WiWi Gast schrieb am 05.06.2021:
Da ich die finanzielle Freiheit geschafft habe (Immobilien und Unternehmertum und nein, ich habe keinen Youtubekanal) kann ich nur sagen, dass es ein ziemlich befreiendes Gefühl ist. Ich hatte einige harte Jahre in dem wir (meine Frau und ich) auf einiges verzichtet haben und das bei gutem Einkommen. Insgesamt war es eine Kombination an Verzicht, Anstrengung und Glück.
Jetzt sind wir Anfang 30 haben einen Sohn und der nächste Nachwuchs steht an. Wir müssen uns keine Gedanken über wie teuer ist ei Kitaplatz etc. machen. Auch muss man sich die Frage stellen: Welche Probleme, die ich aktuell habe, könnte ich mit Geld lösen?
Ansonsten hat sich aber erstaunlich wenig geändert: Wir essen genauso gesund un bewusst wie vorher. Gehen jetzt öfter mal Essen. Öfter heißt max. 1mal die Woche. Wir haben immer noch unsere Chinahandys. Und ich arbeite noch und das als Angestellter. Jedoch nur noch 15-20h pro Woche, weil meine Kollegen geil sind. Mein Chef checkts zwar nicht warum ich nicht Vollzeit arbeiten will, aber zumindest hat er es akzeptiert. Ich glaube wenn er wüsste, dass unser Haushaltseinkommen höher ist als seines, dann bekäme er einen Schock.
Und jetzt meine PERSÖNLICHE Meinung zu Menschen, die nicht mit Geld umgehen können: Hier fehlt es an einer anderen Stelle im Leben. Es wirkt auf mich wie ein Drang nach außen gut da zustehen. Der Konsum von teuren Dingen scheint das Selbstwertgefühl erheblich zu steigern, zumindest kurzfristig. Außerdem tendieren die Menschen dazu sehr neidisch und oberflächlich zu sein. Man sieht uns unser Vermögen nicht an und ich bekomme manchmal mitleidige Blicke, wenn ich sage, dass ich mal hier und da was gebraucht gekauft habe.
Das ist ja auch alles schön und gut, aber jetzt kommt die Kehrseite. Läuft es mal nicht so wie geplant, dann sind diese Menschen nie selbst Schuld. Kann mir keine Immo leisten: Die Reichen sind Schuld. Ich werde die nicht befördert: Vitamin B ist Schuld. Ich verliere meinen Job: Das Unternehmen ist Schuld. Später bei der Rente und Altersarmut wird es genauso sein.
Ihr seid also so unabhängig, wollt euer Kind aber trotzdem in die Kita schicken? Habt ihr keine Zeit euch mit dem kleinen zu beschäftigen, weil ihr... was machen müsst?
Ich glaube du hast eine falsche Vortsellung von dem, was einige hier mit Geld ausgeben meinen. Niemnd hier redet davon Geld sinnlos und zwanghaft für achen auszugeben weil sie teuer sind oder weil es um den konsum an sich geht. aber geld anzuhäufen einfach nur so, ohne zu wissen wofür man es braucht oder will. Du bist vielleicht beschäftigungsunabhängig aber nicht finanziell unabhängig. du musstest das geld erst mal ansammeln und musst nun dafür sorgen, dass es ausreichen wird. geld ist kein selbstzweck. wenn du sagst dass du nicht mehr arbeiten gehen musst weil du finanziell ausgesorgt hast, dann meist du ja damit, dass du dir all die sachen die du haben willst und alles was für dich geld kostet gedeckt ist. Haus, Häuser, Auto, Kita , Essen und alles andere. Ist das etwa kein Konsum? Bist du denn nicht von diesen Dingen abhängig und damit auch finanziell abhängig, weil du das geld dafür brauchst?
Finanziell unabhängig und generell unabhängig bist du nur, wenn du nicht empfindest dass du all das brauchst.
Ich sehe mich deutlich finanziell unabhängiger. Nicht völlig. Ich bin 42, arbeite seit 7 Jahren in einem Minijob (450€) und habe ein kleines Unternehmen nebenher. Manchmal arbeite ich da was, manchmal Monate auch gar nicht. Ich wohne extremst günstig, habe kein Auto, keine teuren Kleider, Uhren etc und brauche das alles auch gar nicht. Und selbst wenn ich beispielsweise ein Auto hätte und ich müsste es verkaufen um Geld zu haben, würde ich es einfach machen. Dann hab ich eben kein Auto mehr. Ob es gestohlen oder kaputt geht wäre mir auch egal. Warum sollte ich mich von solchen Dingen abhängig machen und damit auch dafür sorgen dass immer genug geld für all das vorhanden ist? Ich mache meine paar Stunden, mach meine arbeit gerne und das geld ist mehr als genug für mich. eigentlich kann ich mir alles leisten was ich will. musste bisher noch nie zurückstecken, ist ja sowieso alles billig wie nix, und hatte immer reichlich Zeit für meine Angelegenheiten und hab nie Stress. Und diese Lebensweise führe ich schon immer. Vollzeitjob, Überstunden, Sparen, Häuser, Autos... macht ihr das, aber nicht ich.
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