ein bisschen allgemeines Ingenieurgefühl hatte, also überhaupt kein Hexenwerk. Und je nach Autohersteller und Fabrikstandort musste man natürlich auch Englisch können, Japanisch, Spanisch, Französisch etc. war nice-to-have.

In der Abteilung (und in den Nachbarabteilungen) arbeiteten (fast?) nur Maschinenbauingenieure, aber Wirtschaftsingenieure gab es damals kaum.

Ob WIng Master oder Maschinenbau Bachelor besser ist kann ich nicht beurteilen, aber sowas in der Richtung würde ich empfehlen.

Und dass sich technischer Vertrieb nicht lohnt ist natürlich Quatsch, wir haben das Gleiche verdient wie die Ingenieure in der Entwicklung oder in der Produktion.

Viel Erfolg!

Es war schon ziemlich abwechslungsreich und herausfordern, weil einige Probleme auch nicht optimal liefen. Allerdings gab es viele tolle Momente und ich habe in dem einen Werk echte Freunde gefunden als wir ein Projekt gerettet haben und dafür sogar Lob aus der zentralen Qualitätsabteilung bekommen haben.

Es ist allerdings auch recht bürokratisch, was allerdings nicht anders geht, damit am Ende die Qualität passt. Und manchmal natürlich frustrierend, aber wo ist es anders?

Provision gab es nicht,. Es kann sich einiges geändert haben, denn das ist 25 Jahre her.

Der Grund für den Wechsel war, dass ich mich in einem so großen Unternehmen doch unwohl gefühlt habe und gerade die New Economy Blase heiß lief. Ich war nebenbei immer Softwareentwickler und wollte an dem Boom teilhaben. War dann aber erst halbwegs erfolgreich, als die Blase geplatzt war.

WiWi Gast schrieb am 07.10.2023:

Hallo,
bin nicht der TO.
Das klingt super interessant, und das würde ich gern selber tun!!!

Was war der Grund für den Wechsel, kommt man aus dem Vertrieb wieder raus?
War das PM mit Provision?

WiWi Gast schrieb am 06.10.2023:

Ich hab mal im technischen Vertrieb bei einem sehr großen Autozulieferer gearbeitet. Die Arbeit bestand aus Projektmanagement und es ging darum, von Angebot bis Serienanlauf eine oder mehrere Komponenten für ein bestimmtes Fahrzeug zu betreuen. Diesen Projekte liefen über mehrere Jahre (vom Fahrzeugkonzept bis zur Serienfertigung) und man hatte meist mehrere dieser Projekte parallel. Bzgl. der Ingenieurfähigkeiten war es wichtig, dass man Zeichnungen lesen kann und die Leute in den Fabriken versteht und ein bisschen allgemeines Ingenieurgefühl hatte, also überhaupt kein Hexenwerk. Und je nach Autohersteller und Fabrikstandort musste man natürlich auch Englisch können, Japanisch, Spanisch, Französisch etc. war nice-to-have.

In der Abteilung (und in den Nachbarabteilungen) arbeiteten (fast?) nur Maschinenbauingenieure, aber Wirtschaftsingenieure gab es damals kaum.

Ob WIng Master oder Maschinenbau Bachelor besser ist kann ich nicht beurteilen, aber sowas in der Richtung würde ich empfehlen.

Und dass sich technischer Vertrieb nicht lohnt ist natürlich Quatsch, wir haben das Gleiche verdient wie die Ingenieure in der Entwicklung oder in der Produktion.

Viel Erfolg!

WiWi Gast schrieb am 06.10.2023:

Technischer Vertrieb lohnt nicht. Auch in der IT nicht.

Was ein Quatsch. Es gibt wohl kaum bessere Möglichkeiten, um als Angestellter viel Geld zu verdienen.

WiWi Gast schrieb am 07.10.2023:

Technischer Vertrieb lohnt nicht. Auch in der IT nicht.

Was ein Quatsch. Es gibt wohl kaum bessere Möglichkeiten, um als Angestellter viel Geld zu verdienen.

Wie kommt man in den Bereich?

WiWi Gast schrieb am 07.10.2023:

Technischer Vertrieb lohnt nicht. Auch in der IT nicht.

Was ein Quatsch. Es gibt wohl kaum bessere Möglichkeiten, um als Angestellter viel Geld zu verdienen.

Wie kommt man in den Bereich?

Würde mich auch interessieren bin aktuell im operativem Geschäft unterwegs. Technischer Vetrieb würde mich aber schon ansprechen, wenn darunter verstanden wird, dass ich den Vertrieb bei Kundendemos, Prototypen usw. in Pitches, Erstgesprächen & Co. zur Seite stehe.

WiWi Gast schrieb am 07.10.2023:

Technischer Vertrieb lohnt nicht. Auch in der IT nicht.

Was ein Quatsch. Es gibt wohl kaum bessere Möglichkeiten, um als Angestellter viel Geld zu verdienen.

Wie kommt man in den Bereich?

Damals (vor 25 Jahren) habe ich mich nach dem Studium einfach beworben.
Inzwischen läuft das sicher völlig anders, deshalb am besten mit den Recruitern der Unternehmen sprechen. Die tun einem nicht weh.

Hatte bei der Firma aber auch schon ein Auslandspraktikum gemacht, was sicher geholfen hat. Die Kollegen, die mit mir angefangen haben, hatten allerdings meist vorher noch keine Beziehung zu dem Unternehmen.

Ich weiß nicht, ob deutsche Firmen immer noch so großzügig Auslandspraktika vergeben, aber ich hatte mich damals im Studium direkt bei der Niederlassung in meinem Zielland beworben und irgendwann tatsächlich eine Zusage erhalten. Da war ich richtig baff. So etwas würde ich jedem empfehlen.