WiWi Gast schrieb am 05.05.2019:
Kann mir nicht vorstellen, dass der Dr. tatsächlich so eine Relevanz hat. Ein Master da schon eher. Zumal man ja nach dem Master ohnehin mindestens zwei Jahre älter ist. Ich bezweifle ohnehin, dass ein WP mit 25 (mit 18 Abi, 21 Bachelor, vier Jahre Assistenz, mit 25 Examen), dann Manager ggf. mit 26 ernst genommen wird. Mit 28 ein Tick eher.
WiWi Gast schrieb am 05.05.2019:
Spielt es ab Manager eine Rolle, ob man einen Master oder gar einen Doktor hat?
Könnte mir gut vorstellen, dass der mit dem Dr. vor dem Namen eher zum Senior Manager/Partner aufsteigt als der ohne Msc und insbesondere Bsc.
Eine kurze Einschätzung meinerseits:
Die Thematik WP <30 besitzt keine besondere Praxisrelevanz. Natürlich gebe ich dem Vorposter hier insoweit Recht, dass man mit etwas mehr Lebens-/Berufserfahrung meist souveräner im Umgang mit Mandanten und Mitarbeitern ist. Im Regelfall tritt diese Reife jedoch vor dem Bestehen des WP-Examens ein.
Gibt es Wirtschaftsprüfer unter 30? Ja sicherlich (ich erinnere mich sogar an eine Dame, die mit ~26/27 bestellt wurde). Der Regelfall ist dies jedoch nicht. Die Quote der frisch bestellten WP unter 30 liegt seit jeher im niedrigen einstelligen Prozentbereich - obwohl sie zugegebenermaßen seit einigen Jahren konstant ansteigt; § 8a/13b WPO lassen grüßen.
Ob eine einschlägige Promotion Relevanz besitzt, ist nicht so einfach zu beantworten. Sicherlich besteht eine messbare Korrelation zwischen passender Promotion und der entsprechenden Karrierestufe; wenn es eine sehr zielgerichtete und praxisrelevante Promotion war, besteht sogar eine gewisse Kausalität. Aber ansonsten würde ich den Grund für diese Korrelation eher darin sehen, dass meist die stärkeren Persönlichkeiten auch promovieren/promoviert wurden und dies den beruflichen Aufstieg erleichtert, anstatt der bloße akad. Grad. Fairerweise muss man aber auch dazusagen, dass ein "Dr." vor dem Namen nach wie vor eine gewisse Signalwirkung in der Gesellschaft hat.
Unerlässlich ist eine Promotion jedoch keineswegs; es gibt genügend Partner, die keine Promotion mitbringen. Ausschlaggebendes Kriterium ist die spätere Leistung in Beruf und die persönliche Eignung zum Partner.
Ob man ab Managerstufe (nach dem WP-Examen) hingegen einen Master oder "nur" einen Bachelor hat, dürfte in den meisten Fällen vollkommen irrelvant sein.
Liebe Grüße
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