Abbrechen gleich Ende der Fahnenstange?
Hallo liebe Forumsuser,
kurz zu mir: ich bin 25 Jahre alt, habe bereits eine dreijährige kaufmännische Ausbildung im Handel gemacht, danach 1 jahr gearbeitet und anschließend meine Fachhochschulreife in vollzeit in einem jahr im wirtschaftsbreich nachgeholt (und da auch nebenbei gearbeitet im Handel)
Ich war auf der Berufsoberschule noch voller Motivation und wollte unbedingt studieren und habe dementsprechend gute leistungen gebracht.
Hatte mich dann auch im Jahr des Abschlusses für mein Studium im Wirtschaftsbereich beworben (will hier keine näheren Angaben machen wegen anonymität) und wurde angenommen und freute mich somit sehr.
Jedoch muss ich feststellen dass es mir gar keinen Spaß mehr macht zu studieren, die motivation ist komplett weg. Es kam mir vor als hätte ich all das was ich jetzt tue zu sehr glorifiziert und akademiker unterbewusst als "bessere Menschen" gesehen und war dann denke ich auch der meinung dass man ohne studium nie gut verdienen kann.
Mittlerweile (bin am ende des ersten semesters, prüfungen stehen an), habe ich die hohe achtung vor akademikern (respektiere jeden menschen, aber diese "besondere glorifizierung ála "der ist wer" ist weg) verloren, weil ich sah dass das was sie leisten müssen nichts besonderes ist.
Einfach nur stoff in sich reinprügeln und die vermittlung ist auch alles andere als motivierend. Ja ich weiß jetzt kann wieder einer kommen und sagen: Im Studium trägt dir keiner mehr was nach....ist mir schon klar, aber wichtig ist ja, dass es so wie es ist spaß bereitet und das tut es nicht.
Könnte jetzt noch viel mehr aushohlen, aber das würde den rahmen sprengen und ihr würdet womöglich einschlafen beim lesen des textes.
Nun zur kernfrage:
Ich würde tatsächlich vorziehen, das Studium abzubrechen und auf teilzeit arbeiten zu gehen und den staatlich geprüften Betriebswirt nebenbei machen. (Dieser ist hier kostenlos an der Fachschule für wirtschaft) und dauert drei jahre.
Von der Wertigkeit stufe ich ihn persönlich als höchsten, nichtakademischen kaufmännischen abschluss ein (besonders wegen lehrumfangs, der den des IHK Betriebswirts deutlich übersteigt, 2400 Stunden, IHK Betriebswirt: 1800 Stunden inkl. Fachwirt)
Warum?
Ich denke (Beweis: guter Abschluss und hohe Motivation+ Spaß auf der Berufsoberschule) ich kann mich in einem Schulsystem viel mehr motivieren als an der Uni
Und nein es ist nicht "zu schwer", ich finde nur keine motivation.
Eins habe ich im leben schon gelernt: Wenn man etwas will, dann schafft man das auch.
In der Berufsausbildung ist zwar der Anspruch deutlich niedriger als im Studium oder beim Betriebswirt, jedoch war ich auch da hoch motiviert weil ich wusste durch die parallele Arbeit im Betrieb "wofür ichs mache" und wurde gefördert und gefordert.
Das hat dazu geführt dass ich meine ausbildung mit auszeichnung abgeschlossen hatte.
Ich habe auch schon mit einer erfahrenen Person (selber ehem. geschäftsführer einer mittelständischen mineralölfirma der ausbildung + Studium gemacht hatte) geredet und das mal dezent anklingen lassen: Er meinte: 'Ein studium ist gut und wichtig, aber beim karriere machen kommt es vorallem auf die persönlichkeit an'
Das heißt für mich: Ein studium ist ein pluspunkt, aber man kann es auch ohne weit schaffen.
Seht ihr in dem Betriebswirt + Teilzeitjob eine sinnvolle alternative zum bachelor of Arts BWL?
Danke an alle, die sich meines "problems" annehmen und sich bis hier her durchgekämpft haben smiling smiley
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