Hallo,

ich würde gerne nach dem Master bei McKinsey einsteigen.

Nun fühle ich mich aber so, als ob ich in einer Sackgasse stecken würde:
Ich bin im 5. Semester Bachelor und plane, nach dem Bachelor den Master (also komplett, mit Abschluss) an einer guten Uni im Ausland (wahrscheinlich USA) zu machen. Bis jetzt habe ich keine Auslandsaufenthalte vorzuweisen, da ich mich, wie gesagt, dazu entschieden habe, den Master komplett im Ausland zu machen anstatt nur ein bis zwei Semester im Bachelor im Ausland zu verbringen.
Ich habe oft gelesen, dass man ohne Auslandserfahrung sich die Bewerbung bei McKinsey gleich schenken kann. Sollte das stimmen, wäre das, wenn ich mich nach dem Auslands-Master bewerbe, auch kein Problem. Ich habe aber ebenfalls gelesen, dass man vor dem Einstieg unbedingt mindestens ein Praktikum in der Beratung gemacht haben muss (bin Ingenieursstudent). Geplant ist, zwischen Bachelorende und Masterbeginn (etwa ein halbes Jahr) 2-3 Monate Praktikum bei McKinsey zu machen.

Meine Sorge: ist Auslandserfahrung auch für Praktika (8-12 Wochen) ein K. O.-Kriterium? Bringt es was, wenn ich begründe, dass ich mich für Masterplätze in den USA beworben habe (mit Eingangsbestätigungen der Bewerbungen, oder bestenfalls auch Zusagen) und ich den Master dort auch machen werde?

Also mein Problem bzw. meine Sorgen lassen sich schematisch so schildern:

Plan: Praktikum McKinsey - Master USA - Einstieg McKinsey
Problem: kein Auslandsaufenthalt zum Bewerbungszeitpunkt für Praktikum --> kein Praktikum --> kein Praktikum bei Bewerbungszeitpunkt für Einstieg bei McK --> kein Einstieg bei McK

Was ist, wenn ich das Beratungs-Praktikum bei einer kleineren Beratungsfirma mache? Wird es später für McKinsey ein Pluspunkt sein? Erfahrung würde ich ja trotzdem in der Branche gesammelt haben.

Vom Profil stehe ich ansonsten denke ich nicht schlecht da: sehr gute Noten Elite-Uni in Deutschland, mehrere Stipendien, HiWi-Jobs in Forschung und Lehre, 2 Praktika in der Industrie, soziales Engagement.

In Deutschland gibt es keine Eliteuniversität.

Naja die TUM hat ein paar "Elitestudiengänge" und Heidelberg ist auch in einigen Sachen weltweit in der Elite anzusehen, aber sonst ist Deutschland stabiles oberes Mittelfeld.

Was hat das mit der Frage bzw. den gegebenen Informationen zu tun??
Er schreibt doch das der Master wahrscheinlich in den USA gemacht werden soll und da gibt es sehr wohl Eliteuniversitäten

Lounge Gast schrieb:

In Deutschland gibt es keine Eliteuniversität.

Nein, dein Auslandsaufenthalt im Master wird dir da nicht viel bringen, denn du hast ihn ja noch nicht absolviert. Den Beratungen geht es ja vor allem darum, dass sie dich während des Praktikums problemlos auch ins Ausland schicken können, ohne Angst haben zu müssen, dass du dort komplett aufgeschmissen bist. Daher eben der verpflichtende Auslandsaufenthalt. Da du das zum Zeitpunkt deines Praktikums noch nicht mitbringen würdest, wird es da keinen Haken auf der Checkliste für dich geben.

Dazu: Erstes Beratungspraktikum direkt bei McKinsey machen wollen? Hast du dich hier im Forum schonmal etwas eingelesen? Du überschätzt dich glaube ich maßlos, sowohl deine Chancen ins Interview zu kommen als auch deine Chancen, die Interviews zu überstehen stehen mit null Consulting Erfahrung ziemlich schlecht.

Da du ja super McKinsey fixiert bist: Mach jetzt ein Praktikum bei einer Tier 2 oder 3 UB und mach dann einen Master, in dem du dann noch ein Praktikum bei McKinsey einschieben könntest. Der Master in den USA hat keinen Mehrwert, wenn dir dafür die Chance auf ein Praktikum verwehrt bleibt. Die Chancen, in den großen Beratungen einzusteigen, stehen über ein Praktikum nämlich deutlich höher.

Wird man bei Tier 2/Tier 3 UB auch ohne Auslandsaufenthalt für ein Praktikum genommen? Könnte in der Zeit zwischen Bachelor und Master so 4 Monate UB-Praktikumszeit einbauen.

Würden für ein Praktikum bei McKinsey ohne bisherige Consulting-Erfahrung die Chancen auch mit einem Auslandsaufenthalt gering sein? ich überlege mir nämlich Praktikumsplätze in England für mein 3,5-monatiges Industriepraktikum zu suchen(wird aber wohl schwieriger da was gutes zu finden als in D). Weil wenn es eh für McKinsey nichts bringt, würde ich das Industrie-Praktikum doch lieber in D machen(hab eine echt attraktive Stelle bei Daimler in Stuttgart in der Tasche) und dann direkt im Anschluss 1 oder 2 Praktika bei Tier 2 UB.

Während des Masters wird es mit einem Praktikum bei McKinsey wahrscheinlich nichts (ist ein strammes 1-Jahr-MEng-Programm), aber mit 1-2 Beratungs-Praktika("nur" Tier2, aber immerhin) und Auslandsaufenthalt kann ich mich dann doch für eine Festeinstellung nach dem Master bei McKinsey bewerben, oder?

Er schreibt im Eröffnungsbeitrag folgendes:
"... sehr gute Noten Elite-Uni in Deutschland..."

Dieses Geschreibsel identifiziert die Blender in diesem Forum immer wieder. Zu Firmen wie McK passt er aber durch diese aufgeblasene Einstellung dann doch ganz gut. In Deutschland gibt es keine Eliteuniversität und damit die Schnappatmung einsetzt muss ich folgendes noch loswerden; Mannheim kennt niemand im Ausland. Mannheim...

Lounge Gast schrieb:

Was hat das mit der Frage bzw. den gegebenen Informationen zu
tun??
Er schreibt doch das der Master wahrscheinlich in den USA
gemacht werden soll und da gibt es sehr wohl Eliteuniversitäten

Lounge Gast schrieb:

In Deutschland gibt es keine Eliteuniversität.

Alle Tier 2 haben auch alle Auslandsaufenthalte als Vorraussetzung für Praktika (ausser vielleicht RB? zumindest bei dem Bereich Civil Economics steht nur "von Vorteil" https://www.rolandberger.com/de/Join/All-Jobs/Join-Job-Details.html#!?jid=137982; bei allen anderen Bereichen steht allerdings "setzen wir voraus").

Und mach dir mal nicht die Illusion, dass man bei OW oder Strategy& so leicht reinkommt.

Also Auslandserfahrung und vorheriges Beratungspraktikum sind auf jeden Fall bei allen Beratungen ein Filter, die Frage ist, ob es harte oder weiche Filter sind und ich traue mir nicht zu, hier für jede Beratung eine umfassende Einschätzung abzugeben. Gerade Mathematiker oder Physiker werden gerne mal auch ohne relevante Praktika genommen, wenn ihr sonstiges Profil einfach Smartness ausstrahlt. Bei Ingenieuren hängt die Latte wie auch bei Wiwis aber berechtigterweise höher und hier könnte dir das fehlende Beratungspraktikum auf jeden Fall bei einigen (nicht unbedingt allen) Beratungen das Genick brechen.

Mein Tipp an dich: Das Industrie Praktikum auf jeden Fall im Ausland machen, klar wäre Daimler wahrscheinlich der bessere Name in Vergleich zur Industrie in UK, aber der Punkt Auslandserfahrung wertet dein Profil deutlich mehr auf als ein weiterer Brand im CV (vorausgesetzt deine jetzigen Industrie Praktika waren schon bei bekannten Unternehmen - sonst hast du eh ein Problem).

Sobald dein Industrie Praktikum gestartet hat schickst du von dort aus Bewerbungen an alle Tier 1 -3 UBs raus. Es werden auf jeden Fall ein paar Absagen zurück kommen, aber mit ein bisschen Glück sind auch ein paar Gespräche bei Tier 1 / 2 dabei. Dann musst du immer noch performen im Interview (habe das Gefühl, du stellst dir das zu einfach vor) und bist dann vor dem Master gut aufgestellt für die Bewerbung bei McKinsey. Direkt für den Festeinstieg bewerben ist natürlich möglich, aber in der Regel der schwierigere Weg. Im Zweifel bringt es dir mehr, einen soliden deutschen Master zu machen und dadurch noch die Möglichkeit zu einem Praktikum zu haben, als ein einjähriges Programm im Ausland ohne diese Möglichkeit.

Ansonsten: Versteif dich nicht so sehr auf McKinsey. Es gibt viele richtig, richtig gute Leute, die es dort nicht hinschaffen, obwohl sie das Potenzial dazu hätten - einfach weil an dem Bewerbungstag alles passen muss. Es gehört immer auch eine Portion Glück mit den Cases und den Interviewern dazu. Wenn für dich nur McKinsey zählt und bereits andere Tier 1 Beratungen eine Enttäuschung wären, dann ist die Wahrscheinlichkeit enttäuscht zu werden ziemlich hoch.