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ArbeitszeugnisBewertung

Zeugnisbewertung Arbeitszeugnis

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WiWi Gast

Zeugnisbewertung Arbeitszeugnis

Hallo zusammen, vielleicht kann mir einer bei einem alten Arbeitszeugnis weiter helfen. Es stammt aus meiner Tätigkeit als Versicherungskauffrau. Da ich im Anschluss studiert habe, habe ich mich nie wirklich damit auseinandergesetzt. Nun bewerbe ich mich aber und wollte mal nachhören ob einer zu folgendem Abschnitt etwas sagen kann:

Frau xx erledigte die ihr übertragenen Aufgaben mit außerordentlicher Sorgfalt, eigenständig und termingerecht.
Frau xx ist immer pflichtbewusst, zuverlässig und arbeitet mit Sorgfalt und Genauigkeit. Sie verfügt über eine sehr gute Auffassungsaufgabe, die es ihr ermöglicht, Situationen schnell zu erfassen und selbstständig Probleme zu lösen.

Die Kunden orientierte und fallabschließende Arbeit wurde von ihr stets gewährleistet. Sie hatte eigene Ideen und trug durch ihre Anregungen und Verbesserungen zu einem effektiven Betriebsablauf bei. Der Umgang mit Kunden, Vorgesetzten und Kollegen war jederzeit einwandfrei. Unseren Erwartungen ist sie somit stets in allerbester Form gerecht geworden.

So, mein Chef hat dass damals verfasst, er hatte allerdings nie große Ahnung von Zeugnissprache, ich könnte es zur Not nochmal verbessern lassen da ich noch einen guten Draht zu der Firma habe.
Was sagt Ihr?

Vielen Dank!

antworten
WiWi Gast

Re: Zeugnisbewertung Arbeitszeugnis

Das ist die Frage, ob das nicht so bewusst so geschrieben ist!

Lounge Gast schrieb:

Hallo zusammen, vielleicht kann mir einer bei einem alten
Arbeitszeugnis weiter helfen. Es stammt aus meiner Tätigkeit
als Versicherungskauffrau. Da ich im Anschluss studiert habe,
habe ich mich nie wirklich damit auseinandergesetzt. Nun
bewerbe ich mich aber und wollte mal nachhören ob einer zu
folgendem Abschnitt etwas sagen kann:
-> Das Zeugnis braucht man allein schon für einen Nachweis der
Zeit/Ausbildung - egal was kommt. Etwas blauäugig, sich nicht damit auseinander zu setzen!

Frau xx erledigte die ihr übertragenen Aufgaben mit
außerordentlicher Sorgfalt, eigenständig und termingerecht.
-> zeitl. Angabe wie "stets" fehlt, so nur Durchschnitt
Frau xx ist immer pflichtbewusst, zuverlässig und arbeitet
mit Sorgfalt und Genauigkeit.
-> ok, klingt aber etwas "altmodisch" / unmodern
Sie verfügt über eine sehr gute
Auffassungsaufgabe, die es ihr ermöglicht, Situationen
schnell zu erfassen und selbstständig Probleme zu lösen.
.> Anfang klingt gut, wird aber abgeschwächt durch "ermöglicht",
wie war das Ergebnis (keine richtige Beurteilung!)

Die Kunden orientierte und fallabschließende Arbeit wurde von
ihr stets gewährleistet. Sie hatte eigene Ideen und trug
durch ihre Anregungen und Verbesserungen zu einem effektiven
Betriebsablauf bei.
-> Hier wird etwas "zwischen den Zeilen" angedeutet...
Der Umgang mit Kunden, Vorgesetzten und
Kollegen war jederzeit einwandfrei.
-> absolutes K.O.-Kriterium!!! Erst kommen die Vorgesetzten, dann
die Kollegen, dann die kunden (egal welche Branche!).
Unmissverständlich wird hier auf ein Problem mit Vorgesetzten
hingewiesen!!! Schlecht!!!
Unseren Erwartungen ist
sie somit stets in allerbester Form gerecht geworden.
-> Dieser Satz klingt im Nachschluss an den Vorsatz schon
fast ironisch

So, mein Chef hat dass damals verfasst, er hatte allerdings
nie große Ahnung von Zeugnissprache, ich könnte es zur Not
nochmal verbessern lassen da ich noch einen guten Draht zu
der Firma habe.
-> Hoffentlich!!!! Da Zeugnisse sehr bewusst formuliert werden,
kann ich das nur hoffen.
Was sagt Ihr?
-> Auf jeden Fall nachbessern lassen!!! So kann man das Zeugnis
nicht vorlegen. Das kann man auch nicht mit Ahnungslosigkeit o.ä.
von Seiten des Chefs erklären.
In dieser Form ist es eindeutig schlecht und deutet bewusst auf
Probleme mit Vorgesetzten hin!

Gruß
Dieter

Vielen Dank!

antworten
WiWi Gast

Re: Zeugnisbewertung Arbeitszeugnis

My 5 cents - zwei Sachen

  1. Der Umgang mit Kunden, Vorgesetzten und Kollegen war jederzeit einwandfrei

--> Vielleicht es ist ja gut gemeint, weil der "Kunde ja König" ist, vor allem wenns um Versicherungen geht, ABER nach intern ist der Vorgesetzte der König und MUSS zuerst stehen, wenn man sagen will, dass das Vorgesetztenverhalten mindestens "gut" war. "Stets gut", "stets einwandfrei",..etc. wäre noch besser.

  1. ABER, aber, aber....Im Zeugnis fehlt gänzlich der Abschlusssatz in Form einer Dankesformel / letzter Satz / Grund des Ausscheidens /Bedauerformel... ohne die kannste jedes Zeugnis in den Harz kicken.

Google im Internet und suche Dir den Abschlussatz der zu deiner Beschäftigungsende passt und einer 1 entspricht.

Wenn der Draht zur Firma so gut ist, dann wird es sicherlich kein Problem sein das Zeugnis umformulieren zu lassen.

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