WiWi Gast schrieb am 04.09.2020:
Nun möchte ich hier meinen Fall zur Debatte stellen:
Ich habe seit 15 Jahren meinen Bachelor absolviert und bin die Jahre überwiegend E-Commerce Manager (Marketing-lastig) gewesen. Den Sprung tiefer in IT-Projekten mitzuwirken ist mir nicht gelungen (war immer im kleinen Unternehmen) und nun erhoffe ich mir mit einem Wirtschaftsinformatik-Master den Wechseln.
Ich würde es berufsbegleitend machen oder einfach kündigen und voll studieren.
Was meint Ihr? Gelingt mir den Wechseln zu Product Owner oder IT-Projekt Manager ohne Erfahrung und nur als Master-Absolventin?
Nach Bachelor 15 Jahre im Beruf, da wäre vielleicht ein berufsbegleitendes Fernstudium besser als eine hoffentlich sichere Stelle zu kündigen.
In Hagen gibt es MSc Wirtschaftsinformatik, wenn die Abschlussarbeit bei den Informatikern geschrieben wird, kann das Seminar durch ein Fachpraktikum ersetzt werden, und die Wahl der Module kann einen Schwerpunkt für die geplante berufliche Neuausrichtung darstellen.
Alternativ kann der MSc Praktische Informatik eine Überlegung wert sein. (Anrechnungen absolvierter Inf-Module von WInf zu Inf sind einfacher als umgekehrt.)
Ein MSc alleine macht aber keine guten Projektleiter oder IT Manager, die Auswahl der Module und ein Fachpraktikum können aber zeigen, dass man tatsächlich bereit und interessiert ist sich einzuarbeiten.
Die Realität der "Arbeiter" in der IT besteht außerhalb von Start-up Unternehmen jedoch meist aus einer "Jauchegrube" von Altlasten, die neben neuen Projekten mitgeschleift werden müssen.
Akzeptanz beim "Fußvolk" gibt es nur, wenn neben der akademischen Theorie auch Bereitschaft da ist, die rein formal weniger qualifizierten aber vom Tagesgeschäft schwerer gebeutelten ernst zu nehmen, auch wenn die vielleicht nicht den "Überblick" über Geschäftsentwicklung und Geschäftsentscheidungen haben.
Wenn das Fußvolk den Weg nicht mitgehen will, stehen Projektleiter irgendwann alleine im Treibsand, außer sie wechseln alle zwei Jahre die Firma ohne Blick zurück auf die Fehler die sie gemacht haben.
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