Für die sinnvolle Bewertung und Kommentierung eines Zeugnisses benötigt man den vollständigen Text, quasi von der Über- bis zur Unterschrift. Grundsätzlich sollten der zu würdigende Zeitraum, die erlernte bzw. bekleidete Tätigkeit, die Branche und die Unternehmensgröße genannt werden.
Bereits der einleitende, den Zeugnisempfänger benennende Absatz enthält erste wertende Aussagen, genauso wie die Auflistung der Tätigkeiten. Diese wiederum korrespondieren mit den darauffolgenden Bewertungen der einzelnen Aspekte von Arbeits- und ggf. Führungsweise bzw. -leistung sowie von Fachwissen und Sozialverhalten.
Möglicherweise bedarf es in gerade diesem Fall aber auch weiterer Angaben, die einen erheblichen Einfluss auf die in deinem Zeugnis enthaltene Wertung haben können.
Der Text eines Zeugnisses beginnt nunmal mit dem Wort Zeugnis oder einem seiner Verwandten und er endet mit einer Unterschrift. Nur in diesem Kontext lässt er sich halbwegs seriös werten. Fast jede Formulierung in einem Zeugnis kann in einem geänderten Zusammenhang für eine gänzlich andere Aussage stehen. Jede der auf den ersten Blick positiven Aussagen kann durch den ausgelassenen Teil abgewertet werden.
WiWi Gast schrieb am 08.06.2021:
Hallo zusammen,
koent Ihr mir bitte helfen, die folgenden Saetze in meinem Arbeitszeugnis zu verstehen?
"Mit seinem Verhalten hat sich Herr X durch seine ueberzeugende Persoenlichkeit, sein sicheres Auftretten sowie seine durchdachten Urteile grosse Anerkennung und Wertschaetzung erworben. Sein Verhalten gegenueber Vorgesetzten war stets vorbildich. Als Mitarbeiter und Teamkollege war er sehr angesehen."
Fehlt im ersten Satz "sehr" fuer eine 1?
Insbesondere solch eine schräge Formulierung muss man im Kontext lesen.
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