Gehälter von Führungskräften in Pharma- und Chemiebranche 2019 gestiegen
Die Gehälter von Führungskräften in der chemisch-pharmazeutischen Industrie nahmen 2019 um 3,5 Prozent zu. Die tariflichen Mindestjahresbezüge für Akademiker wurden zuletzt im Dezember 2019 erhöht. Das Tarifgehalt für Angestellte mit einem Diplom oder Masterabschluss im zweiten Beschäftigungsjahr beträgt im Jahr 2020 67.600 Euro und mit einer Promotion 78.750 Euro. Für das erste Jahr der Beschäftigung können die Bezüge weiterhin frei vereinbart werden.
Gehälter von Führungskräften in Pharma und Chemiebranche um 3,5 Prozent gestiegen
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Gesamteinkommen der außertariflichen und leitenden Angestellten in der chemisch-pharmazeutischen Industrie 2019 um 3,5 Prozent gestiegen. Dies ist das Ergebnis der Einkommensumfrage 2019 des Verband angestellter Akademiker und leitender Angestellter der chemischen Industrie (VAA) . Anders als im Vorjahr, in dem die Gesamteinkommensdynamik vor allem durch deutliche Steigerungen bei den Bonuszahlen geprägt war, sind in der aktuellen Gehaltsstudie für 2019 die
- Fixeinkommen mit 2,9 Prozent
- und variable Bezüge mit 2,4 Prozent in vergleichbarer Größenordnung gestiegen.
Zur Steigerung des Gesamteinkommens um insgesamt 3,5 Prozent tragen neben Fixgehalt und Bonus auch die sonstigen Gehaltsbestandteile bei, zu denen etwa
- geldwerte Vorteile aus Dienstwagen,
- Erlösen aus Aktienoptionen
- und Sonderzahlungen gehören.
Rainer Nachtrab, 1. Vorsitzender der VAA, weist bei der Bewertung der Zahlen auf die zeitliche Perspektive hin: „Diese Einkommenssteigerungen fußen im Wesentlichen auf den Unternehmensergebnissen aus dem Jahr 2018, das ein gutes Jahr für die Chemie war. Der Einfluss des schwierigen Jahres 2019 und vor allem des aktuellen Jahres wird sich erst in den nächsten Einkommensumfrage abbilden.“
Insbesondere für die technisch-naturwissenschaftlichen Akademiker, zu denen die Mehrheit der Umfrageteilnehmer zählt, lassen sich anhand der Ergebnisse detaillierte Aussage treffen.
„Wir können zum Beispiel feststellen, dass die Gesamteinkommen in Unternehmen mit mehr als 10.000 Mitarbeitern um rund 27 Prozent über denen mit weniger als 1.000 Mitarbeitern liegen“, berichtet Einkommensexperte Dr. Hans-Dieter Gerriets, Vorsitzender der VAA-Einkommenskommission.
Tariflichen Mindestjahresbezüge für Akademiker erhöht
Der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) und der Verband angestellter Akademiker und leitender Angestellter der chemischen Industrie (VAA) haben die in der Branche geltenden Mindestjahresbezüge für akademisch gebildete naturwissenschaftliche und technische Angestellte neu ausgehandelt. Der entsprechende Tarifvertrag wurde im Dezember 2019 abgeschlossen.
Im Jahr 2020 betragen die tariflichen Mindestjahresbezüge im zweiten Beschäftigungsjahr demnach
- 67.600 Euro (2019: 66.750 Euro) für diplomierte Angestellte und Angestellte mit Masterabschluss,
- 78.750 Euro (2019: 77.775 Euro) für Angestellte mit Promotion.
Im Jahr 2021 gelten als tarifliche Mindestjahresbezüge im zweiten Beschäftigungsjahr:
- 68.550 Euro für diplomierte Angestellte und Angestellte mit Masterabschluss,
- 79.875 Euro für Angestellte mit Promotion.
Die Erhöhung entspricht dem Ende November im allgemeinen Tarifbereich vorgenommenen Tarifabschluss unter Berücksichtigung des Charakters kalenderjährlich gezahlter Mindestjahresbezüge.
Für das erste Jahr der Beschäftigung können die Bezüge wie bisher zwischen Arbeitgeber und Angestellten frei vereinbart werden.
Weitere Informationen zur VAA-Einkommensumfrage 2019
Beteiligt an der Einkommensumfrage 2019 haben sich insgesamt über 4.500 Personen aus zahlreichen Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie. Damit gibt die Gehaltsstudie des VAA einen einzigartigen Überblick über die Chemie- und Pharmabranche in Deutschland. Ein wissenschaftlich kompetentes und statistisch robustes Fundament erhält die Untersuchung durch die gemeinsame Durchführung mit der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und der RWTH Aachen.