WiWi Gast schrieb am 10.01.2018:
Ansonsten: man lege einfach mal zwei Klausuren, eine von der DHBW und eine von einer x-beliebigen Uni (muss nichtmal Target sein), im selben Modul nebeneinander. Wer den Unterschied nicht sieht, der will ihn nicht sehen.
Also deine Argumentation ist: Wer nicht meiner Meinung ist kann nicht Recht haben.
Brilliante Rhetorik, wirklich unfassbar gut :D
Wer nicht erkennt, dass ein Opel Corsa mehr Leistung bringt als ein Porsche 911 der, der will das einfach nicht sehen. Ist das jetzt auch wahr?
Es muss ja absolut nichts schlechtes dabei sein, es gibt sicherlich Jobs, an die duale Studenten eher kommen als Uni Studenten. Dieses Forum hat halt eine starke Fixierung auf Banking/Consulting und in den beiden Bereichen verhält es sich nunmal umgekehrt. Das sind übrigens auch die selben Bereiche, in denen niemand für 70k mit 30 Applaus klatscht.
Dieses Forum weißt eine starke Fixierung auf Studenten auf, die noch keinen Abschluss haben ;)
Die Jobs in UB/IB sind in der absoluten Minderheit und nicht jeder Uni Mannheim/LMU/etc-Student kommt dahin. 95% der Arbeitnehmer verdienen weniger als 82k Brutto im Jahr. Die restlichen 5% sind nicht alles Elite-Uni-Studenten und auch nicht nur UB/IB. Mit 30 70k zu erreichen ist eine absolute Ausnahme.
Oben habe ich ja Aussagen zur DHBW verlinkt, aber immer wenn man hier Quellen anführt, werden die entweder ignoriert oder als irrelevant/Fälschung/Täuschung abgetan. Stattdessen soll dann einer Aussage wie "Wer den Unterschied nicht sieht, der will ihn nicht sehen." ins Spiel gebracht. So argumentieren Kleinkinder "Ist so weil ist so". Keine Rhetorik und nicht den Hauch von wissenschaftlicher Arbeitsweise, die doch gerade an Universitäten angeblich so groß geschrieben wird.
Die Verfechter der Unis haben hier leider ein mehrheitlich realitätsfremdes Weltbild - oftmals weil Sie selbst noch mitten im Studium sind und gefangen in ihrer Wahrnehmungsblase.
Es gibt Unterschiede zwischen Universitäten und DHBWs. Manche zum Vorteil der DHBWs, andere zum Vorteil der Unis. Aber es sind nicht die aufgeführten Unterschiede zum Beispiel bei der Schwierigkeit, die dann mit geringen Abbrecherquoten an der DHBW begründet werden. Da kommen neben dem Schwierigkeitsgrad zum Beispiel eine durchschnittlich von den Abiturnoten bessere Studierendenschaft, der Rolle der Unternehmen oder unterschiedliche Persönlichkeitstypen ins Spiel. Im selben Modul hängt die Schwierigkeit der Klausur weniger von Uni oder DHBW ab sondern schlicht vom Dozenten.
Die DHBW bietet den Vorteil, dass am Ende von 3 Jahren Studium das arbeitsrelevante Wissen höher ist als in einem Uni-Bachelor. Auch von Target-Unis. Jeder Absolvent weiß noch ein paar Jahren, dass er nur einen Bruchteil seines Studiums für den Beruf braucht, als Student ahnt man das bestenfalls. Der Anteil des unnötigen Wissens ist in der DHBW geringer.
Und genau das ist auch ein großer Nachteil der DHBW.
Universitäten bilden dem Selbstverständnis nach nicht für die Arbeitswelt aus. Von 180 CP sind vielleicht 120 CP relevant für die Arbeitswelt; bei der DHBW sind von 150 Theorie-CP auch nur 120 CP relevant und die 60 CP aus den Praxisphasen. Heißt aber viele Themen die einfach interessant sind und für Bildung abseits der Arbeitswelt hilfreich sind werden in der DHBW gar nicht groß behandelt. Darauf könnten sich Uni-Studenten stürzen. Aber das tun sie nicht, weil sie das DHBW-Studium nur vom Höhrensagen kennen und aus Prinzip dagegen sind.
Der durchschnittliche DHBW-Absolvent ist zum Berufseinstieg dem Uni-Studenten überlegen (jeweils Bachelor).
- Einfach weil der DHBW-Absolvent mehr Praxiserfahrung hat,
- Prozesswissen
- und ein Netzwerk.
Beim Master-Uni-Absolvent ist das Verhältnis noch schlechter, weil der Bachelor dann schon zwei Jahre Berufserfahrung zusätzlich hat. Wie es in 10 Jahren aussieht, hängt dann nicht mehr von DHBW oder Uni ab, sondern von der Person selbst. Wenn der Uni-Absolvent seine Grundlagen gut nutzt, kann er im Vorstand sein - oder als Sachbearbeiter unter einem DHBW-Absolventen. Genauso gilt es umgekehrt.
Es gibt auch noch eine Reihe weiterer Nachteile der DHBW.
- Zum Beispiel, dass man im Gegensatz zu Unis/FHs nahezu keinen Einfluß auf seinen Studienverlauf nehmen kann. Der Inhalt ist fix und die Länge auch.
- Forschung, Promotion, wissenschaftliches Arbeiten - da könnte man ansetzen.
Anstatt auf die echten Kritikpunkte der DHBW einzugehen (die offensichtlich viele gar nicht kennen und somit nichtmal wissen, worüber sie reden...) wird sogar die schlechte Betreuung der überlasteten Unis plötzlich als Vorteil gepriesen...
Dann glauben viele Studenten auch noch, dass jede hoch angesehene Uni auch eine gute Lehre bietet. Das Ansehen kommt aber oft durch Forschung und Publikation zu Stande und die Lehre bleibt vor allem für Bachelors gar nicht so selten auf der Strecke. Für Professoren sind Forschung und weit fortgeschrittene Studenten (Master) auch einfach interessanter.
Rein logisch betrachtet ist es doch plausibel, dass DHBW'ler in der Industrie im Durchschnitt (nicht in der Spitze) die größere Karriere machen:
- Ein Unternehmen siebt sich sorgfältig die Abiturienten aus,
- investiert viel Geld in die Ausbildung,
- kann sie sehr früh im eigenen Sinne erziehen (manchmal führt das natürlich zu einer rosa Brille),
- schafft eine hohe Loyalität und hat meistens hoch motivierte Leute, die es schon kennt.
Den Aufwand betreiben die Unternehmen nicht für die Stellen, die jeder x-beliebige Absolvent mit durchschnittlichen Leistungen machen kann.
Aber wie wäre es, wenn sich die anonymen Gäste, die eine echte Diskussion führen wollen, einfach anmelden? Mit einer anonymen Masse lassen sich keine echten Diskussionen führen. Schon weil man nie wirklich auf Argumente eingehen kann. Wer wirklich interessiert ist und sich nicht auf Grund rhetorischer Schwächen in der anonymen Masse verstecken möchte, der sollte sich auch einen Account holen. Kostet ja nichts und man ist für die Welt immer noch anonym...
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