Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen.
Das Ref und die ersten Jahre sind die härtesten.
In Bayern (Berufsschule) gibst du erst mal 6 ( später 8) Stunden. Diese vorzubereiten kosten dich als Anfänger ein Vielfaches dieser Zeit. Dazu kommen dann ncoh zahlreiche Seminare, Fachsitzungen usw.
Im zweiten Jahr gibst du 11 bis 16 Stunden.
Insgesamt kann man sagen, dass dir in den zwei Jahren Referandariat sicher nicht langweilig werden wird.
Ob du es als "stressig" empfindest, hängt von deiner persönlichen Stressresistenz ab. Also ob du schon mal längere Zeit unter Druck gestanden bist (beim Bund, Berufsausbildung usw.)
Ausserdem solltest du kritikfähig sein: Also damit leben können, wenn dir dein Seminarlehrer den Unterricht, den du eben gehalten hast in der Luft zerreisst.
Ich bin inzwischen fertig und bin auf einer Planstelle Beamter auf Probe.
Berufsalternativen in der freien Wirtschaft findest du eben entsprechend deiner speziellen BWL (neben WiPäd hatt ich zwei) oder im Personalwesen. Nachdem ich aber von der Planstelle erfahren habe, habe ich alle Bewerbungsversuche eingestellt.
Dass man als Junglehrer in BVJ-Klassen verbrannt wird, kann ich nicht bestätigen.
Sicher KANN es sein, dass du EIN PAAR Stunden drin unterrichten musst, aber niemals dein ganzes Deputat.
Und auch bei BVJ-Klassen muss man unterscheiden. Gerade in der derzeit angespannten Lehrstellensituation sitzen da nicht selten Schüler drin, die bei etwas besserer Lehrstellensituation eine bekommen hätten. Also nicht alle über einen Kamm scheren.
Der Vorredner hat schon recht. Du musst dich einfach "normal" aufführen, eben so, dass die Schüler wenn sie dich in der Kneipe treffen diese nicht sofort verlassen.
Insgesamt kann ich sagen, dass der Beruf Spass macht. Du musst eben Freude am Umgang mit jungen Menschen haben. Und du darfst kein Problem damit haben, dass es sein kann Schüler zu haben, die älter sind als du. Ich bin 32, mein ältester Schüler ist 40.
Ich bin an einer kaufmännischen BS und muss sagen, dass es bisher keine nennenswerten Disziplinprobleme gab.
Auch die Kollegen haben nichts zu jammern und tun es demzufolge auch nicht.
Viel arbeiten verbunden mit entsprechender Erwartungshaltung (aufgrund begrenzter Austauschbarkeit) musst du in jedem Beruf, mit hohen Einstiegsqualifikationen.
Und: Du wirst dich nicht mehr auf dem geistigen Niveau wie im Studium bewegen. Eher weit darunter.
Deine "Hirnleistung" besteht eher darin, die komplexe Wirklichkeit schüler- und kindgerecht herunterzubrechen.
Schön wirds, wenn gute Fragen kommen...
Vg
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