Lebenslauf für die Ausbildung: So erstellt man eine rundum gelungene Vita
Viele Schulabgänger und Abiturienten entscheiden sich statt dem Studium für eine Ausbildung. Dann müssen sie zum ersten Mal eine vollständige Bewerbung schreiben. Viele wissen jedoch nicht, wie diese im Optimalfall aussehen sollte und welche Inhalte nicht fehlen dürfen. Das Bewerbungsanschreiben stellt in der Regel keine große Hürde dar. Beim Lebenslauf ist das schon anders, denn die Vita gilt als das mit Abstand wichtigste Dokument einer gelungenen Bewerbung. Aber was gehört eigentlich in einen Lebenslauf für die Ausbildung? Wie sollte er inhaltlich aufgebaut sein? Und wie lassen sich praktische Erfahrungen und weitere Qualifikationen am besten darstellen?

Der Lebenslauf – häufig auch Curriculum Vitae (kurz CV) oder einfach nur Vita genannt – gilt auch heutzutage noch immer als der wichtigste Baustein einer Bewerbung. Denn auf diesen maximal zwei Din A4-Seiten kann der Personaler alle wichtigen Informationen über den bisherigen Lebens- und Karriereweg des Bewerbers auf einen Blick in Erfahrung bringen. Aus diesem Grund sollte der Lebenslauf nicht nur gut strukturiert und vollständig sein, sondern darüber hinaus auch möglichst frei von Rechtschreib- und Grammatikfehlern. Außerdem sollte der Bewerber darauf achten, dass sämtliche Angaben vollständig sind, da Lücken im Lebenslauf häufig einen schlechten Eindruck bei dem verantwortlichen Personalchef hinterlassen können.
Und noch ein weiterer Tipp vorab: Auf Unwahrheiten sollte definitiv verzichtet werden, da die meisten Personaler Lügen im Lebenslauf direkt erkennen und die Bewerbung dementsprechend schnell auf dem Absagestapel landet.
Lebenslauf für die Ausbildung: So sollte die Vita aufgebaut sein
Wer einen Lebenslauf für die Ausbildung schreibt, sollte zum einen darauf achten, das Dokument in sinnvolle Abschnitte zu gliedern und diese mit einer möglichst aussagekräftigen Überschrift zu versehen. So muss der Personaler nicht erst nach den gewünschten Inhalten suchen.
- Die Vita beginnt links oben mit den Angaben zur eigenen Person (Name, Anschrift, Telefonnummer und E-Mail Adresse).
- Das Geburtsdatum, der Familienstand und die Staatsangehörigkeit sind optional und müssen nicht zwangsläufig im Lebenslauf auftauchen.
- Rechts daneben wird in der Regel das Bewerbungsfoto angeordnet. Das ist zwar ebenfalls keine Pflicht, hierzulande jedoch üblich. Wer ein Bewerbungsfoto verwendet, sollte darauf achten, dass das Bild qualitativ hochwertig ist.
- Unterhalb der genannten Angaben folgt dann die Berufserfahrung. Da jedoch nur die wenigsten Bewerber für einen Ausbildungsplatz bereits praktische Erfahrungen sammeln konnten, kann dieser Punkt auch weglassen werden. Alternativ dazu können hier stattdessen absolvierte (Schüler-)Praktika erwähnt werden.
Wichtig: Sämtliche Angaben sollten optimalerweise anti-chronologisch aufgeführt werden – sprich: Die aktuellste Erfahrung sollte immer ganz oben stehen. Und damit sich der verantwortliche Recruiter ein gutes Bild von den bisherigen Stationen des Bewerbers machen kann, sollte neben
- dem Zeitraum,
- dem Namen des Betriebes und dem Ort des Einsatzes
- auch eine kurze Tätigkeitsbeschreibung aufgeführt werden.
Das könnte zum Beispiel wie folgt aussehen:
September 2019 – März 2020 | Praktikum in der Redaktion der Tageszeitung XY (Hamburg) |
Tätigkeiten: Texte schreiben und redigieren, Unterstützung des Social-Media-Teams, Interviews führen und Layout-Gestaltung |
Der Bildungsweg ist besonders wichtig
Die meisten Bewerber für einen Ausbildungsplatz haben noch keine oder nur wenig praktische Erfahrung gesammelt. Daher interessieren sich die Personaler vor allem für die schulische Laufbahn. Deshalb sollten hier alle wichtigen Informationen in Bezug auf die schulische Ausbildung zu finden sein. Dazu gehören der Zeitraum, der Name und der Standort der jeweiligen Schule, sowie der erlangte Abschluss. Die Abschlussnote kann hier ebenfalls angegeben werden – zumindest dann, wenn es sich dabei um eine gute Note handelt.
Und auch hier gilt: Lügen haben kurze Beine und gehören definitiv nicht in einen Lebenslauf.
Wer spezielle Schwerpunkte respektive Leistungsfächer gewählt hat, sollte diese ebenfalls erwähnen. Das gilt insbesondere dann, wenn zumindest eines dieser Fächer für die angestrebte Ausbildung relevant ist.
Dazu ein kleines Beispiel zur Verdeutlichung:
August 2009 – Juli 2019 | Schüler*In des Gymnasiums XYZ in Norderstedt |
Abschluss: Abitur (Note: 2,3) Wahlpflicht-/Leistungsfächer: Deutsch und Biologie |
Die weiteren Qualifikationen, spezielle Kenntnisse und die privaten Interessen
Im nun folgenden Abschnitt der Vita sollte der Bewerber zeigen, welche Kenntnisse und Qualifikationen vorhanden sind. Gut zu wissen: Um die Chancen auf den Ausbildungsplatz zu steigern, sollten die Kenntnisse möglichst gut mit dem Thema und dem Inhalt der angestrebten Ausbildung harmonieren. Neben den Sprach- und Computerkenntnissen können hier auch ein eventueller Auslandsaufenthalt, ein aktives oder ehemaliges Ehrenamt, Schulungen, Fort- und Weiterbildungen, sowie anderweitig erlangte Qualifikationen aufgelistet werden. Und auch hier kann es nicht schaden, wenn man die jeweiligen Kenntnisse und Qualifikationen etwas näher beschreibt, beispielsweise
- welche Fremdsprachen jemand spricht,
- wo und in welchem Bereich eine Schulung absolviert wurde
- oder welche EDV- beziehungsweise IT-Kenntnisse besonders hervorstechen.
Der letzte Abschnitt des Lebenslaufes dreht sich in der Hauptsache um die privaten respektive persönlichen Interessen des Bewerbers. Diesen Punkt finden übrigens nahezu alle Personaler höchst interessant, da sie sich auf diesem Wege ein sehr gutes Bild über den Bewerber und seine Persönlichkeit machen können. Üblicherweise werden hier zwei bis drei Tätigkeiten oder Hobbies genannt, die im Optimalfall ebenfalls zu der angestrebten Ausbildung passen. Allerdings gilt es dabei stets authentisch und ehrlich zu sein und keinesfalls zu übertreiben.
Abschließend noch ein kleiner Tipp: Auf sehr ausgefallene Hobbies (beispielsweise Extremsport) sollte besser verzichtet werden, da diese nur selten einen positiven Eindruck beim Recruiter machen.