GfK-Konsumklima Oktober 2011 - Konsumklima legt leicht zu
Die Verbraucherstimmung zeigt auch im Oktober dieses Jahres ein differenziertes Bild. Die Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung legten noch einmal leicht zu, während die Konjunkturerwartung ihre Talfahrt der vergangenen Monate fortsetzt. Der Gesamtindikator prognostiziert nach 5,2 Punkten im Oktober für November einen Wert von 5,3 Punkten.
Konjunkturerwartung: Konjunkturängste nehmen zu
Der Rückgang der Konjunkturerwartung der Deutschen setzt sich auch im Oktober ungebremst fort. Nach dem Minus von knapp 9 Zählern im September verliert der Indikator noch einmal 11 Punkte und weist nun -6,2 Punkte auf. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt vor über zwei Jahren im August 2009 gemessen. Im Vorjahresvergleich steht derzeit ein Minus von mehr als 62 Punkten zu Buche.
Neben den langwierigen und kontroversen Diskussionen um eine Lösung der internationalen Schuldenkrise lässt die internationale Eintrübung des Konjunkturklimas insbesondere in Europa auch den Konjunkturoptimismus der Deutschen schwinden. Eine Reihe europäischer Staaten befindet sich bereits in der Rezession oder steht unmittelbar davor. Dies sowie die Tatsache, dass viele Staaten zur Konsolidierung ihrer Haushalte strikte Sparprogramme verabschiedet haben, wird künftig die Exportentwicklung Deutschlands beeinträchtigen. Die Furcht vor einem Übergreifen der Krise auf die Realwirtschaft in Deutschland lässt die Konjunkturerwartung der Bürger deutlich absinken.
Diesen Entwicklungen tragen auch die Wirtschaftsexperten Rechnung. So gehen die Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem kürzlich veröffentlichten Herbstgutachten davon aus, dass sich die Wachstumsdynamik im kommenden Jahr mit einem realen Plus beim Bruttoinlandsprodukt von 0,8 Prozent deutlich verringern wird (nach 2,9 Prozent in diesem Jahr). Nach deren Einschätzung kann jedoch eine Rezession in Deutschland vermieden werden. Auch die Unternehmen sehen nicht mehr so optimistisch in die Zukunft, wie der Rückgang des ifo-Geschäftsklimaindex im Oktober zeigt.
Einkommenserwartung: leichter Zuwachs
Den ständig steigenden Konjunkturängsten zum Trotz kann die Einkommenserwartung der Deutschen im Oktober sogar leicht zulegen. Der Indikator verzeichnet ein Plus von 1,4 Punkten. Mit nun 36,5 Zählern liegt er damit in etwa auf Vorjahresniveau.
Eine gute Arbeitsmarktlage sowie spürbare Einkommenszuwächse der Beschäftigten sorgen derzeit für ausgezeichnete Rahmenbedingungen, um den Einkommensindikator auf hohem Niveau zu stabilisieren. Nach den aktuellen Prognosen im Herbstgutachten der Forschungsinstitute soll sich der Beschäftigungsaufbau, wenn auch etwas weniger dynamisch, im kommenden Jahr fortsetzen. Diese Aussichten verringern die Angst vor Jobverlust und steigern die Hoffnungen auf Einkommenszuwächse auch im nächsten Jahr. Hinzu kommt, dass sich die Inflation in den kommenden Monaten voraussichtlich etwas abschwächen wird, was wiederum positiv auf die Kaufkraft der Einkommen wirkt und entsprechend auch die Einkommensstimmung stützt.
- Seite 1: GfK-Konsumklima Oktober 2011 - Konsumklima legt leicht zu
- Seite 2: Konjunktur- und Einkommenserwartung
- Seite 3: Anschaffungsneigung und Konsumklima
- Seite 4: Zur Studie