0,2% Wirtschaftswachstum im Jahr 2002
Statistisches Bundesamt: Deutsches Bruttoinlandsprodukt nahm im Jahr 2002 im Vergleich zum Vorjahr real um 0,2% zu. Das war – nach einem Rückgang im Jahr 1993 (–1,1%) – das schwächste Wachstum seit der Wiedervereinigung.
Verfügbare Einkommen der privaten Haushalte
Die Bruttolöhne und -gehälter beliefen sich 2002 auf 913 Mrd. Euro, das waren 0,9% mehr als im Vorjahr. Die nach Abzug der Lohnsteuer und der Sozialbeiträge der Arbeitnehmer verbleibenden Nettolöhne und -gehälter stiegen nur um 0,2% auf 595 Mrd. Euro, weil die Sozialbeiträge (+ 1,6%) und die Lohnsteuern der Arbeitnehmer (+ 2,7%) überdurchschnittlich zunahmen.
Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte nahm 2002 deutlich geringer zu (+ 1,0%) als im Vorjahr (+ 3,8%) und erreichte 1 369 Mrd. Euro. Die privaten Konsumausgaben nahmen im Vorjahresvergleich im Jahr 2002 (+ 0,9%) wie schon im Vorjahr (+ 3,5%) schwächer zu als das verfügbare Einkommen, es wurde also verstärkt gespart (2002: + 3,0% und 2001: + 6,7%). Von 1991 bis 2000 hatten die privaten Konsumausgaben in allen Jahren stärker zugenommen als das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte. In den Jahren 2001 und 2002 hat die Kaufzurückhaltung der privaten Haushalte zu dem geringen Wirtschaftswachstum beigetragen. Die Sparquote erhöhte sich von 10,1% im Jahr 2001 auf 10,3% im Berichtsjahr.
Der Staatssektor wies im Jahr 2002 nach noch vorläufigen Berechnungen ein Finanzierungsdefizit von 77,2 Mrd. Euro auf; bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt (in jeweiligen Preisen) sind dies 3,7%. Der Referenzwert nach dem Maastrichtvertrag liegt bei 3%.
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