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ArbeitszeugnisArchitektur

Bitte um Bewertung meines Arbeitszeugnisses

Autor
Beitrag
Fridolin

Bitte um Bewertung meines Arbeitszeugnisses

Hallo liebe Forumsmember,

ich hab hier mein Arbeitzeugnis mal reinkopiert mit der bitte um Bewertung. Ich würde mich über die eine oder andere Antwort freuen.

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Herr XXX, geb. am XXX, ist seit dem XXX als Projektmitarbeiter in unserem Unternehmen tätig und scheidet zum XXX aus.

Die XXX arbeitet als Planungsbüro erfolgreich mit öffentlichen und privaten Auftraggebern bundesweit in den Bereichen Energie-, Installations-, Förder- sowie Steuerungs- und Regelungstechnik zusammen. Dabei werden sämtliche beratende, planerische und baubegleitende Tätigkeiten, als völlig neutrales Planungsbüro, das weder Hersteller- noch Lieferanteninteressen vertritt, übernommen. Die Abwicklung der einzelnen Projekte erfolgt durch Projektteams, die zugeschnitten auf das Projekt zusammengestellt werden. Der Projektleiter und das Projektteam begleiten das Projekt von der Planung bis zur Bauleitung über sämtliche beauftragten Leistungsphasen.

Die Zielsetzung der Aufgaben von XXX lag in der Abwicklung ihm übertragener Planungsprojekte und in der Bauüberwachung. Sein Aufgabengebiet umfasste folgende Tätigkeiten:

  • Begleiten der Projekte von der Planung bis zur Bauüberwachung über sämtliche beauftragte Leistungsphasen, gemeinsam mit dem Projektleiter

  • Mitwirken bei der Angebotserstellung sowie Kostenschätzungen und –berechnungen.

Herr XXX arbeitete sich in sein Aufgabengebiet sehr gut ein. Aufgrund seiner genauen Analysefähigkeiten und seiner schnellen Auffassungsgabe fand er gute Lösungen, die er konsequent und erfolgreich in die Praxis umsetzte.

Herr XXX arbeitete gründlich und dachte eigenständig bei der Arbeitsvorbereitung mit.

Seine Arbeitsweise war jederzeit in hohem Maß von Zuverlässigkeit, Systematik, Verantwortungs- und Kostenbewusstsein geprägt.

Seine fachlichen Kenntnisse brachte Herr XXX auf den neuesten technischen Stand.

Er setzte sich mit Erfolg für unser Unternehmen ein und auch bei anspruchsvollen Aufgaben erzielte Herr XXX gute Ergebnisse.

Herr XXX hat seine Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt und unseren Erwartungen entsprochen.

Das Verhalten von Herrn XXX gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets vorbildlich. Sein Auftreten gegenüber unseren Kunden war immer aufmerksam und fachlich kompetent.

Herr XXX scheidet auf eigenen Wunsch aus unserem Unternehmen aus, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen.

Wir bedauern, dass Herr XXX unser Unternehmen verlässt und bedanken uns bei ihm für die guten Leistungen. Für seine berufliche und private Zukunft wünschen wir ihm alles Gute sowie weiterhin viel Erfolg.

antworten
WiWi Gast

Bitte um Bewertung meines Arbeitszeugnisses

  1. Sind einige weniger schöne Formulierungen drin, die das ganze runterziehen.

Beispiel:

"Er setzte sich mit Erfolg für unser Unternehmen ein und auch bei anspruchsvollen Aufgaben erzielte Herr XXX gute Ergebnisse."
-> hier vielen "stets" und "sehr". Das ist also nur eine 3. Zudem kann man sich fragen, was "für das Unternehmen einsetzen" bedeuten soll. Ist das nicht selbstverständlich? Könnte so eine Fallen-Formulierung sein, die das Gegenteil sagen will.

"Seine fachlichen Kenntnisse brachte Herr XXX auf den neuesten technischen Stand."
-> Auf den neusten Stand? Aber nicht sehr gut und nicht erfolgreich? Bestenfalls eine 3. Klingt so, als ob du keine Lust zur Weiterbildung hattest und deine Kenntnisse nicht mehr für die Aufgabe langten.

"Aufgrund seiner genauen Analysefähigkeiten und seiner schnellen Auffassungsgabe fand er gute Lösungen, die er konsequent und erfolgreich in die Praxis umsetzte."
Es fehlen "stets" und "sehr". Deswegen höchsten 3. Der erste Teilsatz könnte ironisch gemeint sein.

"Sein Auftreten gegenüber unseren Kunden war immer aufmerksam und fachlich kompetent."
Fehlt ein "sehr". Dazu ist die Formulierung so offensichtlich auf die fachliche Ebene konzentriert, dass man den Eindruck bekommt, du hast menschlich die Kunden nicht erreicht. "Aufmerksam" ist dazu eine negative Beschreibung und etwas Selbstverständliches. Für mich eine Formulierung, die auf extreme Defizite im Kundenumgang auf der sozialen Ebene hinweist. Vermutlich unhöflich, barsch und ohne Einfühlungsvermögen.

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WiWi Gast

Bitte um Bewertung meines Arbeitszeugnisses

Meiner Ansicht nach ist das Zeugnis durch eine Person geschrieben worden, die quasi selten ein Arbeitszeugnis schreibt. Im groben würde ich dem Zeugnis eine 2- geben...

antworten
WiWi Gast

Bitte um Bewertung meines Arbeitszeugnisses

WiWi Gast schrieb am 26.09.2019:

Meiner Ansicht nach ist das Zeugnis durch eine Person geschrieben worden, die quasi selten ein Arbeitszeugnis schreibt. Im groben würde ich dem Zeugnis eine 2- geben...

Ich denke nicht, dass man noch eine 2- geben kann und im Gegenteil zu dir denke ich, dass der Ersteller genau wusste, was er tat, denn er warnt genau an den richtigen Stellen vor den Nachteilen des Arbeitnehmers, denn das Zeugnis sagt eigentlich:

Wir haben hier einen langsamen Mitarbeiter, der es sich mit der Zeit in seiner Stellung sehr bequem gemacht hat und für den alles über die Norm heraus (Weiterbildung oder Kunden) zu anstrengend war. Ein Dienst-nach-Vorschrift-Typ.

antworten
WiWi Gast

Bitte um Bewertung meines Arbeitszeugnisses

Lieber Fridolin,

ich würde dir eine 3 für dein Zeugnis geben. Zwischen den Zeilen lese ich heraus, dass du mit der Zeit dein Engagement verloren hast und gelangweilt, vielleicht genervt nur die nötigen Aufgaben erledigt hast, ohne etwas darüber hinaus zu tun. Das zumindest würde ein Personaler aus dem Zeugnis über dich erfahren.

Liebe Grüße
Deine Personalerin Lydia

antworten
Fridolin

Bitte um Bewertung meines Arbeitszeugnisses

Erstmal euch allen vielen Dank für die Rückmeldung. Also ich kann mit recht behaupten das ich eben nicht der Dienst-nach-Vorschrift-Typ bin.

Mein ehemaliges Unternehmen war eher ein kleines Planungsbüro für Elektrotechnik. Bei Weiterbildungen wurde ohne Ende gespart, und das Geld in die eigene Tasche (Chefs) gesteckt. Hier bei meinem neuen Arbeitgeber habe ich all meine Kurse bekommen die ich brauche.

Was für mich bei den Bewertungen keinen Sinn ergibt ist die Schlussformel. Wenn es wirklich ein schlechtes Zeugnis ist, dann hätte ich auch die Schlussformel anders geschrieben oder gar komplett weggelassen. Einzelne Formulierungen oder Wörter stören da schon. Das war auch der Grund wieso ich andere Meinungen einholen wollte.

Mein Fehler war das ich nicht direkt Einspruch eingelegt habe.

antworten
WiWi Gast

Bitte um Bewertung meines Arbeitszeugnisses

Ich mach's kurz: Dein Zeugnis ist Mist!

antworten
Fridolin

Bitte um Bewertung meines Arbeitszeugnisses

WiWi Gast schrieb am 26.09.2019:

Ich mach's kurz: Dein Zeugnis ist Mist!

Dann gib doch bitte eine fachliche Bewertung ab. Ich bin für jede Kritik offen.
Aber dein Kommentar zeugt nicht von fachlicher Kompetenz.

antworten
WiWi Gast

Bitte um Bewertung meines Arbeitszeugnisses

Fridolin schrieb am 26.09.2019:

Erstmal euch allen vielen Dank für die Rückmeldung. Also ich kann mit recht behaupten das ich eben nicht der Dienst-nach-Vorschrift-Typ bin.

Mein ehemaliges Unternehmen war eher ein kleines Planungsbüro für Elektrotechnik. Bei Weiterbildungen wurde ohne Ende gespart, und das Geld in die eigene Tasche (Chefs) gesteckt. Hier bei meinem neuen Arbeitgeber habe ich all meine Kurse bekommen die ich brauche.

Was für mich bei den Bewertungen keinen Sinn ergibt ist die Schlussformel. Wenn es wirklich ein schlechtes Zeugnis ist, dann hätte ich auch die Schlussformel anders geschrieben oder gar komplett weggelassen. Einzelne Formulierungen oder Wörter stören da schon. Das war auch der Grund wieso ich andere Meinungen einholen wollte.

Mein Fehler war das ich nicht direkt Einspruch eingelegt habe.

Dir ist aber bewusst, dass man gerade extreme Brüche in der Zeugnissprache verwendet, um ein Zeugnis bewusst komisch und schlechter als die eigentliche Bewertung wirken zu lassen?

antworten
WiWi Gast

Bitte um Bewertung meines Arbeitszeugnisses

Fridolin schrieb am 26.09.2019:

Erstmal euch allen vielen Dank für die Rückmeldung. Also ich kann mit recht behaupten das ich eben nicht der Dienst-nach-Vorschrift-Typ bin.

Mein ehemaliges Unternehmen war eher ein kleines Planungsbüro für Elektrotechnik. Bei Weiterbildungen wurde ohne Ende gespart, und das Geld in die eigene Tasche (Chefs) gesteckt. Hier bei meinem neuen Arbeitgeber habe ich all meine Kurse bekommen die ich brauche.

Was für mich bei den Bewertungen keinen Sinn ergibt ist die Schlussformel. Wenn es wirklich ein schlechtes Zeugnis ist, dann hätte ich auch die Schlussformel anders geschrieben oder gar komplett weggelassen. Einzelne Formulierungen oder Wörter stören da schon. Das war auch der Grund wieso ich andere Meinungen einholen wollte.

Mein Fehler war das ich nicht direkt Einspruch eingelegt habe.

1) So wie du ein Bild von deinen Chefs als raffgierige Gauner hast, so haben sie auch eines von dir als. Dein Eigenbild ist für die Bewertung nicht interessant. Es kommt darauf an, wie sie dich gesehen haben.

2) Die Schlussformel muss man im Kontext sehen. Ergibt sich ein textlicher Widerspruch, dann soll noch einmal auf die Bewertung hingewiesen werden.

3) Ja, war ein Fehler

antworten
Fridolin

Bitte um Bewertung meines Arbeitszeugnisses

Gut zum ändern ist es jetzt wohl zu spät. Bin mittlerweile seit 18 Monaten in einem anderen Unternehmen tätig. Die wollten das Zeugnis nicht haben... wohlgemerkt ein Konzern.

Trotzdem ärgert es mich dass ich damals so naiv war. Nunja werde es dann wohl für zukünftige Bewerbungen beilegen müssen. Shit happens :-)

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