DAX Einkäufer schrieb:
Wenn es einem vollkommen gleichgültig ist, wie man aussieht,
dann kann man das sicherlich so sehen. Es ist mir allerdings
ein Rätsel, wie man die Ästhetik bei der persönlichen
Erscheinung komplett ausblenden kann. Mit der Argumentation
würde man auch jeglichen Friseurbesuch streichen und sich
stattdessen eine Glatze rasieren - ist ja billiger.
Eine "echte" Glatze ist pflegetechnisch gesehen durchaus aufwendig. Denn wenn du es richtig machst, kannst du im Grunde jeden Tag den Nassrassierer schwingen. Damit investiert allemal mehr Zeit und Arbeit ins eigene Äußere als mit einem Besuch beim Friseur alle paar Wochen. Der Begriff Ästhetik unterliegt nunmal einer sehr subjektiven und individuellen Wahrnehmung. Eine Glatze mag Dir nicht gefallen, anderen vielleicht schon.
Genauso verhält es sich mit Schuhen. Auch wenn Du anscheinend nur mit schmerzverzehrtem Gesicht einem Lloyd-Schuhträger aufs Schuhwerk schauen kannst, dann ist das bei der Mehrheit der Büroangestellten sicher nicht so. Denn ich unterstelle, dass die Leute, die sich selbst solche Schuhe anziehen, diese nicht nur an den eigenen sondern auch an fremdem Füßen ästhetisch finden.
Der Beitrag auf den Du geantwortet hast, war sicher nicht so gemeint, dass der Verfasser nicht auch seinen günstigeren Schuhen gelegentliche Pflege zukommen lässt. Nur dass diese Pflege eben kein kleines Vermögen kosten muss.
Auch hier sieht die Mehrheit (und vielleicht sogar Du) vermutlich keinen Unterschied, ob in den Ruhephasen von Schuhen ein günstiger Buchenholz-Spanner oder ein Premium-Zedernholz-Spanner drinsteckt und ob die Schuhe regelmäßig mit Burgol-Premiumpomade und -Chreme in Berühung kommen oder nur mit günstiger Erdal-Chreme.
Zu einem Beitrag vom 14.05.2016
"Ok - dann sind wir aber weit gekommen. "Schmerzgrenze" ist was anderes als "kann ich mir nicht leisten". "
Das war ja anscheinend auf meinen vorherigen Beitrag bezogen. Ich verstehe aber nicht so ganz was gemeint war...
Natürlich könnten sich wahrscheinlich die meisten Büroangestellten auch ein oder zwei Paar 400 EUR-Schuhe leisten. Aber der Großteil sieht eben keinen ausreichenden Zusatznutzen/Mehrwert gegenüber günstigeren Schuhen. Mikroökonomisch ausgedrückt kaufen die Leute die Schuhe, in denen sie einen fairen Kompromiss aus Preis und Gesamtnutzen (Achtung: die Wahrnehmung des Nutzens ist individuell verschieden) sehen. Der sich durch teurere Schuhe ergebene zusätzliche Nutzen steht dann hier nicht mehr im Einklang mit den zusätzlichen Kosten der Anschaffung.
Ich persönlich sehe die Preisklasse von 200 EUR (Shoepassion) als meine persönliche Grenze. Der Zusatznutzen von 400 EUR gegenüber 200 EUR Schuhen besteht aus meiner Sicht ausschließlich darin, dass man dann hier im Forum schreiben kann, dass man C+J Schuhe trägt. Da hier sowieso alles anonym ist, kann ich darauf gerne verzichten :-)
Eine Frage noch zum Schluss:
Hier wird immer mit der angeblich lebenslangen Haltbarkeit von Premium-Schuhen argumentiert. Mich würde mal interessieren ob es hier wirklich jemanden gibt, der ein paar Schuhe tatsächlich schon 20 Jahre oder länger trägt?
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