Mehr als 2,9 Millionen Sozialhilfeempfänger in Deutschland 2004
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, erhielten nach vorläufigen Ergebnissen am Jahresende 2004 in Deutschland rund 2,91 Millionen Menschen Sozialhilfe. Die Sozialhilfequote erhöhte sich damit auf 3,5 gegenüber 3,4 Prozent im Vorjahr.
Sozialhilfequote auf 3,5 Prozent gestiegen
Wiesbaden, 19.08.2005 (destatis) - Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, erhielten nach vorläufigen Ergebnissen am Jahresende 2004 in Deutschland rund 2,91 Millionen Menschen in 1,46 Millionen Haushalten »Sozialhilfe im engeren Sinne«, also laufende Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen wie etwa Krankenhäusern und Heimen. Das waren 3,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die laufende Hilfe zum Lebensunterhalt soll den Grundbedarf vor allem an Nahrung, Kleidung, Unterkunft und Heizung decken (soziokulturelles Existenzminimum).
Die Sozialhilfequote, der Anteil der Hilfebezieher an der jeweiligen Bevölkerung, erhöhte sich damit zum Jahresende 2004 auf 3,5 Prozent (Vorjahr: 3,4%). Für verschiedene Bevölkerungsgruppen ergaben sich folgende Zusammenhänge: Frauen beanspruchen mit einer Quote von 3,8 Prozent relativ häufiger Sozialhilfe als Männer (3,3%). Ausländer haben mit 8,7 Prozent eine deutlich höhere Sozialhilfequote als Deutsche (3,0%).
Die Zahl der sozialhilfebedürftigen Kinder unter 15 Jahren stieg auf rund 965 000 an; im Vergleich zu 2003 entspricht dies einer Steigerung um 3,2 Prozent. Die Sozialhilfequote der Kinder in dieser Altersgruppe erhöhte sich damit auf 8,1 Prozent (Vorjahr: 7,7%).
1,87 Millionen Sozialhilfeempfänger waren am Jahresende 2004 im erwerbsfähigen Alter, das heißt zwischen 15 und 64 Jahre alt (+ 4,7% gegenüber dem Vorjahr). Die Sozialhilfequote dieser Altersgruppe lag bei 3,4% (Vorjahr: 3,2%). Im Wesentlichen ist die Zunahme in dieser Altersgruppe auf die gestiegene Zahl der arbeitslosen Sozialhilfeempfänger zurückzuführen. Rund 930 000 Sozialhilfebezieher waren arbeitslos gemeldet, das ist fast die Hälfte aller Empfänger im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren; ihre Zahl ist gegenüber dem Vorjahr um 11,7 Prozent gestiegen.