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Consulting - wie das beste noch rausholen?

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WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Hallo,

ich bin 26 und habe gerade meinen Bachelorabschluss absolviert und weiß nicht weiter. Für mich steht fest das ich eine Beraterkarriere anstreben möchte. Leider war das in der Vergangenheit nicht immer meine höchste Priorität, sodass ich ein schlechtes Profil habe.

Abi 3,3 Bachelor Wirtschaftsinformatik 2,9 doppelte Regelstudienzeit, 1,5 Jahre Werksstudent Business Development PM bei IGM Unternehmen.
Ich habe nun die Möglichkeit bei einer Big4 in einem speziellen Modul in der SAP-Beratung zu arbeiten. Das Einzige was mich daran interessiert sind eher die guten Gehaltsmöglichkeiten im Bereich SAP. Eher würde ich gerne etwas in die Richtung TAS, Restrukturierung oder Strategie machen.

Die Option einen Master zu machen im IT Management und Consulting ist vorhanden. Nun möchte ich das beste aus meinem Profil noch rausholen, um in gut bezahlte Beraterjobs zu gelangen. Wie würdet ihr dabei vorgehen?

  • Option 1. Ich mache meinen Master, erreiche mindestens ein Schnitt von <1,9 und versuche notwendige Praktika zu sammeln. Wären damit bessere Beratungen als Big 4 möglich? (Accenture Strategy, Horvarth, SKP, zeb, RB, OW, Andersch, Big4 Strategieunternehmen, BCG Platinion…)
  • Option 2. Ich nehme den Job bei der Big 4 an. Falls ich damit gar nicht klarkomme versuche ich nach der Probezeit bzw. nach einem Jahr die Serviceline in Richtung TAS oder Restrukturierung zu wechseln. Wie realistisch ist das? Jemand Erfahrungen?
  • Option 3. Ich werde Manager bei der Big 4 und versuch dann in eine bessere Beratung zu kommen. Problem dabei ist, das mein Sap Modul ein Nischenmodul ist.
  • Option 4. ???

Was kann ich noch schaffen?
Vielen Dank.

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WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Leider no way für Top Strategie oder Restru Beratung. Daran ändert auch ein Master <1,9 nichts, da du weder gute Noten noch gute praktische Erfahrung für den Bereich aufweisen kannst. Praktikum im TAS bei Big 4 dürfte auch nicht möglich sein, da die Profile für ein TAS Praktikum schon meist alle recht gut sind. Einen Wechsel der Serviceline halte ich auch eher nicht für möglich, um im TAS zu arbeiten sind schon entsprechende Finance & Accounting Kenntnissengefragt, die sehe ich anhand deiner Angaben nicjr wirklich. Ich würde das Big4 Angebot annehmen, gut performen, Spezialist darin werden und dann ergeben sich sicher interessante Möglichkeiten in 3-4 Jahren.

WiWi Gast schrieb am 24.08.2021:

Hallo,

ich bin 26 und habe gerade meinen Bachelorabschluss absolviert und weiß nicht weiter. Für mich steht fest das ich eine Beraterkarriere anstreben möchte. Leider war das in der Vergangenheit nicht immer meine höchste Priorität, sodass ich ein schlechtes Profil habe.

Abi 3,3 Bachelor Wirtschaftsinformatik 2,9 doppelte Regelstudienzeit, 1,5 Jahre Werksstudent Business Development PM bei IGM Unternehmen.
Ich habe nun die Möglichkeit bei einer Big4 in einem speziellen Modul in der SAP-Beratung zu arbeiten. Das Einzige was mich daran interessiert sind eher die guten Gehaltsmöglichkeiten im Bereich SAP. Eher würde ich gerne etwas in die Richtung TAS, Restrukturierung oder Strategie machen.

Die Option einen Master zu machen im IT Management und Consulting ist vorhanden. Nun möchte ich das beste aus meinem Profil noch rausholen, um in gut bezahlte Beraterjobs zu gelangen. Wie würdet ihr dabei vorgehen?

  • Option 1. Ich mache meinen Master, erreiche mindestens ein Schnitt von <1,9 und versuche notwendige Praktika zu sammeln. Wären damit bessere Beratungen als Big 4 möglich? (Accenture Strategy, Horvarth, SKP, zeb, RB, OW, Andersch, Big4 Strategieunternehmen, BCG Platinion…)
  • Option 2. Ich nehme den Job bei der Big 4 an. Falls ich damit gar nicht klarkomme versuche ich nach der Probezeit bzw. nach einem Jahr die Serviceline in Richtung TAS oder Restrukturierung zu wechseln. Wie realistisch ist das? Jemand Erfahrungen?
  • Option 3. Ich werde Manager bei der Big 4 und versuch dann in eine bessere Beratung zu kommen. Problem dabei ist, das mein Sap Modul ein Nischenmodul ist.
  • Option 4. ???

Was kann ich noch schaffen?
Vielen Dank.

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WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Meinst du denn, du bist vom allgemeinen Arbeitsniveau einem 1er-kandidaten ebenbürtig? Dann go for it.

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WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Geh in die Big4, lern' SAP, perform gut und steige auf. Dabei suchst Du dann nach der Möglichkeit, Deine Inhalte zu verändern - "wie transformiere ich ein Business durch den Einsatz von SAP"?

Dabei wirst Du dann langsam vom SAP-Spezl zum Experten für (digitale) Transformation, und in 5 Jahren suchst Du Dir darüber einen Job, der näher an Deinem Wunschziel liegt.

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WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

WiWi Gast schrieb am 24.08.2021:

Meinst du denn, du bist vom allgemeinen Arbeitsniveau einem 1er-kandidaten ebenbürtig? Dann go for it.

LOL 1er Kandidat

Wann versteht ihr, dass 1er-Streber nicht die sind, die Karriere machen - ES SEI DENN: man kann excellent Netzwerken und sich gut verkaufen. Beides wird Null in Uni Klausuren geprüft. Komplexitäten reduzieren und Zusammenhänge begreifen ist natürlich Voraussetzung, aber da bezweifle ich, dass nur 1er-Kandidat das gut kann, wenn er es muss!

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WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Vielen Dank für eure Beiträge!

Schade ich dachte, dass ich mit dem Master und den jeweiligen Praktika noch die Möglichkeit bekommen könnte. Für mich ist es wichtig in der Beratung Karriere zu machen, daher ist es schade, nicht von Anfang an ein besseres Gehalt zu kassieren und mit spannenderen Themen sich zu beschäftigen. Konnte meine Servicelinewahl nicht nach meinen Interessen wählen.

Damit möchte ich Sap nicht schlechter machen als es ist. Karrieretechnisch ist es bekanntlich ja nicht die schlechteste Branche, jedoch befürchte ich, dass die Arbeit ein bisschen trockener sein könnte.

Gibt es noch Meinungen ?

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WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

WiWi Gast schrieb am 24.08.2021:

Für mich ist es wichtig in der Beratung Karriere zu machen.

Wie kommst du zu diesem Plan und Ziel, wenn du bisher noch nicht mal ein Praktikum in der Beratung gemacht hast? Ernst gemeinte Frage. Woher willst du wissen, dass das dein Ding ist?

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WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Kann die Frage nachvollziehen.

Ich habe schon in einem 35h IGM Unternehmen gearbeitet und habe gemerkt, dass es momentan nichts für mich ist.
Ich bin reisebereit und hätte einfach Bock auf Beratung in der Hoffnung abwechslungsreichere Tätigkeiten im Alltag zu haben. Ich bin jemand der gerne arbeitet, daher wäre ich bereit viel für die Karriere zu opfern. Die Möglichkeiten hierfür sehe ich in der Beratung.

antworten
WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

Kann die Frage nachvollziehen.

Ich habe schon in einem 35h IGM Unternehmen gearbeitet und habe gemerkt, dass es momentan nichts für mich ist.
Ich bin reisebereit und hätte einfach Bock auf Beratung in der Hoffnung abwechslungsreichere Tätigkeiten im Alltag zu haben. Ich bin jemand der gerne arbeitet, daher wäre ich bereit viel für die Karriere zu opfern. Die Möglichkeiten hierfür sehe ich in der Beratung.

Vertrieb vielleicht?

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WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

Kann die Frage nachvollziehen.

Ich habe schon in einem 35h IGM Unternehmen gearbeitet und habe gemerkt, dass es momentan nichts für mich ist.
Ich bin reisebereit und hätte einfach Bock auf Beratung in der Hoffnung abwechslungsreichere Tätigkeiten im Alltag zu haben. Ich bin jemand der gerne arbeitet, daher wäre ich bereit viel für die Karriere zu opfern. Die Möglichkeiten hierfür sehe ich in der Beratung.

Sorry, aber ich glaube du hast ein sehr naives Bild von Beratung. Aufgrund von Langeweile bei IGM auf UB zu schließen ist schlichtweg fahrlässig.
Mach erstmal ein g'scheites UB-Praktikum (wenn das die Noten überhaupt hergeben), um die Erfahrung mitzunehmen und dir eine Meinung bilden zu können

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WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

WiWi Gast schrieb am 24.08.2021:

Vielen Dank für eure Beiträge!

Schade ich dachte, dass ich mit dem Master und den jeweiligen Praktika noch die Möglichkeit bekommen könnte. Für mich ist es wichtig in der Beratung Karriere zu machen, daher ist es schade, nicht von Anfang an ein besseres Gehalt zu kassieren und mit spannenderen Themen sich zu beschäftigen. Konnte meine Servicelinewahl nicht nach meinen Interessen wählen.

Damit möchte ich Sap nicht schlechter machen als es ist. Karrieretechnisch ist es bekanntlich ja nicht die schlechteste Branche, jedoch befürchte ich, dass die Arbeit ein bisschen trockener sein könnte.

Gibt es noch Meinungen ?

Meinst du die SAP-Consulting Branche? Die ist sehr vielfältig, weil dahinter immer auch Branchen, Bereiche und Prozesse stehen. Also ich habe bereits bei sehr vielen unterschiedlichen Kunden gearbeitet und die Projekte waren auch unterschiedlich. Von trockener Atmosphäre kann keine Rede sein. Trocken wäre eher, nur Dokumentationen zu erstellen, ohne realen Bezug zur Materie.

Im Endeffekt liegt es aber an einem Selbst, was man daraus macht.

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WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Vertrieb wäre ich auch nicht abgeneigt, aber mir fehlen die passenden Arbeitgeber in Hamburg, die eine attraktive Vertriebskarriere ermöglichen.

Ein Praktikum kann ich nun nicht mehr machen, da ich mit meinem Bachelor gerade durch bin. Ich muss mich nun entscheiden, ob ich den Master mache oder bei der Big 4 als Associate einsteige.

Und wie gesagt ich möchte die Sap Beratung nicht schlecht reden. Ich wollte nur versuchen ein noch besseren Einstieg zu bekommen, um vielleicht auch in einer anderen Firma von Anfang an besser zu verdienen.

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WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

WiWi Gast schrieb am 25.08.2021:

Vertrieb wäre ich auch nicht abgeneigt, aber mir fehlen die passenden Arbeitgeber in Hamburg, die eine attraktive Vertriebskarriere ermöglichen.

Ein Praktikum kann ich nun nicht mehr machen, da ich mit meinem Bachelor gerade durch bin. Ich muss mich nun entscheiden, ob ich den Master mache oder bei der Big 4 als Associate einsteige.

Und wie gesagt ich möchte die Sap Beratung nicht schlecht reden. Ich wollte nur versuchen ein noch besseren Einstieg zu bekommen, um vielleicht auch in einer anderen Firma von Anfang an besser zu verdienen.

Go for Big 4 und gib Gas! Mit entsprechender Berufserfahrung ist alles möglich ;)

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WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Ohne dir zu Nahe treten zu wollen, aber die Big4 sind bei deinem Profil deine beste Chance. Du hast Glück, dass du dich offensichtlich im Gespräch beweisen konntest und nicht von der Personalabteilung aussortiert wurdest. Du kannst dort auch relativ schnell aus einer SAP-Fachexpertenrolle in Richtung Projektmanagement gehen noch bevor du tatsächlich als Manager Teams leitest.

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WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Vertrieb (IT Sales) ist meistens nur über Dublin möglich. Wurde hier auch schon mal diskutiert. Wenn du gut im Sales bist und den Druck aushälst (wobei der in der UB auch ist), dann schau dich da mal um. Wie die Lage dafür in Hamburg ist keine Ahnung. Bin selbst aus HH und werde fürs Studium wegziehen. HH hat keine guten Arbeitgeber. Ansonsten bewirb dich einfach mal bei Big4 oder bei T3 UB's. T3 ist unwahrscheinlich, dass es klappt aber wer weiß. Am Ende des Tages kochen die auch nur mit Wasser.

Was ist denn eigentlich mit den anderen Beratungen wie Bearing Point, Capgemini etc.?

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WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Was ich nie verstanden habe & nie verstehen werde, Leute sagen sie wollen unbedingt eine "Beraterkarriere" durchziehen, haben aber noch keine Erfahrung in der UB. Wenn es dann mal anfängt hart zu werden & man die 60hrs+/week (ja auch bei Big4) schuftet, merken die meisten ganz schnell, so geil ist das eigetnlich gar nicht...

antworten
ExBerater

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Das liegt aus meiner Sicht vor allem daran, dass die Studenten noch nicht wirklich wissen was sie machen wollen und in erster Linie sich alles offen halten wollen.

Beratung ist selten eine PRO Entscheidung sondern eher das Ergebnis eines bewussten oder unterschwelligen Ausschlussverfahrens nach dem Motto "ich weiß vor allem was ich NICHT machen will". dazu gehört dann alles wie: Noch nicht auf eine Industrie festlegen, keinen Linienaufgaben, kein Einkauf, kein HR, kein Controlling,...
Dazu passt auch, dass sich die jüngeren Generationen immer weniger festlegen wollen. Man kauft keine CDs mehr weil ja ein schlechtes Lied drauf sein könnte. Man kauft lieber Abos für alles mögliche, damit man alles aber nichts richtig schauen kann.

Dieses fehlende Commitment und die fehlende Bereitschaft eine Entscheidung zu treffen, führt im Berufsleben zum Trend der Projektarbeit. Lieber ständig wechselnde Industrien, Kunden, Projekte, Teams als mal eines RICHTIG machen.

WiWi Gast schrieb am 10.09.2021:

Was ich nie verstanden habe & nie verstehen werde, Leute sagen sie wollen unbedingt eine "Beraterkarriere" durchziehen, haben aber noch keine Erfahrung in der UB. Wenn es dann mal anfängt hart zu werden & man die 60hrs+/week (ja auch bei Big4) schuftet, merken die meisten ganz schnell, so geil ist das eigetnlich gar nicht...

antworten
WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Es ist vielmehr so, dass der Markt das nachfragt. Siehe Epsteins "Range". In einer dynamischen Umwelt ist übermäßige Spezialisierung für den Großteil nicht mehr sinnvoll. Früher wurde man als Ingenieur halt Spezialist für Verbrennungsmotoren. Wenn du dich heute auf E-Motoren festlegst, kannst du darauf schlecht 30 Jahre Karriere planen, wenn die Industrie z.B. in ein paar Jahren komplett abwandert. Da bist du als Generalist besser dran.

ExBerater schrieb am 10.09.2021:

Das liegt aus meiner Sicht vor allem daran, dass die Studenten noch nicht wirklich wissen was sie machen wollen und in erster Linie sich alles offen halten wollen.

Beratung ist selten eine PRO Entscheidung sondern eher das Ergebnis eines bewussten oder unterschwelligen Ausschlussverfahrens nach dem Motto "ich weiß vor allem was ich NICHT machen will". dazu gehört dann alles wie: Noch nicht auf eine Industrie festlegen, keinen Linienaufgaben, kein Einkauf, kein HR, kein Controlling,...
Dazu passt auch, dass sich die jüngeren Generationen immer weniger festlegen wollen. Man kauft keine CDs mehr weil ja ein schlechtes Lied drauf sein könnte. Man kauft lieber Abos für alles mögliche, damit man alles aber nichts richtig schauen kann.

Dieses fehlende Commitment und die fehlende Bereitschaft eine Entscheidung zu treffen, führt im Berufsleben zum Trend der Projektarbeit. Lieber ständig wechselnde Industrien, Kunden, Projekte, Teams als mal eines RICHTIG machen.

WiWi Gast schrieb am 10.09.2021:

Was ich nie verstanden habe & nie verstehen werde, Leute sagen sie wollen unbedingt eine "Beraterkarriere" durchziehen, haben aber noch keine Erfahrung in der UB. Wenn es dann mal anfängt hart zu werden & man die 60hrs+/week (ja auch bei Big4) schuftet, merken die meisten ganz schnell, so geil ist das eigetnlich gar nicht...

antworten
WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Und warum sollte das von dir beschriebene Verhalten schlecht sein? Ich stimme dir grundsätzlich zu, aber ich finde es extrem positiv, wenn man sich nicht direkt festlegt bzw. festlegen muss.

ExBerater schrieb am 10.09.2021:

Das liegt aus meiner Sicht vor allem daran, dass die Studenten noch nicht wirklich wissen was sie machen wollen und in erster Linie sich alles offen halten wollen.

Beratung ist selten eine PRO Entscheidung sondern eher das Ergebnis eines bewussten oder unterschwelligen Ausschlussverfahrens nach dem Motto "ich weiß vor allem was ich NICHT machen will". dazu gehört dann alles wie: Noch nicht auf eine Industrie festlegen, keinen Linienaufgaben, kein Einkauf, kein HR, kein Controlling,...
Dazu passt auch, dass sich die jüngeren Generationen immer weniger festlegen wollen. Man kauft keine CDs mehr weil ja ein schlechtes Lied drauf sein könnte. Man kauft lieber Abos für alles mögliche, damit man alles aber nichts richtig schauen kann.

Dieses fehlende Commitment und die fehlende Bereitschaft eine Entscheidung zu treffen, führt im Berufsleben zum Trend der Projektarbeit. Lieber ständig wechselnde Industrien, Kunden, Projekte, Teams als mal eines RICHTIG machen.

WiWi Gast schrieb am 10.09.2021:

Was ich nie verstanden habe & nie verstehen werde, Leute sagen sie wollen unbedingt eine "Beraterkarriere" durchziehen, haben aber noch keine Erfahrung in der UB. Wenn es dann mal anfängt hart zu werden & man die 60hrs+/week (ja auch bei Big4) schuftet, merken die meisten ganz schnell, so geil ist das eigetnlich gar nicht...

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ExBerater

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Ich verstehe eure Sicht, und das ist ja das was uns zum Teil seit Jahren eingetrichtert wird. Aber richtig ist es dennoch nicht aus meiner Sicht.

Was Deutschland (wie jede andere Wirtschaft) braucht sind Spezialisten, Fachleute. Menschen die sich wirklich mit etwas auskennen und ihr Wissen in diesem Bereich einbringen und weiterentwickeln, um etwas ständig zu verbessern und so zum nachhaltigen Erfolg zu bringen.
Dazu muss man nicht ständig die FIrma wechseln, dazu muss man nicht alle 1.5 Jahre durch Abteilungen eines Konzerns hoppen, dazu brauch es vor allem keine "general management skills".

Der ganze Gedanke hinter diesem "Management Trend" der auf viele Wechsel und möglichst wenig Fachkenntnisse ausgelegt ist, ist völlig überholt und führt überall zu den furchtbaren Auswüchsen, die einen Großteil der Konzerne zum Scheitern bringt (wo sie nicht durch extrem hohe Eintrittsbarrieren von neuer Konkurrenz geschützt werden).
Und woher kommt dieser Trend? Ich empfehle den Artikel "how McKinsey destroyed the Middle Class" (klingt plakativ, ist aber echt spannend!)

Demgegenüber gibt es einen weitestgehend unbekannten Teil der deutschen Wirtschaft, der genau das gegenteilige Modell fährt. Es sind die Hidden Champions, die zum überwältigenden Anteil die deutsche Ausnahmestellung in Wirtschaft, Handel und Service ausmachen (ich weiß: Im Forum kennt man nur FAANG, UB und IB,...)
Nun ratet mal worauf die setzen? Etwa auf teure MBAs und schlaue Strategieberater? Horden von General Managers die nie eine echte Abteilung von innen gesehen haben? Sicher nicht. Das sind zum großen Teil Firmen, in denen seit 20 Jahren der gleiche CEO (oder Eigentümer) agiert, der alles von der Pike auf gelernt hat, und das gleiche von seiner Mannschaft erwartet.
Ich empfehle hier das Buch "Hiffen Champions - Aufbruch nach Globalia" von Prof Simon.

Nun ja. Natürlich gönne ich jedem seine Erfahrungen in der Beratung zu machen, ich gönne jedem dass er sich eine Zeitlang ausprobiert (wobei ich schon zu Bedenken gebe, warum so viele heute auch noch 13 Jahren Schule, 5 Jahren Studium, diversen Praktika immer noch nicht wissen was sie eigentlich wollen).
Einige werden Glück haben und weitestgehend ohne Fachkompetenz eine große Konzernkarriere hinlegen, in dem sie in vielen Meetings sitzen, Arbeitskreisen angehören, 80% Blindleistung erzeugen, aber im richtigen Moment dem richtigen Boss mal besonders schöne Powerpoints zeigen werden,... Wer es mag.

Ich sage das NICHT, weil ich frustriert bin oder weil es für mich nicht gut gelaufen ist. Ich sage das, weil ich all das oben beschriebene mitgemacht habe, aber eben beide Seiten kenne, und mit über 40 und als Geschäftsführer nun merke, wer wirklich was leistet in der Wirtschaft.

WiWi Gast schrieb am 10.09.2021:

Es ist vielmehr so, dass der Markt das nachfragt. Siehe Epsteins "Range". In einer dynamischen Umwelt ist übermäßige Spezialisierung für den Großteil nicht mehr sinnvoll. Früher wurde man als Ingenieur halt Spezialist für Verbrennungsmotoren. Wenn du dich heute auf E-Motoren festlegst, kannst du darauf schlecht 30 Jahre Karriere planen, wenn die Industrie z.B. in ein paar Jahren komplett abwandert. Da bist du als Generalist besser dran.

WiWi Gast schrieb am 10.09.2021:
Und warum sollte das von dir beschriebene Verhalten schlecht sein? Ich stimme dir grundsätzlich zu, aber ich finde es extrem positiv, wenn man sich nicht direkt festlegt bzw. festlegen muss.

antworten
WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Ich denke deine Sichtweise passt nicht mehr zur aktuellen Zeit denn die Dinge ändern sich heutzutage viel zu schnell. Daher sehe ich die Situation wie der Poster mit dem Verbrennungsmotorbeispiel. Und dann bist du als Spezialist ganz schnell nicht mehr nötig. Und ich denke, dass es auch viele Leute gibt, die eher die Vielfalt an Themen schätzen als extreme Tiefe.

ExBerater schrieb am 11.09.2021:

Ich verstehe eure Sicht, und das ist ja das was uns zum Teil seit Jahren eingetrichtert wird. Aber richtig ist es dennoch nicht aus meiner Sicht.

Was Deutschland (wie jede andere Wirtschaft) braucht sind Spezialisten, Fachleute. Menschen die sich wirklich mit etwas auskennen und ihr Wissen in diesem Bereich einbringen und weiterentwickeln, um etwas ständig zu verbessern und so zum nachhaltigen Erfolg zu bringen.
Dazu muss man nicht ständig die FIrma wechseln, dazu muss man nicht alle 1.5 Jahre durch Abteilungen eines Konzerns hoppen, dazu brauch es vor allem keine "general management skills".

Der ganze Gedanke hinter diesem "Management Trend" der auf viele Wechsel und möglichst wenig Fachkenntnisse ausgelegt ist, ist völlig überholt und führt überall zu den furchtbaren Auswüchsen, die einen Großteil der Konzerne zum Scheitern bringt (wo sie nicht durch extrem hohe Eintrittsbarrieren von neuer Konkurrenz geschützt werden).
Und woher kommt dieser Trend? Ich empfehle den Artikel "how McKinsey destroyed the Middle Class" (klingt plakativ, ist aber echt spannend!)

Demgegenüber gibt es einen weitestgehend unbekannten Teil der deutschen Wirtschaft, der genau das gegenteilige Modell fährt. Es sind die Hidden Champions, die zum überwältigenden Anteil die deutsche Ausnahmestellung in Wirtschaft, Handel und Service ausmachen (ich weiß: Im Forum kennt man nur FAANG, UB und IB,...)
Nun ratet mal worauf die setzen? Etwa auf teure MBAs und schlaue Strategieberater? Horden von General Managers die nie eine echte Abteilung von innen gesehen haben? Sicher nicht. Das sind zum großen Teil Firmen, in denen seit 20 Jahren der gleiche CEO (oder Eigentümer) agiert, der alles von der Pike auf gelernt hat, und das gleiche von seiner Mannschaft erwartet.
Ich empfehle hier das Buch "Hiffen Champions - Aufbruch nach Globalia" von Prof Simon.

Nun ja. Natürlich gönne ich jedem seine Erfahrungen in der Beratung zu machen, ich gönne jedem dass er sich eine Zeitlang ausprobiert (wobei ich schon zu Bedenken gebe, warum so viele heute auch noch 13 Jahren Schule, 5 Jahren Studium, diversen Praktika immer noch nicht wissen was sie eigentlich wollen).
Einige werden Glück haben und weitestgehend ohne Fachkompetenz eine große Konzernkarriere hinlegen, in dem sie in vielen Meetings sitzen, Arbeitskreisen angehören, 80% Blindleistung erzeugen, aber im richtigen Moment dem richtigen Boss mal besonders schöne Powerpoints zeigen werden,... Wer es mag.

Ich sage das NICHT, weil ich frustriert bin oder weil es für mich nicht gut gelaufen ist. Ich sage das, weil ich all das oben beschriebene mitgemacht habe, aber eben beide Seiten kenne, und mit über 40 und als Geschäftsführer nun merke, wer wirklich was leistet in der Wirtschaft.

WiWi Gast schrieb am 10.09.2021:

Es ist vielmehr so, dass der Markt das nachfragt. Siehe Epsteins "Range". In einer dynamischen Umwelt ist übermäßige Spezialisierung für den Großteil nicht mehr sinnvoll. Früher wurde man als Ingenieur halt Spezialist für Verbrennungsmotoren. Wenn du dich heute auf E-Motoren festlegst, kannst du darauf schlecht 30 Jahre Karriere planen, wenn die Industrie z.B. in ein paar Jahren komplett abwandert. Da bist du als Generalist besser dran.

WiWi Gast schrieb am 10.09.2021:
Und warum sollte das von dir beschriebene Verhalten schlecht sein? Ich stimme dir grundsätzlich zu, aber ich finde es extrem positiv, wenn man sich nicht direkt festlegt bzw. festlegen muss.

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WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Ich kann dir nur in Teilen zustimmen. Ich finde auch, dass man an einem gewissen Punkt eine Expertise aufbauen sollte.

Aber es ist doch der Charme der Beratung, dass man erstmal einiges sieht und sich seinen Wunschbereich aussuchen kann. Ich war 4.5 Jahre in der Beratung und es hat mir enorm geholfen, zu wissen was ich möchte. Wie soll man das als Student denn wirklich beurteilen können?

Ich würde jedem auch zu diesem Schritt raten, wenn noch Unsicherheit besteht. Deinen Beitrag finde ich unnötig überspitzt. Ich finde die (immer jüngeren) Absolventen sollen sich bestenfalls erstmal ausprobieren und dann festlegen.

ExBerater schrieb am 11.09.2021:

Ich verstehe eure Sicht, und das ist ja das was uns zum Teil seit Jahren eingetrichtert wird. Aber richtig ist es dennoch nicht aus meiner Sicht.

Was Deutschland (wie jede andere Wirtschaft) braucht sind Spezialisten, Fachleute. Menschen die sich wirklich mit etwas auskennen und ihr Wissen in diesem Bereich einbringen und weiterentwickeln, um etwas ständig zu verbessern und so zum nachhaltigen Erfolg zu bringen.
Dazu muss man nicht ständig die FIrma wechseln, dazu muss man nicht alle 1.5 Jahre durch Abteilungen eines Konzerns hoppen, dazu brauch es vor allem keine "general management skills".

Der ganze Gedanke hinter diesem "Management Trend" der auf viele Wechsel und möglichst wenig Fachkenntnisse ausgelegt ist, ist völlig überholt und führt überall zu den furchtbaren Auswüchsen, die einen Großteil der Konzerne zum Scheitern bringt (wo sie nicht durch extrem hohe Eintrittsbarrieren von neuer Konkurrenz geschützt werden).
Und woher kommt dieser Trend? Ich empfehle den Artikel "how McKinsey destroyed the Middle Class" (klingt plakativ, ist aber echt spannend!)

Demgegenüber gibt es einen weitestgehend unbekannten Teil der deutschen Wirtschaft, der genau das gegenteilige Modell fährt. Es sind die Hidden Champions, die zum überwältigenden Anteil die deutsche Ausnahmestellung in Wirtschaft, Handel und Service ausmachen (ich weiß: Im Forum kennt man nur FAANG, UB und IB,...)
Nun ratet mal worauf die setzen? Etwa auf teure MBAs und schlaue Strategieberater? Horden von General Managers die nie eine echte Abteilung von innen gesehen haben? Sicher nicht. Das sind zum großen Teil Firmen, in denen seit 20 Jahren der gleiche CEO (oder Eigentümer) agiert, der alles von der Pike auf gelernt hat, und das gleiche von seiner Mannschaft erwartet.
Ich empfehle hier das Buch "Hiffen Champions - Aufbruch nach Globalia" von Prof Simon.

Nun ja. Natürlich gönne ich jedem seine Erfahrungen in der Beratung zu machen, ich gönne jedem dass er sich eine Zeitlang ausprobiert (wobei ich schon zu Bedenken gebe, warum so viele heute auch noch 13 Jahren Schule, 5 Jahren Studium, diversen Praktika immer noch nicht wissen was sie eigentlich wollen).
Einige werden Glück haben und weitestgehend ohne Fachkompetenz eine große Konzernkarriere hinlegen, in dem sie in vielen Meetings sitzen, Arbeitskreisen angehören, 80% Blindleistung erzeugen, aber im richtigen Moment dem richtigen Boss mal besonders schöne Powerpoints zeigen werden,... Wer es mag.

Ich sage das NICHT, weil ich frustriert bin oder weil es für mich nicht gut gelaufen ist. Ich sage das, weil ich all das oben beschriebene mitgemacht habe, aber eben beide Seiten kenne, und mit über 40 und als Geschäftsführer nun merke, wer wirklich was leistet in der Wirtschaft.

WiWi Gast schrieb am 10.09.2021:

Es ist vielmehr so, dass der Markt das nachfragt. Siehe Epsteins "Range". In einer dynamischen Umwelt ist übermäßige Spezialisierung für den Großteil nicht mehr sinnvoll. Früher wurde man als Ingenieur halt Spezialist für Verbrennungsmotoren. Wenn du dich heute auf E-Motoren festlegst, kannst du darauf schlecht 30 Jahre Karriere planen, wenn die Industrie z.B. in ein paar Jahren komplett abwandert. Da bist du als Generalist besser dran.

WiWi Gast schrieb am 10.09.2021:
Und warum sollte das von dir beschriebene Verhalten schlecht sein? Ich stimme dir grundsätzlich zu, aber ich finde es extrem positiv, wenn man sich nicht direkt festlegt bzw. festlegen muss.

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ExBerater

Consulting - wie das beste noch rausholen?

sich ausprobieren und seinen Weg finden ist ja OK.

Was mir Sorge bereitet ist, dass es immer mehr junge Leute gibt, die die Abkürzung zum Häuptling suchen ohne jemals Indianer gewesen zu sein.
Wir züchten eine immer größere Anzahl an "Beratertypen" heran, die aber immer weniger Ahnung haben (wollen) von dem und denen die sie eigentlich beraten

antworten
WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

ExBerater schrieb am 11.09.2021:

sich ausprobieren und seinen Weg finden ist ja OK.

Was mir Sorge bereitet ist, dass es immer mehr junge Leute gibt, die die Abkürzung zum Häuptling suchen ohne jemals Indianer gewesen zu sein.
Wir züchten eine immer größere Anzahl an "Beratertypen" heran, die aber immer weniger Ahnung haben (wollen) von dem und denen die sie eigentlich beraten

Du tust so als ob jeder zweite in die Beratung geht. Das Ziel mag in diesem Forum überrepräsentiert sein, aber in der Realität gehen nur die Jahrgangsbesten in die Beratungen.

Keine Sorge der Rest endet als 0815 Sachbearbeiter. Wobei ich nicht weiß, ob das unser Land so vorranbringt. Wer will schon ein unbedeutendes Zahnrad sein?

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WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Das sehe ich absolut nicht bzw. kann ich aus meiner Erfahrung in der Industrie und der Beratung so gar nicht bestätigen

ExBerater schrieb am 11.09.2021:

sich ausprobieren und seinen Weg finden ist ja OK.

Was mir Sorge bereitet ist, dass es immer mehr junge Leute gibt, die die Abkürzung zum Häuptling suchen ohne jemals Indianer gewesen zu sein.
Wir züchten eine immer größere Anzahl an "Beratertypen" heran, die aber immer weniger Ahnung haben (wollen) von dem und denen die sie eigentlich beraten

antworten
WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

ExBerater schrieb am 11.09.2021:

sich ausprobieren und seinen Weg finden ist ja OK.

Was mir Sorge bereitet ist, dass es immer mehr junge Leute gibt, die die Abkürzung zum Häuptling suchen ohne jemals Indianer gewesen zu sein.
Wir züchten eine immer größere Anzahl an "Beratertypen" heran, die aber immer weniger Ahnung haben (wollen) von dem und denen die sie eigentlich beraten

Kann ich null bestätigen- Die Beratungshäuser sind so hierarchisch, dass die Jungberater das meiste von oben absegnen müssen. Wer keine Lust auf Spezialist hat, geht halt vor dem Managerlevel.

Aber eigentlich willst du gar nicht darauf eingehen, was schon ein paar Poster meinte : Die Zeit der extremen Spezialisten ist vorbei.

Und was hat Generalist sein denn mit Indianer/Häuptling zu tun?

antworten
WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Wozu auch es gibt genug Bereiche mit Führung wo man vom Inhalt keine Ahnung haben muss.

ExBerater schrieb am 11.09.2021:

sich ausprobieren und seinen Weg finden ist ja OK.

Was mir Sorge bereitet ist, dass es immer mehr junge Leute gibt, die die Abkürzung zum Häuptling suchen ohne jemals Indianer gewesen zu sein.
Wir züchten eine immer größere Anzahl an "Beratertypen" heran, die aber immer weniger Ahnung haben (wollen) von dem und denen die sie eigentlich beraten

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WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Ich bin nicht derjenige auf den du dich beziehst, aber ich gebe ihm Recht. Was hat die aktuelle Zeit damit zu tun? Welche Bedeutung sollte darin liegen? Du redest einfach das nach, was andere überall verbreiten. Aber es ist nicht die Wahrheit. Diese Allrounder werden nicht die Themen der Zukunft gestalten, sondern die Spezialisten, denn die haben das nötige tiefe und breite Knowhow, um das neue zu bearbeiten. Mit meinen fast 40 habe ich erkannt, dass ich nach dem Unsinn handelte, der mir seit der Kindheit eingetrichtert wurde. Für mich ist es vorbei. Auch ihr, die noch studiert, werdet eines Tages begreifen, dass ihr falschen Vorstellungen hinterhergelaufen seid und dass das echte Berufsleben ganz anders verläuft.

WiWi Gast schrieb am 11.09.2021:

Ich denke deine Sichtweise passt nicht mehr zur aktuellen Zeit denn die Dinge ändern sich heutzutage viel zu schnell. Daher sehe ich die Situation wie der Poster mit dem Verbrennungsmotorbeispiel. Und dann bist du als Spezialist ganz schnell nicht mehr nötig. Und ich denke, dass es auch viele Leute gibt, die eher die Vielfalt an Themen schätzen als extreme Tiefe.

ExBerater schrieb am 11.09.2021:

Ich verstehe eure Sicht, und das ist ja das was uns zum Teil seit Jahren eingetrichtert wird. Aber richtig ist es dennoch nicht aus meiner Sicht.

Was Deutschland (wie jede andere Wirtschaft) braucht sind Spezialisten, Fachleute. Menschen die sich wirklich mit etwas auskennen und ihr Wissen in diesem Bereich einbringen und weiterentwickeln, um etwas ständig zu verbessern und so zum nachhaltigen Erfolg zu bringen.
Dazu muss man nicht ständig die FIrma wechseln, dazu muss man nicht alle 1.5 Jahre durch Abteilungen eines Konzerns hoppen, dazu brauch es vor allem keine "general management skills".

Der ganze Gedanke hinter diesem "Management Trend" der auf viele Wechsel und möglichst wenig Fachkenntnisse ausgelegt ist, ist völlig überholt und führt überall zu den furchtbaren Auswüchsen, die einen Großteil der Konzerne zum Scheitern bringt (wo sie nicht durch extrem hohe Eintrittsbarrieren von neuer Konkurrenz geschützt werden).
Und woher kommt dieser Trend? Ich empfehle den Artikel "how McKinsey destroyed the Middle Class" (klingt plakativ, ist aber echt spannend!)

Demgegenüber gibt es einen weitestgehend unbekannten Teil der deutschen Wirtschaft, der genau das gegenteilige Modell fährt. Es sind die Hidden Champions, die zum überwältigenden Anteil die deutsche Ausnahmestellung in Wirtschaft, Handel und Service ausmachen (ich weiß: Im Forum kennt man nur FAANG, UB und IB,...)
Nun ratet mal worauf die setzen? Etwa auf teure MBAs und schlaue Strategieberater? Horden von General Managers die nie eine echte Abteilung von innen gesehen haben? Sicher nicht. Das sind zum großen Teil Firmen, in denen seit 20 Jahren der gleiche CEO (oder Eigentümer) agiert, der alles von der Pike auf gelernt hat, und das gleiche von seiner Mannschaft erwartet.
Ich empfehle hier das Buch "Hiffen Champions - Aufbruch nach Globalia" von Prof Simon.

Nun ja. Natürlich gönne ich jedem seine Erfahrungen in der Beratung zu machen, ich gönne jedem dass er sich eine Zeitlang ausprobiert (wobei ich schon zu Bedenken gebe, warum so viele heute auch noch 13 Jahren Schule, 5 Jahren Studium, diversen Praktika immer noch nicht wissen was sie eigentlich wollen).
Einige werden Glück haben und weitestgehend ohne Fachkompetenz eine große Konzernkarriere hinlegen, in dem sie in vielen Meetings sitzen, Arbeitskreisen angehören, 80% Blindleistung erzeugen, aber im richtigen Moment dem richtigen Boss mal besonders schöne Powerpoints zeigen werden,... Wer es mag.

Ich sage das NICHT, weil ich frustriert bin oder weil es für mich nicht gut gelaufen ist. Ich sage das, weil ich all das oben beschriebene mitgemacht habe, aber eben beide Seiten kenne, und mit über 40 und als Geschäftsführer nun merke, wer wirklich was leistet in der Wirtschaft.

WiWi Gast schrieb am 10.09.2021:

Es ist vielmehr so, dass der Markt das nachfragt. Siehe Epsteins "Range". In einer dynamischen Umwelt ist übermäßige Spezialisierung für den Großteil nicht mehr sinnvoll. Früher wurde man als Ingenieur halt Spezialist für Verbrennungsmotoren. Wenn du dich heute auf E-Motoren festlegst, kannst du darauf schlecht 30 Jahre Karriere planen, wenn die Industrie z.B. in ein paar Jahren komplett abwandert. Da bist du als Generalist besser dran.

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ExBerater

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Das sehe ich nicht. Im Gegenteil.
Fortschritt kommt immer nur von Leuten die solide Kenntnisse in etwas haben, Spezialistenwissen halt. Das heißt nicht, dass man sich in seinem spezilialiserten Wissen nicht weiterbilden muss, immer auf dem Laufenden bleiben. Aber das kann man eben nur, wenn man wirklich in einer Materia drin ist.

Es findet auch gerade ein substantielles Umdenken statt, so dass man auch wieder mehr Führungskräfte mit echter Facherfahrung haben will.

Im Übrigen zeigen das ja auch alles die hier so oft gepriesenen US Techfirmen, die in den letzten 20 Jahren so vieles auf den Kopf gestellt haben, oder glaubt ihr, Apple, Google, Tesla haben nicht absolute Spezialisten, die besten ihrer Fächer in den Fachabteilungen? Glaubt ihr da sitzen Ex-Berater die jetzt auf Manager machen und so das nächste IPhone entwickeln?

Allein der Kommentar von dem anderen User oben, dass es ja genügend Bereiche gebe, in denen man als Führungskraft keine Ahnung vom Inhalt haben muss, ist bitter. Sowas mag es geben aber das sind dann halt die Konzerne à la ThyssenKrupp in denen ständig neue Bereiche erfunden werden weil man teure Ex-Berater in Führungsfunktionen unterbringen muss, diese Abteilungen fett aufbaut, um dann alle 3 Jahre ein großes Overhead-Abbauprogramm fahren kann - natürlich mit Hilfe von Beratern

WiWi Gast schrieb am 11.09.2021:

ExBerater schrieb am 11.09.2021:

sich ausprobieren und seinen Weg finden ist ja OK.

Was mir Sorge bereitet ist, dass es immer mehr junge Leute gibt, die die Abkürzung zum Häuptling suchen ohne jemals Indianer gewesen zu sein.
Wir züchten eine immer größere Anzahl an "Beratertypen" heran, die aber immer weniger Ahnung haben (wollen) von dem und denen die sie eigentlich beraten

Kann ich null bestätigen- Die Beratungshäuser sind so hierarchisch, dass die Jungberater das meiste von oben absegnen müssen. Wer keine Lust auf Spezialist hat, geht halt vor dem Managerlevel.

Aber eigentlich willst du gar nicht darauf eingehen, was schon ein paar Poster meinte : Die Zeit der extremen Spezialisten ist vorbei.

Und was hat Generalist sein denn mit Indianer/Häuptling zu tun?

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WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Hier ebenfalls Geschäftsführer, 36, lange Jahre Beratung hinter mir und volle Zustimmung zum Post oben. Wirkliche Wertschöpfung bringen Leute die sich extrem gut mit etwas auskennen. Smarte Generalisten sind ja nicht schlecht und im Getriebe der Wirtschaft so etwas wie das Öl was die ganzen Zahnräder am Laufen hält. Beim ein oder anderen größeren deutschen Konzern kriegt man schon manchmal den Eindruck, das vor lauter Dampfplauderer und Projektmanager irgendwo die eigentliche Expertise verloren gegangen ist. Das ist für uns alle nicht gut.

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WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

nenn mir einen

WiWi Gast schrieb am 11.09.2021:

Wozu auch es gibt genug Bereiche mit Führung wo man vom Inhalt keine Ahnung haben muss.

ExBerater schrieb am 11.09.2021:

sich ausprobieren und seinen Weg finden ist ja OK.

Was mir Sorge bereitet ist, dass es immer mehr junge Leute gibt, die die Abkürzung zum Häuptling suchen ohne jemals Indianer gewesen zu sein.
Wir züchten eine immer größere Anzahl an "Beratertypen" heran, die aber immer weniger Ahnung haben (wollen) von dem und denen die sie eigentlich beraten

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ExBerater

Consulting - wie das beste noch rausholen?

VIELEN DANK - du sprichst mir aus dem Herzen.

Habe noch aus meiner Konzernzeit einen Freund der dort noch arbeitet. Der ist den ganzen Tag (!) in Meetings, wenn wir uns dann um 20 Uhr treffen wollen, sagt er oft, er müsse noch Protokolle schreiben :-) Das alles um sich mit anderen "Projektmanagern" und "Koordinatoren" abzustimmen, die alle gegeneinander kämpfen um ihren Besitzstand zu wahren. Nach vorne gehe da nix. Der Konzernbereich hat übrigens ca. 5000 Mitarbeiter in SG&A Bereichen aber er würde nicht ein Stück weniger produzieren und verkaufen wenn es die nicht gebe.

WiWi Gast schrieb am 12.09.2021:

Hier ebenfalls Geschäftsführer, 36, lange Jahre Beratung hinter mir und volle Zustimmung zum Post oben. Wirkliche Wertschöpfung bringen Leute die sich extrem gut mit etwas auskennen. Smarte Generalisten sind ja nicht schlecht und im Getriebe der Wirtschaft so etwas wie das Öl was die ganzen Zahnräder am Laufen hält. Beim ein oder anderen größeren deutschen Konzern kriegt man schon manchmal den Eindruck, das vor lauter Dampfplauderer und Projektmanager irgendwo die eigentliche Expertise verloren gegangen ist. Das ist für uns alle nicht gut.

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WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Sorry für die vielleicht etwas überspitzte Frage, aber auf welcher Ebene arbeitet denn dein Bekannter?

Als echter „Manager“ wirst du im Konzern keine Protokolle schreiben, da du ein (meistens unnötig große) Menge an Mitarbeitern hast. Es ist ja eher das Gegenteil, da es viel zu viele Manager im Konzern gibt und jeder alles nur delegiert und organisiert.

Zum eigentlichen Thema: Ich finde, die Mischung aus Experten und Generalisten macht es. In meinen Augen ist es der richtige Weg, dass man sich zunächst das Handwerkszeug des Generalisten holt (z.B. über die Beratung) und legt sich dann auf einen Bereich fest und vertieft dort sein Wissen.

Vor allem sind auch viele Leute bei den Tech Unternehmen nicht in einem Bereich bzw. einer Abteilung für 20 Leute. In den USA wechselt die gefühlt sogar alle drei Jahre den Arbeitgeber, v.a. im Tech Bereich.

ExBerater schrieb am 12.09.2021:

VIELEN DANK - du sprichst mir aus dem Herzen.

Habe noch aus meiner Konzernzeit einen Freund der dort noch arbeitet. Der ist den ganzen Tag (!) in Meetings, wenn wir uns dann um 20 Uhr treffen wollen, sagt er oft, er müsse noch Protokolle schreiben :-) Das alles um sich mit anderen "Projektmanagern" und "Koordinatoren" abzustimmen, die alle gegeneinander kämpfen um ihren Besitzstand zu wahren. Nach vorne gehe da nix. Der Konzernbereich hat übrigens ca. 5000 Mitarbeiter in SG&A Bereichen aber er würde nicht ein Stück weniger produzieren und verkaufen wenn es die nicht gebe.

WiWi Gast schrieb am 12.09.2021:

Hier ebenfalls Geschäftsführer, 36, lange Jahre Beratung hinter mir und volle Zustimmung zum Post oben. Wirkliche Wertschöpfung bringen Leute die sich extrem gut mit etwas auskennen. Smarte Generalisten sind ja nicht schlecht und im Getriebe der Wirtschaft so etwas wie das Öl was die ganzen Zahnräder am Laufen hält. Beim ein oder anderen größeren deutschen Konzern kriegt man schon manchmal den Eindruck, das vor lauter Dampfplauderer und Projektmanager irgendwo die eigentliche Expertise verloren gegangen ist. Das ist für uns alle nicht gut.

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listrea

Consulting - wie das beste noch rausholen?

WiWi Gast schrieb am 12.09.2021:

Hier ebenfalls Geschäftsführer, 36, lange Jahre Beratung hinter mir und volle Zustimmung zum Post oben. Wirkliche Wertschöpfung bringen Leute die sich extrem gut mit etwas auskennen. Smarte Generalisten sind ja nicht schlecht und im Getriebe der Wirtschaft so etwas wie das Öl was die ganzen Zahnräder am Laufen hält. Beim ein oder anderen größeren deutschen Konzern kriegt man schon manchmal den Eindruck, das vor lauter Dampfplauderer und Projektmanager irgendwo die eigentliche Expertise verloren gegangen ist. Das ist für uns alle nicht gut.

Hier ebenfalls Geschäftsführer, und lange Jahre mit UB zusammenarbeitend. Ich kann das obige geschriebene des "ExBeraters" nur teilweise nachvollziehen, denn - was ist die Alternative? Die UBs haben überall ihre Finger im Spiel. Ohne dieses Spiel mitgemacht zu haben, ist es extrem schwierig etwas aufzubauen. Es geht, keine Frage, aber das Netzwerk, das man sich aufbaut und mit Hilfe dessen man auch im Zweifel den Exit hinlegt ist der eigentliche Grund, um den es hier geht.

Unabhängig davon freuen sich die großen UBs übrigens, wenn man tatsächlich einige Jahre an Expertenwissen mitbringt.

antworten
ExBerater

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Das kommt auf deine Definition von "Manager" an.
Es ist aber eher im Gegenteil so, dass gerade "Manager" sowas auch machen müssen. Wo hat man schon Manager Titel? Genau, dort wo Projektarbeit gemacht wird, Inhouse Consulting, Strategie,...
Ich war früher mit ihm zusammen in einer Inhouse Consulting Abteilung und da haben fast alle (Ex McKinsey,...) Protokolle schreiben müssen, da man in der IC eben der Dösbaddel war, der solch Projektmanagement/Koordinierungs DingensBums machen musste. Die Leider der Fachabteilungen werden das sicher nicht machen, deswegen hält man sich ja solche Projektmanager-Kohorten.

WiWi Gast schrieb am 12.09.2021:

Sorry für die vielleicht etwas überspitzte Frage, aber auf welcher Ebene arbeitet denn dein Bekannter?

Als echter „Manager“ wirst du im Konzern keine Protokolle schreiben, da du ein (meistens unnötig große) Menge an Mitarbeitern hast. Es ist ja eher das Gegenteil, da es viel zu viele Manager im Konzern gibt und jeder alles nur delegiert und organisiert.

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ExBerater

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Ich weiß nicht, ob wir uns da widersprechen. Glaube du beziehst dich nur auf etwas anderes.
Geht es bei deiner Meinung darum ob UB ein gutes Karrieresprungbrett ist oder darum ob Ex-UBler wichtige Fachkräfte in Unternehmen sind?

Ich bleibe dabei, dass die Unternehmen, die wirklich das Rückgrat der deutschen Wirtschaft ausmachen, ganz oft völlig ohne Ex Berater auskommen, sondern auch hohe Kontinuität in Fach- und Führungspositionen setzen, und deren Führungskräfte oft auch (ehemalige) Fachleute sind. Das ist ein völlig anderer Ansatz als die Ansammlung von Ex-Berater Kohorten die man sich oft in großen Konzernen leistet.

listrea schrieb am 13.09.2021:

Hier ebenfalls Geschäftsführer, 36, lange Jahre Beratung hinter mir und volle Zustimmung zum Post oben. Wirkliche Wertschöpfung bringen Leute die sich extrem gut mit etwas auskennen. Smarte Generalisten sind ja nicht schlecht und im Getriebe der Wirtschaft so etwas wie das Öl was die ganzen Zahnräder am Laufen hält. Beim ein oder anderen größeren deutschen Konzern kriegt man schon manchmal den Eindruck, das vor lauter Dampfplauderer und Projektmanager irgendwo die eigentliche Expertise verloren gegangen ist. Das ist für uns alle nicht gut.

Hier ebenfalls Geschäftsführer, und lange Jahre mit UB zusammenarbeitend. Ich kann das obige geschriebene des "ExBeraters" nur teilweise nachvollziehen, denn - was ist die Alternative? Die UBs haben überall ihre Finger im Spiel. Ohne dieses Spiel mitgemacht zu haben, ist es extrem schwierig etwas aufzubauen. Es geht, keine Frage, aber das Netzwerk, das man sich aufbaut und mit Hilfe dessen man auch im Zweifel den Exit hinlegt ist der eigentliche Grund, um den es hier geht.

Unabhängig davon freuen sich die großen UBs übrigens, wenn man tatsächlich einige Jahre an Expertenwissen mitbringt.

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listrea

Consulting - wie das beste noch rausholen?

ExBerater schrieb am 13.09.2021:

Ich weiß nicht, ob wir uns da widersprechen. Glaube du beziehst dich nur auf etwas anderes.
Geht es bei deiner Meinung darum ob UB ein gutes Karrieresprungbrett ist oder darum ob Ex-UBler wichtige Fachkräfte in Unternehmen sind?

Ich bleibe dabei, dass die Unternehmen, die wirklich das Rückgrat der deutschen Wirtschaft ausmachen, ganz oft völlig ohne Ex Berater auskommen, sondern auch hohe Kontinuität in Fach- und Führungspositionen setzen, und deren Führungskräfte oft auch (ehemalige) Fachleute sind. Das ist ein völlig anderer Ansatz als die Ansammlung von Ex-Berater Kohorten die man sich oft in großen Konzernen leistet.

Ne, wir widersprechen uns nicht. Das Problem ist, dass man erst Teil des Systems gewesen sein muss, um es zu verteufeln. Also ein Ex-UBler regt dich über Berater auf, ein Konzernbeamter über seinesgleichen, ein Startupler über eben jenes Ökosystem. Aber hätte man es vermeiden können? Also wäre man ohne die vorangegangene (schlimme) Position in die jetzige (bessere) Position gekommen?
In allen drei Formen gibt es jene, die profitieren (die oben in der Pyramide) und jene, die versuchen durch Wechsel in eine Position zu kommen, die langfristig für sie akzeptabel ist (also irgendwo in der Mitte der Pyramide). In beiden Fällen hat es sehr viel mit langfristigem Denken und Abwägen zu tun, und der finalen Entscheidung, was aktuell das beste für einen ist.

Und dann gibt die große Masse, die irgendwo dazwischen hängt, weil sie keinen Absprung schafft und das Spiel mitspielen muss, da sie nicht langfristig denkt. Um mal zum Thema zurückzukommen: Der TO läuft Gefahr genau zu so einer Gruppe zu gehören.

Allein schon die Denkweise "ich mache jetzt mal eben einen 1er Master und dann stehen mir alle Türen offen ist schon hanebüchen, nachdem man ja Jjahrelang gezeigt hat, dass man sich aktiv des Lernens verweigert hat (nichts anderes sagt ein 3.x'er Schnitt aus). Und jetzt will man das ändern, denkt, dass eine 1.x über das alles hinwegtäuscht und man dann bitte auch direkt in die top Strategieberatungen kommt.

Nein.

Das sind ja alles Träumereien weil man gelesen hat, dass man viel Geld verdient, einen bestimmen Lifestyle pflegen kann, der durch Youtube o.ä. oder gar hier im Forum transportiert wird. Nur kommt es bei all jenen Jobs eben auf die Begeisterungsfähigkeit für eben jenen an. Und das fehlt irgendwie in dem Post oben. Stattdessen bewirbt man sich auf eine Position die man garnicht will, in der Hoffnung... ja, auf was? Das man dann super Leistung zeigt, um in eine bessere Beratung zu kommen, weil man sich ja Spezialwissen angeeignet hat, dass man eigentlich vermeiden will. Hm. Dieser Plan muss ja nach hinten losgehen und jeder, der langfristig denkt, sollte dies auch erkennen.

Gerde bei den großen Strategieberatungen kommt es auf das Gesamtpaket an, mit dem man sich bewirbt. Einzelne Noten, Studiengänge oder die Uni spielen keine Rolle, wenn(!) man denn Einsatz gezeigt hat. Dafür muss man aber auch etwas geleistet haben, dass diesen Einsatz widerspiegelt.
Das ist meine persönliche Erfahrung und es gibt diverse interviews mit UB HR'lern auf YT, die auch dies exakt so wiedergeben. Trotzdem fokussiert man sich hier im Forum immer nur Schnitt und Name. Beratungen können sich heutzutage garnicht mehr leisten so zu filtern.

Also, der Rat an den TO hier ist: in die Big4 gehen und sich dort nach einiger Zeit versuchen, intern umzuorientieren, um sich möglichst breit aufzustellen. Das Gute an der Big4 sind die einheitlichen Beförderungs-/Bewertungsmuster, sodass man sehen kann, ob jemand seinen Job gut erledigt hat oder nicht. Danach kann man versuchen zu wechseln. Das wird Jahre dauern und das sollte auch vollkommen klar sein, da man ja die erste Chance im Leben in den Sand gesetzt hat.
Man kann es als zweite Chance sehen. Ich selber habe auch keinen geraden Lebenslauf und es lief nicht alles so geplant. Trotzdem hat man in Deutschland immer genügend Möglichkeiten, das beste aus seiner Situation zu machen, wenn man denn in der Lage ist, die eigene Situation korrekt einzuschätzen.

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WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Manager für mich bzw. bei uns im Konzern bedeutet, dass man ein Team hat bzw. Leute führt.

Und ich denke, dass dein besprochener Kollege entweder „festhängt“ mit der Karriere und daher solche Aufgaben selbst machen muss oder eben nur die „blöden“ Aufgaben bekommt.

Das soll jetzt nicht herablassend klingen, aber ich bin aktuell „Manager“ / Head of einer kleinen Abteilung im Strategiebereich eines Dax30 (5x Direct Reports). Protokolle & Co. zählen definitiv nicht zu meinen Aufgaben. Dafür würde aber auch die Zeit fehlen.

Wenn jemand als „Manager“ lediglich im Projekt mitarbeitet, dann waren das hoffentlich keine Leute die lange in der Beratung waren oder dort schon Projektleiter waren. Die von dir beschriebenen Tätigkeiten macht bei uns ein „Consultant Einsteiger“ aus unserer Inhouse oder einer externen Beratung.

ExBerater schrieb am 13.09.2021:

Das kommt auf deine Definition von "Manager" an.
Es ist aber eher im Gegenteil so, dass gerade "Manager" sowas auch machen müssen. Wo hat man schon Manager Titel? Genau, dort wo Projektarbeit gemacht wird, Inhouse Consulting, Strategie,...
Ich war früher mit ihm zusammen in einer Inhouse Consulting Abteilung und da haben fast alle (Ex McKinsey,...) Protokolle schreiben müssen, da man in der IC eben der Dösbaddel war, der solch Projektmanagement/Koordinierungs DingensBums machen musste. Die Leider der Fachabteilungen werden das sicher nicht machen, deswegen hält man sich ja solche Projektmanager-Kohorten.

WiWi Gast schrieb am 12.09.2021:

Sorry für die vielleicht etwas überspitzte Frage, aber auf welcher Ebene arbeitet denn dein Bekannter?

Als echter „Manager“ wirst du im Konzern keine Protokolle schreiben, da du ein (meistens unnötig große) Menge an Mitarbeitern hast. Es ist ja eher das Gegenteil, da es viel zu viele Manager im Konzern gibt und jeder alles nur delegiert und organisiert.

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WiWi Gast

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Wenn wir in der Entwicklung in jedem Projekt einen Consultant zum Protokoll schreiben hätten… ohje.
Bei uns ist sich für sowas eigentlich niemand zu schade, es schreibt auch mal ein Senior Manager (leitet mehrere Teams) Protokoll…

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ExBerater

Consulting - wie das beste noch rausholen?

Mir ist relativ egal ob mein Freund da festhängt oder nicht.
Die Protokolle waren auch nur ein Beispiel von vielen um das Problem zu nennen welches ich mit der Arbeit in Konzernen habe (und ich habe einige erlebt),
Am Ende des Tages sitzen viele wichtige und gut bezahlte Leute ständig in meetings um sich zu koordinieren weil es zu viele Hierarchien, zu viele Projekte, zu wenig klare Verantwortung, und überhaupt zu viele geltungssüchtige Manager mit unnötig aufgeblasenen Abteilungen gibt .- und all das hat selten etwas mit der eigentlichen Wertschöpfung des Unternehmens zu tun. Und warum wird sowas am Leben gehalten? Weil die Heerscharen von Ex-Beratern (und ähnlichen Fachfremden) eine Daseinsberechtigung brauchen, während die, die wirklich an der Wertschöpfung des Konzerns beteiligt sind, von diesen Projekten und Truppen nur gebremst werden.

Sorry, ich bin heute etwas zynisch drauf ;-) Vielleicht habe ich auch nur die falschen Konzerne kennengelernt.

WiWi Gast schrieb am 13.09.2021:

Manager für mich bzw. bei uns im Konzern bedeutet, dass man ein Team hat bzw. Leute führt.

Und ich denke, dass dein besprochener Kollege entweder „festhängt“ mit der Karriere und daher solche Aufgaben selbst machen muss oder eben nur die „blöden“ Aufgaben bekommt.

Das soll jetzt nicht herablassend klingen, aber ich bin aktuell „Manager“ / Head of einer kleinen Abteilung im Strategiebereich eines Dax30 (5x Direct Reports). Protokolle & Co. zählen definitiv nicht zu meinen Aufgaben. Dafür würde aber auch die Zeit fehlen.

Wenn jemand als „Manager“ lediglich im Projekt mitarbeitet, dann waren das hoffentlich keine Leute die lange in der Beratung waren oder dort schon Projektleiter waren. Die von dir beschriebenen Tätigkeiten macht bei uns ein „Consultant Einsteiger“ aus unserer Inhouse oder einer externen Beratung.

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