Studium nähert sich dem Ende, Spass am Leben aber nicht. Nun also Bewerbung, Anzug / Krawatte / ordentliche Frisur und jeden Tag pünktlich aufstehen. Was einem im Praktikum (bei mir eine WP Gesellschaft) schon störte das ganze Leben lang????

Was sind Eure Erfahrungen mit dem Bild was man im bewerbungsprozess abegeben soll, Verkleiden und Kultiviert spiessig rüberkommen oder eher so wie man ist (Fussball/Kitesurfen statt Golf, Bier statt Wein, Burger statt Messer&Gabel, 5 Tage Bart statt Scheitel???

Bin ratlos und latent feige was das angeht, würde aber gerne Eure Meinung hören. Bin an UB oder M&A interessiert, kein Marketing etc., was es wahrscheinlich eher erschwert ein bischen Proll bleiben zu dürfen.

"Bin an UB oder M&A interessiert, kein Marketing etc., was es wahrscheinlich eher erschwert ein bischen Proll bleiben zu dürfen."

Es ERSCHWERT das Ganze nicht nur, sondern es SCHLIESST ein derartiges Auftreten AUS. *basta*

"Nun also Bewerbung, Anzug / Krawatte / ordentliche Frisur und jeden Tag pünktlich aufstehen."

SO sieht es aus! Das Leben wird sich zukünftig hauptsächlich aufs Wochenende beschränken.
Um die Frage zu beantworten, gibt es 2 Möglichkeiten - a) im VG "verstellen" und b) "authentisch" bleiben.

Variante a) führt dazu, dass du hochwahrscheinlich genommen wirst, allerdings treten die Probleme dann während der beruflichen Tätigkeit auf und du wirst auf der untersten Ebene versauern oder höflichst gebeten, dich umzuorientieren, so dass es ein NUR FÜRS VG VERSTELLEN nicht gibt.

Variante b) führt dazu, dass du den Job gar nicht bekommen wirst. Solltest du ihn doch bekommen, weißt du das du für dich kulturell das richtige Unternehmen gefunden hast (denke aber, dass man das für die meisten BWL-nahen Berufe und insb. Banken und UBs ausschließen kann).

What?

Dass du dich den Gepflogenheiten im Geschäftsleben anpassen solltest, ist dir scheinbar selbst klar. Nur warum sollte das Einfluss auf deine Freizeit (Fussball, Bier, Burger) haben? Der 5 Tage Bart wird es wohl nicht überleben ;)

Doch, der 5-Tage Bart wird es auch überleben.
Ich bin nach meinem Berufsteinstieg 0 Mal in Krawatte erschienen, sogar zu den VGs hatte ich nie eine Krawatte an.
Es ist durchaus möglich, auch im Beruf ein bisschen sich selbst zu bleiben.

Ganz einfach: Willst du in einen konventionellen Branche einsteigen, ist Anzug Pflicht. Wie weit du dich im VG verstellst, musst du wissen. Ich passe mich den Formalien an, sprich Anzug Krawatte usw. Halte in den Bewerbungen auch die gängingen Formen ein... aber im Gespräch bin ich ICH!!! Ich mache meine Scherze, nehme nicht jede absolute enrst, bzw. vergleiche diese mit meinen persönlichen Vorlieben. Das kommt an, wenn man sympathisch dabei lächelt und entspnnt bleibt. So Sachen wie sich am WE zusaufen lasse ich aber weg :) Und wenn du erfahrene PErsonaler vor dr sitzen hast, blicken die das nach einer Stunde! Solltest du nur Fachkräfte (kommt auch auf den Bereich an) vor dir sitzen haben, kannst du denen was vorlügen :) Solltest du dich aber nicht an den Dresscode halten, musst du dr komische Blicke und Fragen gefallen lassen. Außerdem muss du fachlich EINIGES aufm kasten haben! Solltest du in Zukunft direkten Kundenkontakt haben, hast du beim VG ohne Anzug eh verloren.

Muss hier allen Recht geben. Ich bin genauso wie der Threadsteller drauf und habe mich nach meinen Studum schön in eine Rolle reinpressen lassen, die ich so nie wollte! Wie gesagt habe in einer UB angefangen, hatte ein super Gehalt und das wars auch schon. Anzüge tragen, jeden Tag früh aufstehen und spät nach Hause kommen. War absolut nicht mein Ding und nach 3 Monaten war ich weg. Arbeite jetzt im Marketing, verdiene weitaus weniger, aber bin durch und durch glücklich und kann trotz Kundenkontak stylisch und leger auftreten und muss nicht im Anzug und glattgegelt versauern. War die beste Entscheidung meines Lebens. Also so gesehen musst dir dessen im Vorfeld bewusst sein!

Troll =)
Aber ein lustiger. Musste schon beim Titel schmunzeln! Danke.

ISt doch kein PRoblem!

OK, das frühe Aufstehen nervt tierisch, aber an den Anzug gewöhnt man sich.

An der PErsonality würde ich nichts ändern. Wir haben hier so viele glattgegelte Schnösel rumlaufen; das nervt ja auch die Kunden gewaltig! Wenn da mal einer kommt, der auffällt kann das nur positiv sein. Zumindest ist das meine Erfahrung. Die wollen Dich dann immer wieder buchen und ratzfatz bist Du Manager und triffst Dich gemütlich mit dem Kunden bei Bierchen und Fussball, wo Du gemütlich über new business opportunities quatschen kannst, während deine glattgegelten (Junior) Consultants die Arbeit erledigen. So hab ich das gemacht und ich habe nun einen Job, den ich liebe und dafür auch noch so gut bezahlt werde, dass ich die Kohle gar nicht ausgeben kann (OK, ich könnte mir ne yacht zulegen, aber das ist ja auch schon wieder zu spießig).

Also spiel Dein Exotentum aus, ohne zu übertreiben und sein einfach immer fachlich 1% besser als die anderen (wenn Du spass an dem job findest kommt das fast automatisch). Nur auf das Klamottenlevel musst Du Dich in der UB wohl oder übel anpassen.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum hier im vom "Verstellen" in VG's geschrieben wird. Das Gespräch dauert 1 -1,5 Stunden, dann nochmal ein zweites, evtl drittes.

Die Kleidungsfrage wurde ja schon oft diskutiert. Zu einem Vorstellungsgespräch geht man ordentlich angezogen, also Anzug/Hemd/Krawatte. Und das auch, wenn man im Privatleben mit Turnschuhen und abgerissenen Jeans rumläuft. Das hat nicht mit "Verstellen" zu tun, sondern gehört zum Berufsleben dazu. Was privat angezogen wird, spielt hier keine Rolle.

Als Polizist kann ich auch nicht in Bermudashorts und Hawaiihemd rumlaufen nur weil das mein Lieblingsstil ist.

Auf die eigene Persönlichkeit bezogen sollte man sich natürlich nicht vollkommen anders geben, als man ist. Aber selbst der "Clown" im Privatleben wird doch im Berufsleben nicht durchgängig seine Späße und Sprüche machen. Und dass man sich in einem VG nicht so gibt, wie nach 5 Bier mit den Kumpels versteht sich doch von selbst. Das hat mit verstellen doch nichts zu tun.

Es gibt natürlich wie immer Ausnahmen, bei denen legere Kleidung und/oder eine sehr lockere Art geschätzt wird. Meine Meinung bezieht sich aber auf die oben angesprochenen "ernsteren" Branchen.

Läuft nicht die Mehrheit der jungen Bevölkerung so herum. Ich finde so einen Aufzug "spiessig".

Aufgezwungene "Lockerheit" finde ich fragwürdig. Und einen superlustigen Herzchirugen, Lufthansapiloten oder Menschenrechtsanwalt finde ich auch eher unlustig.

Zuletzt finde ich Menschen, die sich selbst und ihre Bedürfnisse besonders wichtig nehmen, nicht wirklich spannend. Solche laufen auch in Hotpants in den Petersdom.

Richtig. Wenn das Interesse in Richtung UB geht, dann gehört auch eine sehr gute Portion Seriösität dazu.

Da ist ein 5-Tage-Bart genau so fehl am Platze wie die lange, blonder Surfer-Matte und die Erzählungen vom letzten Disco-Abend.

Wenn das wirklich für jemanden bedeutet, sich extrem am Riemen zu reissen bzw. gar komplett zu verstellen ist, dann empfehle ich andere Berufszweige.....Künstler, Musiker...

Lounge Gast schrieb:

Läuft nicht die Mehrheit der jungen Bevölkerung so herum. Ich
finde so einen Aufzug "spiessig".

Aufgezwungene "Lockerheit" finde ich fragwürdig.
Und einen superlustigen Herzchirugen, Lufthansapiloten oder
Menschenrechtsanwalt finde ich auch eher unlustig.

Zuletzt finde ich Menschen, die sich selbst und ihre
Bedürfnisse besonders wichtig nehmen, nicht wirklich
spannend. Solche laufen auch in Hotpants in den Petersdom.