Ich wünschte, ich könnte so genial verhandeln. Und das Unternehmen hat sich dabei nie gefragt, ob Du vielleicht nicht ausreichend qualifiziert bist? Weil: Wenn man schon um ein recht niedriges Einstiegsgehalt unter dem Angebot der Firma feilscht, ist es besonders schwer, nicht den Eindruck zu erwecken, sich die Aufgaben nicht zuzutrauen.
Ich hab`s immer wie folgt versucht: Auf die Frage, was ich denn gerne jährlich hätte, habe ich immer einen Wert genannt, der mir bereits unrealistisch niedrig bzw. an der Grenze zur Ausbeutung oder darunter lag.
Das Unternehmen antwortet dann meist "Aber Herr XY, bei uns bekommen sie doch [genannten Wert + ca.10%]. Also sind wir im Geschäft?"
Darauf kann man dann wunderbar entgegnen: "Nein. Das war nur eine Einstiegssumme. Ich fange nicht über [genannten Wert -25%] an!"
Das fordert Mut - klar. Aber am Ende hat man oft ein Arbeitsverhältnis mit einer pervers hohen Wochenarbeitszeit zum Gehalt eines Teilzeitverkäufers bei H&M.
Einfach ausprobieren. Wenn`s beim ersten mal nicht klappt: Kopf nicht in den Sand stecken. Übung macht den Meister.
Lounge Gast schrieb:
Die Firma, in der ich kürzlich angefangen habe wollte mir
auch "nur" 45K als Einstiegsgehalt zahlen bei einer
39h Woche. Klar, das ist schon mal nicht schlecht für den
Anfang, aber ehrlich gesagt habe ich mir schon etwas mehr
vorgestellt nach der ganzen Lernerei im Studium. "Nicht
mir mir !" dachte ich im Vorstellungsgespräch und bin
einfach mal aufs Ganze gegangen (was ich euch übrigens auch
empfehlen kann, da die Unternehmen derzeit händeringend nach
qualifizierten Mitarbeitern suchen) ! Nach zähen
Verhandlungen mit 2 Personalern und teilweise etwas
unangenehmer Stimmung im Raum konnte ich dann schlussendlich
meine vertragliche Wochenarbeitszeit auf 48h erhöhen bei
etwas geringerem Gehalt ! Gewusst wie !
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